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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Autoren: Cesar Millan
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also mit Riechen, Hören, Sehen, Tasten und Schmecken.
    ▶ Instinkt und Training
    Manchmal besteht ein Konflikt zwischen dem, was ein Hund instinktiv will, und dem, was wir von ihm verlangen. Dieses Tauziehen findet im limbischen System statt.
    Die Mehrheit der Trainingsmethoden zielt vor allem darauf ab, das limbische System auszutricksen, entweder durch Belohnungen, wenn der Hund uns gehorcht und seine Instinkte ignoriert, oder durch Bestrafen, wenn er seinen Instinkten folgt.
    Die meisten modernen Trainingsprogramme basieren auf einem dieser beiden Ansätze. Bei meiner Arbeit mit Hunden verwende ich beide und empfehle immer, die Methoden einzusetzen, die sich für Sie und Ihren Hund am besten eignen. Ich entwickle mein Trainingsprogramm lieber speziell für den Hund, als nach einer bestimmten Methode oder Formel vorzugehen.
    Beim Training geht es um das Anwenden von Techniken. In meinen Kursen am Dog Psychology Center (DPC) behandle ich die meisten Techniken, die bei Hundetrainern heute Standard sind, wie das Klickertraining und die positive Verstärkung. Ich höre oft, dass ich im Training keine Klickertechniken verwende, aber wenn ich in den Sitzungen ein »Tsch!« von mir gebe, ist das im Prinzip dasselbe: Ich verknüpfe einen Laut mit einem erwünschten Verhalten. Manchmal setze ich auch Leckerchen ein, um ängstliche Hunde in einen entspannten Zustand zu bringen.
    In den Trainingskursen am DPC höre ich Trainer oft untereinander diskutieren, welche Technik sich für eine bestimmte Situation am besten eignet. Wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde, zitiere ich immer die Grundlagen: Überlege, was dieser Hund braucht, lenke seine Verhaltenstendenzen in die gewünschte Richtung und sei ein klarer, verlässlicher Rudelführer.
    Es ist unerheblich, ob man Belohnungen, einen Klicker oder disziplinarische Maßnahmen benutzt, um ein erwünschtes Verhalten hervorzurufen, solange dieses Verhalten natürlich ist.
    ▶ Mit Instinkten arbeiten, nicht dagegen
    Viele Probleme mit Hunden rühren daher, dass der Mensch die natürlichen Instinkte seines Tieres unterdrückt. Das Geheimnis eines erfolgreichen Hundetrainings liegt darin, die natürliche Energie und die Instinkte des Hundes in ein Verhalten umzuleiten, das für Mensch und Hund positiv ist. „Umleiten statt unterdrücken“ lautet eine meiner Grundregeln. Ich versuche immer, die besonderen Fähigkeiten einer Rasse zu fördern und natürliche Tendenzen der Hunde zu berücksichtigen.
    Oft rufen mich Besitzer von Schnauzern an und beschweren sich, dass ihr Hund dauernd im Garten buddelt. Schnauzer tragen ihren Namen nicht von ungefähr. Sie wurden darauf gezüchtet, Ratten und andere Schädlinge in Scheunen und Häusern zu jagen, und haben einen stark ausgeprägten Geruchssinn. Sie folgen also nur ihren Rasseinstinkten. Statt diese zu unterdrücken, sollte man einen Bereich im Garten festlegen, in dem der Hund nach Herzenslust wühlen darf. Das Buddeln hält ihn fit, und er kann dabei überschüssige Energie abbauen. So mit den Instinkten des Hundes zu arbeiten, ist wohl die einfachste Lösung.
    Am DPC gibt es spezielle Bereiche, in denen Hunde ihre natürlichen Instinkte ausleben können. Wir haben einen Swimmingpool für Wasserhunde und Retriever und eine Schafherde für Rassen, denen das Hüten in den Genen liegt.
    Ich erinnere mich noch gut an eine Hündin namens Ginger, die uns vom Tierschutzverein gebracht wurde. Ginger war so nervös und leicht erregbar, dass ihr Besitzer sie aufgegeben hatte. Ich sah sofort, dass sie voller Angst war. Ich brachte sie also zur Schafherde, und noch nie habe ich gesehen, dass ein Hund so schnell wie ausgewechselt war. Nach zehn Minuten hatte Ginger die Schafe im Griff. Als ihre instinktiven Bedürfnisse befriedigt waren, entspannte sie sich und war nun ruhig und gehorsam. Wir setzen Ginger immer noch im DPC ein, wenn wir einem Fernsehteam einen Hütehund bei der Arbeit zeigen wollen. Ginger bringt die Herde schneller zusammen als jeder andere Hund, den ich kenne.
    Janna Duncan, die unsere Hütekurse am DPC leitet, sagt: «Viele Rassen haben den Instinkt, eine Herde zusammenzutreiben. Wenn sie ‚arbeiten‘, spüren sie, dass sie eine Aufgabe im Leben haben. Sie arbeiten zu lassen, stärkt ihr Selbstbewusstsein und lindert Angst und Aggression.» Einmal sah ich, wie Janna einen fünf Monate alten Welpen zu den Schafen setzte. Die Kleine sollte „ihre Instinkte finden“. Innerhalb von Minuten versuchte die kleine Luna
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