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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit
Autoren: Nalini Singh
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1
    Lara erwachte in den Armen eines Mannes, fest an ihn geschmiegt, alle Glieder miteinander verschlungen. Straffe Muskeln und raue Wärme umschlossen sie besitzergreifend.
    So, wie sie ihn umfing.
    Mit geschlossenen Augen genoss sie den Duft von dunklem Wasser und schneebedeckten Fichten … und das köstliche Band, das sie unwiderruflich an den starken Telepathen fesselte, an den einzigen Mann, den sie je hatte haben wollen.
    Er ist mein.
    Mit diesem Gedanken schlug sie die Augen auf, strich über Walkers Brust, über die feste glatte Haut mit den feinen dunkelblonden Haaren, die ihre Sinne erregte. Die Wölfin in ihr rieb sich wohlig unter der Haut, wollte den Mann zärtlich berühren.
    »Bedingungslose Körperprivilegien.«
    Die hatte ihr Gefährte ihr zugestanden. Und sie würde sie ausschöpfen, es verlangte sie so sehr nach dem gefährlich schönen Mann. Der entspannte Schlaf konnte die Kraft nicht verbergen, die in ihm steckte. Die breiten Schultern, der flache muskulöse Bauch und der stahlharte, unbeugsame Wille. Der Mann konnte dem stärksten Sturm standhalten. Und er gehörte ihr, berührte sie mit einer Hingabe, die so aufrichtig war, dass es ihr den Atem nahm.
    Die Schönheit der Verbindung ließ sie erschauern, sie reckte sich. Sein Gesicht war kantig, die Haut gebräunt, denn Walker verbrachte viel Zeit außerhalb der Höhle. Aus diesem Blickwinkel warfen die Wimpern halbmondförmige Schatten auf seine Wangen, und die feinen Silberfäden in seinem dunkelblonden Haar leuchteten.
    Tausend Schmetterlinge flatterten in Laras Bauch.
    Walker gehörte zu den Männern, die im Alter nur noch schöner wurden, weil sich ihre Persönlichkeit noch deutlicher in den Gesichtszügen zeigte. Das würde es für sie nicht einfacher machen, denn bereits jetzt war er der anziehendste Mann, dem sie je begegnet war – ein einziger Blick von ihm genügte, und ihre Knie wurden weich wie gekochte Spaghetti.
    Bei der Vorstellung, mit ihm zusammen alt zu werden, wurde ihr ganz warm, ihre dunkle Haut glühte geradezu. Sie platzte beinahe vor Glück, küsste Walker und spürte, wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen. »Ich wusste doch, dass du wach bist.« Die Wölfin in ihr tollte spielerisch umher.
    Walker streichelte ihr den Rücken. »Müssen wir aufstehen?«
    Die Zeit hätte Lara nicht geschert, wenn es nur um sie beide gegangen wäre, doch es gab Junge, die unter Walkers Schutz standen … und nun auch unter ihrem. Marlee und Toby gehörten zur Familie. Marlee war Walkers Tochter, Toby sein Neffe, doch er war beiden ein Vater geworden, hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt auf die vage Möglichkeit hin, dass die Kinder Schutz bei den SnowDancer-Wölfen fänden.
    »Nein«, sagte sie, nachdem sie sich mit einem kurzen Blick auf die Kommunikationseinheit auf dem Nachttisch vergewissert hatte. »Eine knappe Stunde haben wir noch.« Eine Stunde des Friedens, denn die Schlacht war gewonnen, der Feind so gründlich besiegt, dass es dumm von ihm gewesen wäre, noch einmal zurückzukehren.
    Walker schlug die Augen auf, und helles Grün strahlte sie an. Es war kein weicher Blick. Walker würde nie weich sein. Doch er war … so offen, wie er noch nie gewesen war. Einladend.
    Sengende Wärme ging von ihm aus. Sie fuhr ihm durchs Haar und fragte: »Ist mit den Kindern alles in Ordnung?«
    Er streichelte sie weiter, die Schwielen an seiner Hand waren erotisierend.
    So lange hatte sie auf seine Berührung warten müssen.
    Als er ihr gesagt hatte, er könne es niemals tun, da sein Herz durch die eisige Kälte von Silentium zu sehr verletzt sei, war der Schmerz in ihr übermächtig gewesen.
    Doch nun wusste sie, dass die Konditionierung ihm die Gefühle nie ganz auszutreiben vermocht hatte, denn sein Herz war so stark, dass er selbst im mitleidlosen Medialnet noch geliebt hatte.
    Seine Tochter.
    Seine Nichte und seinen Neffen.
    Seine dahingegangene Schwester.
    Seinen Bruder.
    Sie waren damals eine Familie gewesen und waren es auch jetzt noch, weil es Walker gab, der sich geweigert hatte, die Bande zerreißen zu lassen, und nie einen von ihnen aufgegeben hatte, ob es sich um einen kalten Auftragskiller oder ein gebrochenes Kind gehandelt hatte.
    »Ja, es geht ihnen gut«, beantwortete er ihre Frage, seine Züge verrieten nicht, dass er mit den Kindern telepathisch kommunizierte. »Toby und seine Freunde spielen mit Drew Basketball, und Marlee ist bei Ava.«
    »Ava ist eine gute Freundin.« Klatsch verbreitete sich unter den Wölfen
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