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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06
Autoren: Douglass Sara
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Welt«, sagte sie leise und
spürte, wie er erbebte.
»Bei den Sternen! Was haben wir getan, um jetzt auch
noch Ihn ertragen zu müssen?«
Sie lächelte spöttisch: »Wir wandeln über die Erde,
und Er tut nichts anderes. Adamon hat mir gesagt, daß
Faraday und ich uns Ihm stellen müssen.«
»Nein, Aschure, ich werde Euch …«
»Niemals«, beschied sie ihn und legte ihm, wie er vorher ihr, einen Finger auf den Mund. »Diese Arbeit müssen allein Faraday und ich erledigen.«
Er beherrschte sich zwar, zitterte aber immer noch.
»Ihr habt mir noch nicht alles erzählt.«
»Ja, ganz richtig: Gorgrael besitzt noch viel mehr
Greifen.«
»Was?« Der Krieger fuhr entsetzt auf und stützte sich
dann auf den Ellenbogen ab.
Sie teilte ihm mit, was sie von Wolfstern erfahren hatte.
Nun zitterte Axis am ganzen Leib, und sie erkannte,
wie groß seine Enttäuschung sein mußte. Allein der Gedanke, Tencendor von dieser Himmelspest befreit zu
haben, hatte ihm die Kraft gegeben, die furchtbaren körperlichen Schmerzen zu ertragen. »Aschure … Aschure
… ich kann unmöglich noch einmal … und ganz gewiß
nicht gegen eine solch riesige Anzahl … Der Sternentanz
hat mich schon einmal … Ich vermag das nicht …«
»Ganz ruhig, Liebster, ich werde mich um die Greifen
kümmern. Mit dem Wolfen in der Hand und den Hunden
an meiner Seite werde ich sie alle zur Strecke bringen –
für Euch, mein Gemahl.«
Er starrte sie mit großen Augen an, schwieg aber und
meinte schließlich: »Ihr seid wahrlich gewachsen und
gereift, nicht wahr?«
Die junge Frau strich ihm über die Wange: »Wir beide
gehören zusammen, und alles, was wir tun, tun wir füreinander. Und ebenso gehört Faraday zu uns. Vereint
werden wir den Zerstörer und jeden anderen besiegen,
der sich uns in den Weg stellt.«
»Aber am Ende muß ich doch ganz allein Gorgrael
gegenübertreten.«
»Ja«, gab sie zu und fügte nach einem Moment noch
an: »Adamon sendet Euch eine Botschaft: Ihr müßt in
diesem Sommer an der Feuernacht im Erdbaumhain teilnehmen.«
»Bis dahin sind es noch sechs Monate.«
»Was wißt Ihr über die Feuernacht?«
»Nicht viel.« Er schüttelte den Kopf. »Nur daß der Seneschall den Bauern streng verbat, daran teilzunehmen.«
»Die Awaren spielen eine wichtige Rolle bei der Erschaffung des Regenbogenzepters, und das läßt sich nur
in der Feuernacht im Erdbaumhain herstellen. In diese
Waffe fließen die Macht und die Kraft der uralten Götter
ein, die in der ersten Feuernacht vom Himmel stürzten
und verbrannten.«
»Aschure«, begann der Krieger, »die dritte Strophe der
Prophezeiung warnt mich, daß nur der Schmerz meiner
Liebsten mich ausreichend stark abzulenken vermag,
damit Gorgrael mich bezwingen kann. Seid bitte auf der
Hut, mein Herz. Ich will nicht, daß der Zerstörer Euch zu
diesem Zweck in seine Gewalt bringt.«
Sie lachte schallend. »Gorgrael sollte mich in seine
Gewalt bringen? Das möchte ich sehen!« Die Heiterkeit
verging ihr aber, als sie seine immer noch besorgte Miene bemerkte. »Na ja, wenigstens müssen wir uns jetzt
nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, bei wem es sich
um den geweissagten Verräter handelt. Denn der hat sich
ja inzwischen zu erkennen gegeben.«
»Oh, Ihr sprecht von Timozel.«
Die Erinnerung an den Jüngling ließ ihn für einen Moment nachdenklich werden und schweigen. »Ich habe ihn
als Jungen sehr geliebt, aber er veränderte sich auf seinem
Weg zum Mann. Ich wünschte, ich wüßte, was ihn letztlich dazu bewogen hat, in Gorgraels Dienste zu treten.«
»Das werden wir wohl nie erfahren, Axis. Freut Euch
lieber darüber, daß Ihr nicht mehr hinter jedem Schatten
einen Verräter vermuten müßt.«
Er lächelte ein wenig schief: »Damit wollt Ihr wohl
sagen, daß ich nicht mehr meine Freunde und Liebsten
traktieren muß, weil der Schurke endlich gefunden ist. Ja,
Ihr habt recht, die Sorge ist mir genommen; der Verräter
ist jetzt offen aufgetreten.« Axis hob ihr Kinn an. »Jetzt
muß ich nur noch dafür sorgen, daß Gorgrael Euch nicht
in seine Klauen bekommt.«
Sie küßte ihn zart. »Mein Lieber, da wäre noch eine
Kleinigkeit, die ich Euch mitteilen muß, und die betrifft
Eure Mutter.«
    Magariz, Ho’Demi, Arne, Dornfeder und einige andere
Offiziere und Befehlshaber fanden sich im Lauf der
Nacht bei Belial am Feuer ein und wachten mit ihm bis
in den nächsten Tag hinein.
    »Und Ihr seid Euch auch wirklich ganz sicher, daß mit
Aschure alles in Ordnung war?«
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