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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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veranlasste, die Privatmaschine startklar machen zu lassen. Nur so konnte es gewesen sein, dachte Sebald, dessen Wut noch lange nicht nachließ. Er wusste nur nicht, auf wen er wütender sein sollte: auf LeClerc oder auf sich selbst.
    Kurz darauf verließen zwei Limousinen die Tiefgarage des SND und rasten mit Blaulicht zum Genfer Flughafen. Es musste schnell gehen, wenn man LeClerc an seiner Flucht hindern wollte. Die CERN-Maschine konnte jeden Augenblick abheben und dann war es zu spät.
    Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Streifenwagen der Genfer Polizei, in dem LeClerc saß, das Rollfeld. Der Fahrer lenkte den Wagen gemäß Anweisung auf einen zweistrahligen Learjet zu, der abflugbereit am Rand des Rollfelds geparkt war. LeClerc erkannte das Flugzeug und auch die Frau, die auf der oberen Plattform der Gangway auf ihn wartete. Sie war Anfang 40, hatte mittelblondes Haar und trug ein dunkelblaues Kostüm, das ein wenig den Eindruck einer Uniform erweckte. Mit der einen Hand hielt sie ihre Haare fest, da sie im Luftstrom der laufenden Triebwerke stand. In der anderen Hand hielt sie einen Ausweis.
    LeClerc verstand gar nichts mehr. Welches Spiel spielte Dutronc und in was war er hineingeraten?
    »Sandine Dutronc, französischer Geheimdienst«, stellte sich die Frau vor, streckte den beiden Polizisten ihren Ausweis entgegen, die rechts und links von LeClerc die kurze Gangway emporstiegen. LeClerc sah erst seine Kollegin fragend an, dann betrachtete er ihren Ausweis, der sie als Agentin des DGSE auswies. Er sah deutlich das Wappen des Geheimdienstes und ihren Namen. Mehr konnte er auf die Schnelle auf dem Ausweis nicht erkennen.
    Sie unterschrieb eine Erklärung, dass der DGSE LeClerc übernommen hat, verabschiedete die Polizisten und verschwand zusammen mit LeClerc in der Maschine. Nachdem die Luke geschlossen war, setzte sich der Jet in Bewegung. Während die Maschine zur Startposition rollte, holten die Piloten die Startfreigabe ein.
    »Kannst du mir bitte erklären, was das alles zu bedeuten hat?«, fragte LeClerc, während er sich anschnallte.
    Sandine Dutronc saß auf dem Sitz neben ihm und sah ihn mit siegessicheren Blicken an.
    »Ich konnte dich doch nicht hängen lassen. Jetzt habe ich etwas gut bei dir, oder?«
    LeClerc wusste, worauf sie hinaus wollte. »Sag mal, das hier ist doch der Firmenjet? Wie hast du es geschafft, ihn zu bekommen?«
    »Beziehungen, verstehst du?«, sagte sie grinsend.
    »Wo fliegen wir hin?«
    »Ich vermute, du willst nach Berlin, nicht wahr?«, antwortete Dutronc und sah LeClerc kokett an. »Wieso nach Berlin?«, fragte er.
    »Das Video – Genesis – schon vergessen?«
    Für LeClerc fügte sich ein Rätsel an das nächste. Woher wusste Dutronc von dem Genesis-Video?
    Die Maschine bliebt an ihrer Startposition stehen.
    »Was ist los?«, rief Dutronc Richtung Cockpit.
    Der Flugkapitän drehte sich um und sah Dutronc durch die offen stehende Cockpittür an. »Wir haben keine Freigabe. Die Flugsicherung sagt, der Luftraum sei überlastet. Wir sollen warten, bis drei Linienjets gelandet sind.«
    Nervös sah LeClerc aus dem Fenster auf das Rollfeld hinaus. Er hatte ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Schon wenige Augenblicke später wurde er gewahr, dass ihn seine Sinne nicht trübten. Zwei schwarze Limousinen mit abgedunkelten Seitenscheiben und Blaulichtern rasten auf den Jet zu.
    »Wir müssen sofort starten«, rief er, doch die Piloten weigerten sich, die Anweisung der Flugsicherung zu ignorieren. Es wäre dazu auch zu spät gewesen. Durch das Fenster konnte LeClerc beobachten, wie eine Gangway an das Flugzeug gefahren wurde, nachdem sich die beiden Fahrzeuge vor die Maschine gesetzt hatten.
    »Netter Versuch«, sagte LeClerc, der den von Dutronc ausgedachten Fluchtversuch als gescheitert betrachtete. Oder gehörte dies zu ihrem Plan? Immerhin hatte LeClerc sie in Verdacht gehabt, das Ganze eingefädelt zu haben.
    »Noch ist nichts verloren«, antwortete sie selbstsicher.
    Der Copilot kam aus dem Cockpit und gab Dutronc ein paar Zeichen, die LeClerc nicht verstand. Dann öffnete er die Einstiegsluke, wobei er sich absichtlich viel Zeit ließ und so tat, als würde sie klemmen. Dutronc, die die Zeichen des Copiloten sehr wohl verstanden hatte, nutzte die Zeit.
    Der Copilot vergewisserte sich mit einem kurzen Blick in die Kabine, dass er die Luke nun öffnen konnte. Sofort stürmten vier schwarz gekleidete Männer die Maschine, um Patrick LeClerc und Sandine Dutronc
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