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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)
Autoren: Martin de Wolf
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wieder Nettigkeiten über mich verbreitet?«, fragte LeClerc mit einem gezwungenen Lächeln. Der Physiker zog es vor, keine Antwort zu geben und wich LeClercs Blicken aus, was ihm Antwort genug war. Natürlich war Dutronc bereits unten gewesen und wie selbstverständlich hatte sie sich Sticheleien ausgedacht, die LeClerc in Misskredit bringen sollten.
    Der Wissenschaftler, der sich gern aus dem Zwist zwischen LeClerc und Dutronc heraushielt, überreichte LeClerc einen Ausdruck, auf dem viele Zahlen standen, die nur ein Wissenschaftler verstand.
    »Es ist alles in Ordnung, Monsieur LeClerc«, sagte er.
    LeClerc bedankte sich und begann seinen Rundgang, der gewohnheitsgemäß eine halbe Stunde in Anspruch nahm.
    Als er sich wieder ans Tageslicht befördern ließ und sich vom Fahrstuhl auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer machte, traf er auf dem Korridor Sandine Dutronc. Genau wie er stammte sie aus Paris. Die gemeinsame Herkunft förderte aber keineswegs den zwischenmenschlichen Umgang, was Patrick LeClerc sehr auf die Nerven ging.
    So gut es ging, versuchte er ihren stechenden Blicken auszuweichen. Sie hasste ihn abgrundtief dafür, dass ihm der Posten des leitenden Wissenschaftlers anvertraut worden war. Ihrer Meinung nach hätte ihr die Leitung zugestanden, zumal sie dieselbe Qualifikation besaß und einige Jahre länger als er bei CERN angestellt war. Als sie ihn in sein Arbeitszimmer verschwinden sah, wandte sie sich mit einem diabolischen Grinsen ab.
    Sandine Dutronc führte etwas im Schilde. Sie war eine Schlange, wenn es darum ging, für sich selbst Vorteile zu erzielen. Ich bekomme immer, was ich will, war für sie eine Art Lebensweisheit.
    LeClerc war daran gewöhnt und daher stets bedacht, keine Fehler zu machen, die Dutronc eine Angriffsfläche bieten könnten. Mit so vielen Problemen hatte er allerdings nicht gerechnet. Mittlerweile war diese Situation mehr oder weniger alltäglich geworden und er versuchte zu verdrängen, dass er im Innern darunter litt. Er dachte darüber nach, wie widersinnig der oft ausgesprochene Satz war: Der Tag sei wie jeder andere. Kein Tag glich dem anderen. Alles andere käme einer Zeitschleife gleich. Obwohl dies absurd war, überraschte es ihn nicht sonderlich, dass ihm solche Gedanken durch den Kopf gingen. Immerhin arbeitete CERN an der Rekonstruktion und somit Wiederholung der astronomischen Weltgeschichte.
    Als er in seinem Schreibtischsessel saß und an der gegenüberliegenden Wand ein Gemälde von Marc Chagall betrachtete, ahnte er nicht, dass dieser bislang unspektakuläre Tag eine unfassbare Wende nehmen würde. LeClerc stand auf und ging zum Fenster. An diesem Tag regnete es sehr stark und er mochte das Geräusch, wenn der Regen gegen das Fenster prasselte. Es beruhigte und schenkte ihm die Muße, neue Energie zu schöpfen.
    Sieben Jahre waren vergangen, seit er HAARP verlassen hatte. Das bedeutete jedoch nicht, dass er auch die Mikrowellenforschung hinter sich gelassen hatte. Neben dem Urknallversuch beschäftigte sich CERN auch mit der Technologie der Mikrowellen, allerdings nicht für militärische Nutzung.
    LeClerc stand immer noch am Fenster und überlegte, ob er ins Labor hinuntergehen sollte, wo gerade ein Versuch mit Mikrowellen vorbereitet wurde, als plötzlich mehrere Polizisten mit vorgehaltenen Pistolen und schusssicheren Westen die Tür zu seinem Arbeitszimmer aufstießen. Erschrocken drehte er sich um, sah sich mehreren schwarz gekleideten Männern gegenüber, von denen einer Kommandos rief, die er im Trubel nicht verstand. Er verstand die ganze Situation nicht, die aus einem schlechten Kriminalfilm stammen konnte.
    Hinter der offenen Tür stand Sandine Dutronc und beobachtete das Geschehen, ohne besonders aufgeregt zu sein. Es schien so, als ob sie der ganzen Sache gelassen gegenüberstand.
    Einer der Polizisten schrie Patrick LeClerc an, er möge sich auf den Boden legen. Angesichts der vielen auf ihn gerichteten Waffen hielt er es für besser, sich dieser Anweisung zu beugen und tat, was von ihm verlangt wurde. Alles vollzog sich binnen Sekunden, bis seine Arme auf den Rücken gedreht waren und ihm Handschellen angelegt wurden. LeClerc fühlte sich hilflos wie noch nie zuvor in seinem Leben. Schlimmer als seine Wehrlosigkeit war, dass er keine Ahnung hatte, weshalb dies mit ihm geschah.
    »Monsieur LeClerc, Sie sind vorläufig festgenommen.« Patrick LeClerc war fassungslos. »Sie stehen im dringenden Verdacht, einer terroristischen Vereinigung
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