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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Autoren: Cesar Millan
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Zusammenhang mit lauten Geräuschen. Besondere Schwierigkeiten haben sie mit Feuerwerk.

    Gavin überwand seine Furcht vor lauten Geräuschen, indem er wieder zum Hund wurde.  [Abb. 5]
    Ich habe einmal mit einem Militärhund namens Gavin gearbeitet, einem zehnjährigen gelben Labrador, der seinen Dienst im Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF) beendet hatte. Gavin hatte zwei Jahre im Irak verbracht und dort eine schwere Abneigung gegen Lärm entwickelt. Bei seiner Rückkehr in die USA wurde er panisch, wenn es donnerte oder er ein Feuerwerk hörte. Die Störung wurde immer schlimmer, bis er auch vor hohen Geräuschen wie Rauchmeldern und Kindergeschrei Angst hatte.
    Bei unserem ersten Zusammentreffen erstarrte Gavin, als er auf meine Meute traf. Im Zuge seiner militärischen Ausbildung hatte er sich so sehr daran gewöhnt, Teil eines Menschenrudels zu sein, dass er vergessen hatte, wie man mit anderen Hunden umgeht. Er war wie ein Roboter, dem alles abtrainiert worden war, was einen Hund ausmacht.
    Ich arbeite mit solchen Hunden, indem ich sie etwas tun lasse, das ihrer Rasse im Blut liegt, aber nicht zu ihrem Alltag gehört. In Gavins Fall war es das Schwimmen. Zuerst war Gavin zögerlich, aber nach einigen Versuchen gefiel es ihm im Wasser richtig gut. Er erlangte sein Selbstvertrauen zurück und damit auch seine natürlichen Hundeinstinkte. Als Gavin erst einmal wieder er selbst war, konnte man ihn auch trainieren. Statt auf laute Geräusche mit Angst und Misstrauen zu reagieren, wie er es beim Militär gelernt hatte, brachte ich ihm bei, sich bei einem lauten Geräusch hinzulegen. Mit der Zeit lernte er so, bei Lärm entspannter zu bleiben. Als Gavin schließlich von seinem Hundeführer beim ATF aufgenommen wurde, hatte er keine Angst mehr vor Lärm.

    [Abb. 6]
    ▶ Das Gehirn des Hundes früh und oft fordern
    Oft werde ich von Hundebesitzern gefragt, was sie für die Intelligenz ihrer Tiere tun können. Im Supermarkt gibt es Hundefutter, das angeblich die Intelligenz fördert. Ich weiß nicht, ob sich Intelligenz über die Ernährung beeinflussen lässt, und da es keinen IQ-Test für Hunde gibt, kann man das wohl weder beweisen noch widerlegen. Ganz sicher führt aber die Stimulierung eines Hundes in frühester Welpenzeit zur Ausprägung eines leistungsstärkeren, ausgeglicheneren Gehirns.
    Das Gehirn eines Welpen saugt alle Gerüche, Anblicke und Erfahrungen auf wie ein Schwamm. Ein gut stimulierter Welpe entwickelt ein größeres Gehirn. Wenn er regelmäßig laute Geräusche hört, sich viel bewegt, neue Hunde und Menschen kennenlernt, unbekannte Orte entdeckt und vielleicht täglich einige Minuten Agility-Training absolviert, stärkt das sein Gehirn. Wir können also die Gehirnentwicklung eines Welpen beeinflussen, indem wir ihm von Geburt an eine optimale Umgebung bieten.
    Dagegen hat ein Hund, dem es an Stimulation fehlt oder der keinen Umgang mit anderen Hunden oder Menschen pflegt, meist ein kleineres Gehirn, und er ist weniger ausgeglichen. Ich habe oft erlebt, dass ein ungenügend stimulierter Hund nicht nur unglücklich, sondern auch dumpf, ja fast leblos wirkte.
    Allerdings ist zu viel des Guten auch schädlich. Manchmal führt die Überstimulation eines Hundes zu Verhaltensproblemen und Aggressionen. Wenn ein Hund beim Betreten eines Raumes oder beim Zugehen auf einen anderen Hund die Zunge heraushängen lässt, nach Luft schnappt und dabei an der Leine zieht oder bellt, sind das Anzeichen dafür, dass er überreizt ist. Viele Hundebesitzer deuten das irrtümlich als Zeichen für einen „glücklichen“ Hund, aber in Wirklichkeit haben sich solche Tiere schlicht nicht unter Kontrolle. Wenn Sie diese Anzeichen bei Ihrem Hund bemerken, gehen Sie ruhig und bedachtsam mit ihm um und entfernen Sie ihn am besten von der Quelle der Überstimulation, bis er sich beruhigt hat.
PRAKTISCHE TECHNIKEN:
    So stimulieren Sie das Gehirn des Hundes
    Ihren Hund mental zu fördern und ihn häufig neuen Erfahrungen auszusetzen, ist genauso wichtig wie Gassigehen und ausreichend Bewegung. Gelangweilte Hunde entwickeln destruktive Verhaltensweisen und lassen ihre negative Energie beispielsweise an den Möbeln aus. So können Sie Ihren Hund stimulieren:
Bringen Sie ihm einen neuen Trick bei. Bei jedem Training stellen Sie ihn vor eine mentale Herausforderung. Suchen Sie nach neuen Tricks zum Lernen und Üben. Wenn er die einfachen Kommandos wie «Sitz!», «Bleib!» und «Komm!» bereits
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