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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4
Autoren: dtv
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entgegenleuchtete,ein wenig verlegen machte. »Außerdem haben Katherine und ich so viel Anerkennung gar nicht verdient. Wir haben nur gemacht, was Zwei von uns erwartet hat.«
    »Nein«, sagte HK und schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ihr habt große Anerkennung verdient. Zwei hat sich eingebildet, er wüsste, was ihr tun würdet, aber du und Katherine, ihr habt trotzdem eure eigenen Entscheidungen getroffen. Ihr habt aus freiem Willen gehandelt. Die Welt hat euch viel zu verdanken, dafür, dass ihr euch um Wydowse gesorgt habt, um mich, Brendan, Antonio und Andrea und um all die Menschen in dem brennenden Dorf. Wenn ihr sie nicht gerettet hättet, wäre auch John Hudson zugrunde gegangen.«
    »Und das hätte gereicht, um die Zeit für immer aus dem Lot zu bringen?«, fragte Jonas.
    »Ja«, erwiderte HK düster. »Verstehst du jetzt, warum wir Zeitreisen für eine Weile aussetzen?«
    »Moment! Du meinst, es geht nicht nur um meine Reise, zurück zu meiner   … meiner anderen Identität, die verschoben wird?«
    »Nein«, sagte HK. »Es betrifft alle Reisen vor dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Das, was du mich hast sagen hören, als du 1611 angekommen bist, darüber, wie viele Fehler wir gemacht haben, entspricht der Wahrheit. Zweis Eskapaden haben Dutzende von Irrtümern ans Licht gebracht, die wir korrigieren müssen. Erst muss sichergestellt werden, dass wir den Schadennicht noch vergrößern, ehe wir damit fortfahren, verschollene Kinder der Geschichte an ihren Platz zurückzubringen.«
    Eine Woge der Erleichterung überspülte Jonas. Vielleicht konnte er sein ganzes Leben zu Ende leben, ehe HK dazu kam, ihn zu holen. Vielleicht würde es nie mehr eine Rolle spielen, dass Jonas eigentlich in eine andere Zeit und an einen anderen Ort gehörte.
    »Ach, weißt du, diese Reisen durch die Zeit   … was hat man schon davon, wenn man die ganze Welt retten kann, aber dabei nicht mal eine Freundin findet?«, fragte Jonas, dem die Erleichterung ein wenig die Zunge lockerte.
    »Jonas, was Andrea angeht   …«, begann HK.
    »Vergiss, was ich gesagt habe«, unterbrach ihn Jonas, dem die Sache plötzlich peinlich war.
    »Nein, du solltest verstehen, dass das arme Mädchen eine Menge durchgemacht hat«, sagte HK. »Das hat nichts mit dir zu tun.«
    »Ja, ja«, sagte Jonas. »Schon gut.«
    »Jonas, du   – oh!«, HK sah überrascht auf seinen Definator. »Sieht so aus, als wäre Andrea gerade auf dem Weg hierher, um mit dir zu reden. Sie war eben bei dir zu Hause und hat von Katherine erfahren, wo du zu finden bist.«
    »Noch ein Grund, auf Katherine sauer zu sein«, murmelte Jonas.
    Doch als Andrea kurz darauf mit einer Frau in einemweißen Honda auftauchte, konnte er nicht anders, als sich zu freuen.
    Sie sah nicht mehr aus, als wäre sie achtzehn. Als sie auf der Beifahrerseite aus dem Auto stieg, war sie wieder kleiner als Jonas.
    »Tante Patty, ich möchte gern unter vier Augen mit Jonas reden«, rief sie der Frau im Auto zu.
    »In Ordnung«, sagte die Frau geduldig.
    »Wollen wir uns auf die Schaukel setzen?«, schlug Andrea vor und deutete in den Park.
    »Gern«, sagte Jonas.
    Er sah, dass sich HK zu Andreas Tante hinunterbeugte, um mit ihr zu plaudern, während sie warteten. Jonas fragte sich, was HK ihr wohl erzählen könnte, ohne irgendein heikles Thema anzuschneiden, wie:
He, tut mir leid, dass ich Ihre Nichte entführt und vierhundert Jahre in die Vergangenheit katapultiert habe. Tut mir auch leid, dass sie dort fünf Jahre lang festgesessen hat. Und dass wir uns auf einen Dreizehnjährigen verlassen mussten, um sie zu retten. Oh, Moment   – Sie haben von all dem ja gar keine Ahnung, nicht?
    Dann kamen sie zur Schaukel und nun fiel auch Jonas kein unverfängliches Thema ein.
    »Hast du Brendan und Antonio wiedergesehen, seit wir zurück sind?«, fragte Andrea.
    »Nein«, antwortete Jonas. »Ich habe einmal versucht Brendan anzurufen, aber seine Mutter hat gesagt, dass er gerade mit Malen beschäftigt ist.«
    »Ein Glück, dass sie ihre Kunst haben«, sagte Andrea. »Sie hilft ihnen, mit allem fertig zu werden. Ich kann dir sagen, sie sind stinksauer, dass sie noch einmal dreizehn sein müssen.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Jonas. Er wagte nicht, sie anzusehen.
    »Ich betrachte es als neue Chance«, sagte Andrea. »Es gibt einiges, das ich vorher nicht gesehen habe. Ich war wirklich gemein zu Tante Patty und Onkel Rob. Das war nicht in Ordnung. Sie sind über den Tod meiner Eltern fast genauso
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