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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Autoren: Cesar Millan
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instinktiv, die Schafe zusammenzuhalten und sie in Bewegung zu setzen. Nach der Demonstration lief Luna stolz zu ihrer Familie zurück und saß ruhig und gehorsam zu ihren Füßen. Auftrag ausgeführt!
    ▶ Unterdrückte Instinkte bei Hütehunden
Instinktive Tendenz: Zusammentreiben
Energiezustand: angsterfüllt, instabil
Verhaltensproblem: Neigung, andere Haustiere oder sogar Menschen zusammenzutreiben; ständiges Schnappen nach den Fersen und Anspringen
Lösung: Energie umleiten in Flyball-, Frisbee- oder Agility-Training
Am häufigsten betroffene Rassen: Corgis, Schäferhunde, Malinois, Border Collies, Briards, Deutsche Schäferhunde und andere Hütehunde, Västgötaspets

    In bestimmten Fällen ist es ratsam, die rassespezifischen Merkmale nicht zu fördern. Bei kräftigen Rassen wie Rottweilern und Pitbulls möchte man das Verhalten, auf das die Hunde ursprünglich gezüchtet wurden, etwa Jagen oder Bewachen, nicht noch unterstützen. In diesen Fällen sollten entsprechende Tendenzen kreativ umgelenkt werden. Mit Junior spiele ich zum Beispiel gern Tauziehen. Juniors Instinkt ist das Jagen. Mit dem Tauziehen leite ich seine Energie um in ein Spiel um Kontrolle.
    Das Unterdrücken natürlicher, instinktiver Verhaltensweisen kann zu ernsten Verhaltensproblemen führen. Wie Ginger werden Hunde oft verhaltensauffällig, wenn sich Menschen über ihre Instinkte hinwegsetzen. Aus verschiedenen Gründen sind manche Hundebesitzer nicht in der Lage, ihre Hütehunde Schafe zusammentreiben, ihre Wasserhunde schwimmen oder ihre Wühlhunde buddeln zu lassen. In diesen Fällen akzeptiert man am besten, dass die Hunde überschüssige Energie aufbauen, die abgeleitet werden muss. Durch mehr Bewegung wird die Energie verbrannt, die Sinne werden beansprucht, und das unerwünschte Verhalten nimmt ab.
    ▶ Woran sich ein Hund erinnert
    Wichtig ist zu wissen, wie das Gedächtnis eines Hundes funktioniert. Die Fähigkeit von Hunden, ganz für den Moment zu leben, macht sie erst trainierbar. In meinen über 20   Jahren als Hundetrainer habe ich mit Tausenden von Hunden gearbeitet, und ich traf nur wenige Hunde, denen ich nicht helfen konnte.
    Es ist kaum wissenschaftlich erforscht, wie Hunde Zeit wahrnehmen und sich an Ereignisse erinnern. Gedächtnis und Zeitwahrnehmung funktionieren bei Hunden anders als bei Menschen. Nach meiner Erfahrung können Hunde nicht mental in der Zeit zurück oder in die Zukunft reisen wie wir. Bestimmte Erinnerungen aufrufen und zukünftige Ereignisse vorhersehen zu können, erscheint wie ein Segen, doch ohne diese menschlichen Fähigkeiten gäbe es auch keine Sorge, Furcht, Schuld oder Reue.
    Viele Hundebesitzer sind skeptisch, wenn ich ihnen sage, dass Hunde rein in der Gegenwart leben und dass ihre Gedächtnisspanne nur etwa 20   Sekunden beträgt. Sie wenden ein, dass ihr Hund doch auch einen geworfenen Ball apportieren und ihn zu ihren Füßen ablegen kann. Hunde erinnern sich in der Tat daran, was sie tun müssen. Doch dies läuft nicht über ihr Gehirn.
    Hunde haben gelernt, auf Kommandos zu reagieren und Menschen zufriedenzustellen. Daher können sie wissen, wie sie auf das Kommando «Hol» reagieren müssen, ohne sich dabei aber an die Situation zu erinnern, in der sie es gelernt haben. Sie erinnern sich vielleicht noch in allen Einzelheiten an den Frühlingstag, an dem Sie Ihrem Hund das Apportieren beigebracht haben, er jedoch nicht. Zumindest nicht auf dieselbe Weise wie Sie.
    Ein Hund erinnert sich an Menschen und Orte anhand von Assoziationen, die mit diesen verknüpft sind. Ein assoziatives Gedächtnis kann sich positiv und negativ auswirken. Wenn auf eine Autofahrt einmal ein traumatischer Besuch beim Tierarzt folgte, kann ein Hund auf alle Autofahrten mit Angst reagieren, bis die negative Assoziation durch etwas Positives ersetzt wird, etwa einen Besuch auf dem Hundeplatz. Je stärker die Verknüpfung, desto schwieriger ist es, sie zu ersetzen.
    Wenn ich mit traumatisierten Hunden arbeite, muss ich also zunächst ihre negativen Assoziationen erkennen. Es braucht Zeit und Geduld, um neue Verknüpfungen herzustellen. Ich habe schon mit zahlreichen Militärhunden gearbeitet, die aus Kriegsgebieten zurückkehrten. Viele von ihnen brauchen eine gründliche „Umprogrammierung“, bevor sie in eine neue Familie kommen können. Diese Hunde wissen nicht, ob sie sich gerade in einem Kriegsgebiet befinden oder nicht. Sie sind immer im Einsatz und haben viele negative Assoziationen, meist im
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