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Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)

Titel: Die Glücksformel für den Hund: 98 Tipps vom Hundeflüsterer (German Edition)
Autoren: Cesar Millan
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herrschte. «Was meinen Sie mit Energie? Wie erkenne ich die?» Die Verhaltensforscher hatten noch nicht verstanden, worauf ich hinaus wollte.
    Ein Hund beobachtet unsere Körperhaltung und verschafft sich über die Sinne Informationen über seine Umgebung, vor allem über Riechen, Sehen und Hören. Hunde können dank dieser „Superkräfte“ Erstaunliches erreichen, man denke nur an Blindenhunde oder Rettungshunde.
    Als ich nun vor diesen klugen Wissenschaftlern saß, fragte ich sie: «Wenn ein Hund Bomben, Drogen und Vermisste aufspüren kann, liegt es dann nicht nahe, dass dieser Hund auch in der Lage ist, unsere Stimmungen, Gefühle und Energie zu entschlüsseln?»
    Zwei Jahre zuvor hatte ich in einem Krebsforschungszentrum in Nordkalifornien gesehen, wie Hunde mit einer Trefferquote von 77   Prozent Lungenkrebs feststellen konnten, indem sie am Atem des Patienten schnupperten. Wenn der Geruchssinn eines Hundes derart ausgeprägt ist, könnte er dann nicht auch in der Lage sein, unseren Gemütszustand wahrzunehmen? Ich glaube, die meisten Hunde können das.
    Wenn ich über Energie nachdenke, fällt mir eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens ein, als ich mich auf die Instinkte und die Energie meines Hundes Daddy verließ, um eine wichtige Entscheidung für unser Rudel zu fällen.
    Als mein Pitbull Daddy, meine „rechte Hand“, langsam in ein biblisches Alter kam, hielt ich Ausschau nach einem neuen Rudelmitglied, das Daddy trainieren und ins Rudel integrieren sollte. Daddy hatte bei mir gelebt und mit mir gearbeitet, seit er vier Monate alt war. Dabei gewöhnte er sich an die ständige Gegenwart von anderen Hunden aller Größen. Dank dieser Gewöhnung und seiner natürlichen Ausgeglichenheit eignete er sich hervorragend für die Resozialisierungsarbeit mit anderen Hunden, vor allem mit den aggressiven. Daddys innere Ruhe war ansteckend. Ich vertraute ihm blind. Es war daher sehr wichtig für mich, einen Nachfolger für ihn auszuwählen.
    Daddy und ich besuchten die Pitbullhündin eines Freundes, die gerade geworfen hatte. Ich beobachtete aufmerksam, wie die Welpen mit ihrer Mutter und miteinander umgingen.
    Vor allem einer stach mir ins Auge. Ganz offensichtlich war er der Star in der Manege – kräftig, hübsch und schön gezeichnet. Ich brachte ihn zu Daddy, doch zu meiner Überraschung knurrte der ihn an. Daraufhin wählte ich einen anderen Welpen aus. Er war schneeweiß und hatte einen breiten Kopf. Daddy ignorierte ihn jedoch komplett.
    Dann sah ich noch einen Welpen. Er lag direkt bei der Mutter und hatte ein herrliches stahlblaues Fell. Ich nahm ihn hoch und setzte ihn bei Daddy ab. Daddy kam heran, bis die beiden Nase an Nase standen. Dann wedelte Daddy mit dem Schwanz, drehte sich um, und zu meiner großen Überraschung folgte ihm der Welpe zum Auto, ohne noch einmal nach seiner Mutter zu sehen. Dieser Welpe war Junior. Daddy und Junior wussten, dass sie füreinander gemacht waren, und zwar nur aufgrund ihrer Instinkte und ihrer Energie.

    In den folgenden Monaten und Jahren trainierte Daddy Junior. (Ich sorgte lediglich dafür, dass er stubenrein wurde, woran Daddy sich nicht beteiligen wollte.) Wie sich herausstellte, wusste Daddy, was gut für mich war. Junior hatte die ideale Energie für das Rudel und eignete sich bestens für seine Aufgabe, mich bei der Resozialisierung von Hunden zu unterstützen. Ich hatte Daddy vertraut und mich bei der Auswahl seines Nachfolgers auf seine Instinkte verlassen. Wer eine echte Beziehung zu Hunden aufbauen möchte, muss in ihrer Welt leben. Es ist eine instinktgesteuerte Welt. Man betritt sie, indem man den eigenen Instinkten vertraut.

    Daddy lehrte Junior die Bedeutung eines schönen Nickerchens.  [Abb. 9]
    Wissenschaftler beginnen gerade erst, die Auswirkungen von Energie auf das Verhalten zu untersuchen. Das meiste, was ich über Hunde weiß, basiert auf meiner lebenslangen Arbeit mit ihnen. Deshalb freue ich mich immer, wenn eine neue Studie zum Verhalten von Hunden veröffentlicht wird, die die Überzeugungen und Beobachtungen, die ich im Lauf meines Lebens entwickelt habe, bestätigt oder wenigstens stützt.
    Im Februar 2012 veröffentlichte die Fachzeitschrift Ergebnisse einer Studie am Zentrum für kognitive Entwicklung an der Central European University in Budapest (Ungarn). Sie zeigen, dass Hunde auf Blickkontakt und nonverbale Signale von Menschen ähnlich gut reagieren können wie zweijährige Kinder. In der Studie konnten die Hunde
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