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Masken der Begierde

Masken der Begierde

Titel: Masken der Begierde
Autoren: Ivy Paul
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Im Leben kommt es nicht darauf an,
    ein gutes Blatt in der Hand zu haben,
    sondern mit schlechten Karten gut zu spielen.
    Robert Louis Stevenson
     
     
     
    Kapitel 1
     
    Ich verlange von den Leuten nicht, dass sie mir angenehm sind,
      weil es mich vor dem Problem bewahrt, sie zu mögen.
    Jane Austen
     
    März 1820, Lake District
     
    Lucas stand barfuß und nur mit einer weiten Hose bekleidet inmitten flatternder Seidentücher, die vom warmen Sommerwind bewegt wurden. Aus dem Augenwinkel sah er eine Gestalt vorbeihuschen. Eine Frau lachte kehlig, und Lucas’ Herz pochte aufgeregt, während ihm Blut in seinen Schaft schoss. Er fühlte eine Bewegung hinter sich und fuhr herum. Die Unbekannte lachte erneut. Sie befand sich so nah vor ihm, dass er ihre Hitze auf seiner Haut wahrnahm. Der obere Teil ihres Gesichtes war von einem der Tücher bedeckt. Sie mochte hässlich wie die Nacht sein, doch ihre Lippen waren voll und rot, ebenso schien ihr Körper in jeder Hinsicht perfekt. Die Fremde presste ihren Mund auf den seinen und küsste ihn wild und leidenschaftlich. Lucas hatte so lange keine Frau mehr besessen, dass ihn nur die Lust leitete. Er vergrub seine Hände in ihrem dichten Haar. Ihr weiblicher Duft trieb ihn schier in den Wahnsinn. Zudem war die Unbekannte nackt. Er spürte den Druck ihrer Brüste an seinem Oberkörper. Ein heiseres Keuchen entwich seiner Kehle. Sein Schaft pochte drängend. Der Schmerz seiner Erektion ließ ihn jegliche Scheu fallen.
    Er hob sie auf seine Hüften, und erleichtert registrierte er, dass sie ihm die Hose herunterzerrte. Sie brachte sich in Position, umschlang ihn, während er mit einer fließenden Bewegung in sie hineinglitt. Ihre feuchte, enge Scham hieß ihn willkommen, und die Frau, deren Gesicht er immer noch nicht sah, seufzte befreit. Er stieß seinen Schwanz in sie, so tief und so hart, wie er es vermochte.
    „Die Blüten, Lucas, wach auf, du musst die Blüten bewundern.“ Die Stimme der Frau klang wie die seiner jugendlichen Schwester.
    Entsetzt fuhr Lucas zurück. Seine Erektion schrumpfte, und er kam in seinem Bett zu sich.
    Verschwitzt und schwer atmend fand er sich zwischen seinen Kissen wieder. Orientierungslos blinzelte er, ehe er seine Schwester Allegra erkannte, die im dunklen Schlafzimmer herumtanzte. Ihr langes, weites Nachthemd umflatterte ihren Körper, und ihre goldbraunen Locken flogen, während sie vor Begeisterung juchzte. „Siehst du die Veilchen, Lucas? Schau, wie sie im Sonnenlicht tanzen!“
    Lucas setzte sich auf und rieb sich die Augen. „Ally, es ist mitten in der Nacht.“
    Wo steckte Allegras Aufpasserin? Er schlug die Bettdecke zurück und schwang seine Beine aus dem Bett. Lucas schlüpfte in Morgenmantel und Pantoffeln, ehe er zu Allegra eilte. Noch bevor er sie erreichte, sank sie zu Boden. Allegra kauerte auf dem Parkett, zitterte und sah sich verwirrt um, als Lucas einen Arm um sie legte.
    „Du hattest einen Anfall, Ally.“ Sanft half er ihr hoch. „Komm, Liebes, ich bringe dich in dein Bett.“
    „Wo ist Miss Simmons?“
    „Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um sie.“ Der Gedanke an die Unzuverlässigkeit der Krankenpflegerin weckte kalte Wut in Lucas. Doch er riss sich zusammen und führte Allegra in ihr Schlafgemach. Der Weg über den Gang war ihm im Dunkeln nicht weniger vertraut, dennoch schien er doppelt so lang.
    Der Geruch der verwelkenden Blumensträuße, die Allegra so zahlreich hatte aufstellen lassen, kitzelte Lucas’ Nase. Zu dem Aroma gesellte sich der Duft des alten Holzes und des Bohnerwachses, das die Wirtschafterin Mrs. Harvey so freigiebig verwendete. Allegra tänzelte leichtfüßig über das Parkett, während Lucas müde hinter ihr herschlurfte. Diese verfluchte Simmons! Warum gab sie nicht auf Allegra acht, so wie es ihre Aufgabe war? Immerhin bezahlte Lucas ihr ein großzügiges Gehalt.
    Sie erreichten die Tür zu Allegras Schlafzimmer. Durch den Spalt schien der Mond und warf knochenfarbene Streifen auf die dunklen Täfelungen. Verräterische Laute drangen aus dem Raum, und Lucas stieß die Tür auf. Auf der Pritsche am Fußende von Allegras Bett lag Clara Simmons und schnarchte, als müsse ein kompletter Wald gerodet werden. Auf dem Boden lag eine leere Schnapsflasche, und der Geruch, der Lucas in die Nase stieg, als er sich der Pflegerin näherte, verriet ihm, dass der Inhalt wohlverwahrt durch Mrs. Simmons Körper kreiste.
    Einen Moment lang überlegte Lucas, ob er die Betrunkene an ihrem Zopf
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