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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06
Autoren: Douglass Sara
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Herzschlag machte ihn
schläfrig.
»Axis?«
»Hm.«
»Lauscht meinem Herzen. Hört seinen Rhythmus.«
»Ja.«
»Vernehmt ihn … hört ihm zu.«
Der Krieger, der sich dem Schlaf so nahe fühlte,
glaubte, einen Wandel in ihrem Herzschlag wahrzunehmen. Es pochte … langsamer … ja, ganz recht, sein Takt
wurde ruhiger …
… langsamer und ruhiger. Der Sternenmann atmete
tief und mühelos ein und sog damit ihre Kraft und ihren
Geruch in sich hinein.
»Paßt Euren Herzschlag dem meinen an«, flüsterte sie
ihm wie aus großer Höhe zu, und er lächelte in ihre Haut.
»Beide müssen im Gleichklang schlagen.«
Axis dachte darüber nach. Eigentlich hörte sich das ja
nicht schwierig an, aber er hatte noch nie versucht, seinen Herzschlag zu beeinflussen. War das denn möglich?
Doch da merkte er, daß der Rhythmus sich änderte.
Ihr Herz arbeitete nun so langsam, daß er zwischen
zwei Schlägen einatmen konnte.
»Noch langsamer«, flüsterte sie. Der Krieger war mittlerweile so schläfrig, daß er sich gegen nichts mehr wehren konnte. Sein eigenes Herz wurde ebenfalls ruhiger.
Er wußte kaum noch, was er tat, und deswegen empfand
er auch keinerlei Furcht mehr.
Axis wollte sein Gesicht tiefer zwischen ihren Brüsten
vergraben, um so ihrem Herzen noch näher zu sein, und
spürte, wie er liebevoll dazu ermutigt wurde.
Und hörte ihr Herz schlagen.
Sein Herzschlag näherte sich ihrem Rhythmus an.
Noch einmal tief eingeatmet …
Er spürte ihn genau, diesen unglaublichen Moment, in
dem sich ihre beiden Herzen im Einklang befanden.

»Lauscht«, forderte sie ihn aus unfaßbarer Ferne auf,
und der Krieger gehorchte.

»Fühlt Ihres?«
»Ja«, flüsterte er, obwohl es ihm die größte Mühe bereitete, dieses kleine Wort zu äußern; aber noch schwerer
fiel es ihm, ihr zu widerstehen.

Der Widerhall ihrer Herzen, die wie eines schlugen,
erschütterte ihn. Axis stöhnte, aber er spürte weder
Schmerz noch Angst.
»Vertraut mir.«
»Ja.«

»Ihr hört unsere Herzen im Gleichklang, im Takt mit
dem Sternentanz.«
Der Krieger hatte sich bisher nicht vorstellen können,
einem anderen Menschen einmal so nahe zu sein. Den
Herzschlag des anderen zu teilen … konnte es eine tiefere und wahrere Verständigung geben?

»Teilt den Sternentanz mit mir, Axis.«
Fast hätte er sie nicht gehört, aber als die Bedeutung
ihrer Worte langsam in sein Bewußtsein vordrang, hatte
er gar keine Möglichkeit, sich zu fürchten; denn ihr Herz
war nun so eng mit dem seinen verbunden, daß es sich
von dem ihren immer tiefer und weiter führen ließ, bis …

… sie sich mit dem Sternentanz vereinten und ihre
Herzen in vollkommener Harmonie mit der Musik der
Sterne schlugen.
»Vernehmt Ihr sie, mein Liebster?«
Seine Augen wurden feucht. »Ja.«

»Vertraut mir, Axis. Ergebt Euch dem Sternentanz.
Werdet eins mit ihm. Laßt Euch in meinen Armen treiben.«
»Aber ich fürchte mich.«
»Mein Liebster, wenn Ihr eins mit dem Sternentanz
werdet, wird er Euch kein Leid zufügen. Nur wenn Ihr
versucht, seine Macht falsch einzusetzen, schlägt sie auf
Euch selbst zurück.«

»Jauchzt im Sternentanz! Ergebt Euch ihm ganz. Jetzt,
Axis.« Und der Krieger vertraute ihr auch jetzt, ließ sich
fallen und vom Sternentanz aufnehmen.

    Adamons Kopf fuhr hoch, und er tauschte rasch mit
seinen Gefährten Blicke aus. »Ja!« flüsterte der oberste
Gott.
    »Hört Ihr es?«
»Was ist denn?« fragte Belial. Er spürte ein Pochen,
konnte aber damit nichts anfangen. Doch dann legte er
die flache Hand auf den Boden, und …

… spürte etwas. Als sei es etwas Lebendiges. »Was ist
das?«
»Still, Belial!« gebot Xanon ihm. »Nun wird alles gut.
Ihr vernehmt den Rhythmus des Lebens selbst. Er pocht
durch Eure Hand und durch Euren Körper. Versucht, ihn
in Euch zu spüren.«
Silton atmete erleichtert auf. »Sie hat es vollbracht.«
»Ja«, bestätigte Pors, »das hat sie. Er wurde wieder
neugeschaffen.«
Belial betrachtete die Personen, die sich in dieser sonderbaren Nacht zu ihm gesellt hatten, der Reihe nach.
Alle wirkten gelöst und fröhlich. Erst jetzt wurde ihm
bewußt, wie angespannt sie die ganze Zeit dagesessen
hatten.
Der Mann, der als erster aus dem Dunkel zu ihm getreten war, ergriff nun die Hand des Leutnants. »Man nennt
mich Adamon, und dies hier ist meine Gemahlin Xanon.«
Die Göttin nickte ihm zu, und dann stellten sich auch
die anderen vor.
Belial fragte sich, warum die Namen ihm irgendwie
bekannt vorkamen. Doch ehe er
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