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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Autoren: Cesar Millan
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selbst. Sie erfüllen sich über den Hund ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse.

    [Abb. 8]
    Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin, dem Hund menschliche Emotionen zuzuschreiben. Wie oft hören wir: «Armes Hündchen, er ist traurig, weil …», gefolgt von einer komplizierten Erklärung für das Unbehagen des Hundes, etwa: «… weil ich ihn angeschrien habe». Wir ziehen typischerweise menschliche Emotionen als Erklärung heran, wenn uns der Hund traurig oder deprimiert erscheint. Hunde haben zwar Gefühle, aber diese sind nicht so komplex wie die eines Menschen. Hunde nehmen jedoch die Emotionen der Menschen als Energie wahr, und Energie kann für Hunde entweder positiv oder negativ sein. Negative Energie deuten Hunde als Schwäche und reagieren entsprechend.
    Wenn wir Probleme eines Hundes mit menschlichen Konzepten erklären, leidet die Beziehung zu unserem Hund darunter. Immer wieder übersehen wir, dass die Lösung, die wir einem Menschen vorschlagen würden, für ein Problem, das der Hund vermeintlich hat, vollkommen ungeeignet ist. Wenn etwa ein Mensch einen verängstigten oder nervösen Hund sieht, wird er zunächst versuchen, ihn zu trösten. Trost und Zuwendung können aber dazu führen, dass sich der Hund nicht etwa sicherer fühlt, sondern dass sich sein negatives Verhalten sogar noch verstärkt, weil er die Zuwendung als Belohnung wahrnimmt. So wird das Problem noch schlimmer, weil ein instabiles Verhalten verstärkt wurde.
    Natürlich würde so etwas in der Tierwelt niemals passieren. Dort würde ein unsicheres Rudelmitglied von den anderen ignoriert werden. Besteht die Unsicherheit weiter oder bringt sie das Rudel sogar in Gefahr, würde das Tier verstoßen werden. Wenn ein Hund Unsicherheit bemerkt, verspürt er nahezu entgegengesetzte Instinkte zum ersten Impuls eines Menschen.
    Um unsere Hunde zu verstehen, müssen wir berücksichtigen, dass sie Instinktwesen sind. Sie denken nicht wie wir, und ihre Gefühle sind nicht wie unsere. Prüfen Sie sich, ob nicht auch Sie Ihren Hund vermenschlichen und seine Instinkte missachten.
    DIE FÜNF HÄUFIGSTEN ANZEICHEN DER VERMENSCHLICHUNG EINES HUNDES

    Wird ein Hund zu sehr vermenschlicht, kann dies ihn aus dem Gleichgewicht bringen und mit der Zeit zu Verhaltensproblemen führen. Es gibt viele Arten der Vermenschlichung, am häufigsten kommen folgende vor:
Hunde dürfen sich wie Menschen benehmen (am Tisch mitessen, mit im Bett schlafen).
Handlungen, Körpersprache oder Gesichtsausdrücken des Hundes werden menschliche Gefühle zugeschrieben.
Hunde werden in Kostüme gesteckt, die weder dem Schutz noch der Identifikation dienen.
Es wird erwartet, dass Hunde die menschliche Sprache verstehen und richtig deuten.
Auf Hundeprobleme wird mit Menschenlösungen reagiert (Trösten eines ängstlichen Hundes, lebhaftes Begrüßen eines überreizten Hundes).
ZWEITES NATURGESETZ FÜR HUNDE:
    Energie ist alles.
    Oft wurde untersucht, wie sich Genetik, Zucht und Evolution auf das Verhalten von Hunden auswirken. Dagegen weiß man noch zu wenig darüber, wie sich menschliche Energie auf das Verhalten eines Hundes auswirkt. Was genau ist „Energie“? Ich nenne sie auch das „So-Sein“: Ihre Energie besteht darin, wer und was Sie in diesem Augenblick sind. Hunde kommunizieren mithilfe konstanter Energie. Sie erkennen sich nicht am Namen, sondern an der Energie, die sie ausstrahlen, und an dem, was sie gemeinsam tun. Auf diese Weise erkennen sie auch Menschen.
    Auch wir Menschen kommunizieren über Energie, ob bewusst oder unbewusst. An der Oberfläche kommunizieren wir über Sprache. Hunde haben jedoch keine Worte. Was in ihnen vorgeht, zeigen sie über die Stellung ihrer Ohren und Augen, über die Schwanz- oder Kopfhaltung und über ihre Bewegungen. Verstehen Menschen diese wichtigen Signale nicht, können Missverständnisse oder, noch schlimmer, Verhaltensprobleme entstehen. Obwohl wir den ganzen Tag mit Worten überzeugen, erklären und begründen, müssen wir einsehen, dass wir Energiesignale aussenden und dass diese die stärksten Botschaften an unsere Hunde sind.
    Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit dem Konzept „Energie als Kommunikation“. Nach meiner Erfahrung ist dieses Naturgesetz am schwierigsten zu begreifen. Vor einigen Jahren bat man mich, einer Gruppe von Hunde-Verhaltensforschern in London zu erklären, wie Energie das Verhalten eines Hundes beeinflussen und sogar vorhersagen kann. Nach einer Stunde bemerkte ich, dass immer noch Verwirrung
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