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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4
Autoren: dtv
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zurückreisen musste.
    »He, Jonas!«, rief jemand quer durch den Park. Erst da fiel ihm auf, dass ein paar Leute aus seiner Schule am anderen Ende Fußball spielten. Sie waren zu weit weg, als dass er erkennen konnte, wer gerufen hatte.
    »Willst du mitspielen?«
    Jonas sah HK an.
    »Geh schon«, sagte dieser und gab ihm einen kleinen Schubs. »Amüsier dich.«
    HK wandte sich ab. Wahrscheinlich nahm er an, Jonas würde auf der Stelle zum Fußballspiel hinüberrennen. Doch das tat er nicht. Er blieb noch einen Augenblick stehen, und deshalb hörte er auch die letzten Worte, die HK sagte: »Amüsier dich   … solange du es noch kannst.«

Nachwort der Autorin
    Ich kann dir nicht sagen, was wirklich aus John Hudson geworden ist.
    Wenn du die Nachworte der vorangegangenen Bände von »Im Sog der Zeiten« gelesen hast, wird dich das vermutlich nicht überraschen. Genau wie Virginia Dare (in »Die Ausgesetzten«) und Eduard V. und sein Bruder Richard (in »Die Intrige«) ist John Hudson tatsächlich eines der verschollenen Kinder der Geschichte.
    Trotzdem ist seine Situation ein wenig seltsamer als die der anderen Kinder. Das liegt nicht nur daran, dass er und sein Vater spurlos aus der Geschichte verschwunden sind, sondern hat auch damit zu tun, dass sich die Erzählungen über die letzten Momente vor ihrem Verschwinden so sehr nach Lügen anhören.
    John Hudson war auf allen vier bekannten Reisen seines Vaters als Schiffsjunge dabei. Auf der ersten Fahrt, im Jahr 1607, war er vermutlich zwischen zwölf und vierzehn Jahre alt, sodass er zum Zeitpunkt der Meuterei auf der
Discovery
zwischen sechzehn und achtzehn gewesen sein müsste. Als Schiffsjunge erwartete man von ihm, Botengänge zu erledigen, Wachen zu halten, Nachrichten zu überbringen, Taue zu flicken, das Deck zu schrubben, dem Schiffskoch zur Hand zu gehen und alles zutun, was man ihm auftrug. Da er aber nicht nur ein Schiffsjunge, sondern auch der Sohn des Kapitäns war, lässt sich leicht vorstellen, dass ein Teil seiner Pflichten auch darin bestanden haben könnte, zu lernen, eines Tages selbst ein Schiff zu befehligen.
    Wenn das der Fall gewesen sein sollte, bot ihm sein Vater ein recht zwiespältiges Rollenvorbild.
    Wie viele europäische Entdecker vor und nach ihm war auch Henry Hudson erpicht darauf, eine bessere Zugangsroute zu den reichen Handelsgütern in China, Indien und anderen asiatischen Ländern zu finden. 1607 und 1608 versuchte er von England aus in nordöstliche Richtung zu segeln, wo ihn das Eis jedes Mal am Weiterkommen hinderte. Trotzdem gelang es ihm, näher an den Nordpol heranzukommen als jeder andere europäische Kapitän vor ihm. Zudem bewiesen seine Reisen ein für alle Mal, dass es in den Polarregionen trotz der langen Sonneneinstrahlung im Sommer nicht so warm wurde wie in den Tropen.
    Im Jahr 1609 ging Hudson nicht im Auftrag einer englischen, sondern einer niederländischen Handelsgesellschaft auf Fahrt. Auch wenn er auf die Bibel geschworen hatte, dass er die gleiche Route noch einmal befahren und in nordöstlicher Richtung weitersuchen würde, interessierte sich Henry Hudson inzwischen mehr dafür, im Nordwesten nach einer Route zu suchen   – durch oder oberhalb von Nordamerika. Er segelte zunächst nach Nordosten, brach dann aber sein Versprechen und wandte sich nach Westen. Diese Reise wurde seine berühmteste, da sie zur Entdeckung des Hudson Rivers führte und den Niederländern eine Grundlage bot, Anspruch auf das Gebiet der Neu-Niederlande zu erheben (dem heutigen New York).
    Allerdings wurde Henry Hudson deswegen in England als Verräter angesehen. Da er für eine andere Nation eine derart bedeutendeEntdeckung gemacht hatte, fürchtete er, vom englischen König James ins Gefängnis geworfen zu werden. Einige englische Investoren hingegen scheinen sich gesagt zu haben: »He, wenn er so etwas für die Holländer fertigbringt, was kann er dann für uns tun?« Und so rüsteten sie Hudson ein Schiff aus, mit dem er unter englischer Flagge nach der Nordwestpassage suchen sollte.
    Zum Zeitpunkt seiner vierten Reise hatte Hudson sich als fähiger Seemann einen Namen gemacht. Dreimal war er in gefährliche Eisregionen vorgedrungen, mit Schiffen, die für arktische Verhältnisse wohl kaum geeignet waren. Und dreimal hatte er es geschafft, wohlbehalten zurückzukehren, wobei er auf zwei dieser drei Reisen nicht ein einziges Mitglied seiner Besatzung verlor.
    Dennoch dokumentieren die Berichte über seine ersten drei Reisen
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