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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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ein großer Rabe vorbei. Das interpretierte sie als böses Omen – vielleicht hatte sie zu viele Bücher von Carlos Castaneda gelesen – und sagte: «Ich wußte es doch! Das ist es – ich hätte heute nicht herkommen sollen. Ich hätte es wissen müssen!»
    Janes Reaktion verriet mehr über ihre eigene Gemütsverfassung als über die Bedeutung eines plattgedrückten Autos oder eines vorbeifliegenden Raben. Da wir nichts im Leben wirklich deuten können und letzten Endes auch nichts etwas bedeutet , sind alle Bedeutungen, Interpretationen und Lektionen unsere eigenen Erfindungen. Wer gesund und innerlich ausgeglichen ist, erfindet positive, konstruktive Deutungen und Lektionen. Die anderen interpretieren alles negativ.
    Mir scheint, daß wir aus allen Ereignissen, gegen die wir uns innerlich wehren, dasselbe lernen können. Es läßt sich in der einen Frage zusammenfassen: «Kann ich trotzdem glücklich sein?»
    Bei manchen Zwischenfällen, beispielsweise einer Reifenpanne, können wir vielleicht ohne große Mühe, nur mit ein wenig innerer Distanz («In hundert Jahren ist das alles längst vergessen!»), innerlich ausgedehnt bleiben. Doch bei anderen, traumatischeren Erlebnissen, zum Beispiel beim plötzlichen Tod eines geliebten Menschen, erscheint es uns wahrscheinlich fast unmöglich, trotz unserer Trauer positive Energie auszustrahlen. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen: «Kann ich trotzdem glücklich sein?» Jedesmal wenn wir über ein Erlebnis hinauswachsen und jedesmal wenn wir in einer schwierigen Situation üben, uns auszudehnen und innerlich zu strahlen, entwickeln wir unsere Fähigkeit zu bedingungslosem Glück weiter. Und das ist dasselbe wie bedingungslose Liebe.
    Natürlich dürfen wir die Wogen der Emotionen, die Hindernisse
und Kontraktionen, die auftauchen und wieder verschwinden, akzeptieren, wahrnehmen und voll erleben. Wir dürfen Gefühle haben. Wir können weinen, vor Wut schreien oder unsere Angst zum Ausdruck bringen und trotzdem unterhalb dieser Gefühle ausgedehnt bleiben und anderen Menschen eine Stütze sein, selbst wenn wir unserem eigenen Schmerz ins Auge sehen müssen, statt zusammenzubrechen und zu einem Loch zu werden, durch das alle Energie abfließt. Wir sind nicht verantwortlich für die Dinge, die uns widerfahren, nur für die Dinge, die wir festhalten.
    Glück ist Liebe, und Liebe läßt sich zwar unterdrücken, aber nicht töten. Deshalb ist das Glück ebenso wie die Liebe die größte Macht des Universums. Doch wie jede Macht muß man sie sich verdienen. Die Frage lautet also: Wie können wir angesichts unserer täglichen Probleme glücklich bleiben? Wenn wir bei der Arbeit oder zu Hause in Schwierigkeiten geraten, wie schaffen wir es dann, uns trotzdem auszudehnen und Glück auszustrahlen? Wie können wir uns inmitten der Kümmernisse der Welt und der Schwierigkeiten des täglichen Lebens freudig bewegen?
    Wie man es schafft, glücklich zu sein
    Wir können mit Sicherheit glücklicher werden, indem wir lernen, unsere Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken. Diese Übung basiert auf dem alten Prinzip von dem Glas Wasser: Je nach unserer Einstellung und Wahrnehmung, das heißt, je nach unserer Entscheidung, wie wir die Dinge sehen wollen , ist das Glas für uns entweder schon halb leer oder noch halb voll. Da fast alles im Leben positive und negative Seiten hat und beide Seiten «wahr» sind – das Glas ist wirklich halb leer und doch gleichzeitig halb voll —, können wir selbst entscheiden, ob wir unsere Aufmerksamkeit mehr auf das Positive oder mehr auf das Negative richten wollen.
    Manche haben sich angewöhnt, nur auf das Negative zu achten, weil sie das für klug, notwendig und realistisch halten. Andere schauen grundsätzlich nur auf das Positive, weil sie festgestellt haben, daß ihnen das Leben dann mehr Spaß macht.

    In die Richtung des Glücks blicken
Halte beim nächsten Ereignis, das dich emotional belastet, einmal kurz inne, ehe du wie gewohnt reagierst.
Rufe dir die größeren Zusammenhänge ins Gedächtnis . Denke an etwas Wichtigeres in deinem Leben, was dich glücklich macht. Das kann etwas sein,
wofür du dankbar bist,
"was Staunen, Ehrfurcht oder Anerkennung in dir weckt,
worauf du dich freust,
was dir hilft, diesen Zwischenfall ganz nüchtern und sachlich zu betrachten, ihn nicht überzubewerten.
Konzentriere dich weiter auf diesen Gedanken, fühle dich wohl, und werde dir darüber klar, daß deine Empfindungen von der
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