Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Sheriff in Verbindung."
    „Soll das heißen, daß Sutton verschwunden ist?"
    „Allerdings", schaltete sich der Sheriff ein, „und nach allem, was in Apron Town im letzter Zeit passiert ist, haben wir Grund, das Schlimmste anzunehmen."
    „Fielen die Schüsse in unmittelbarer Nähe des Hauses?" erkundigte sich Derek.
    „Nein, das nicht. Ich würde sagen, daß sie etwa hundert Meter vom Haus entfernt abgegeben wurden."
    „Sie sind Jäger, Euer Ehren?"
    „Ja, deshalb glaube ich, die Distanz einigermaßen richtig geschätzt zu haben", meinte Herbwood,
    „Versuchten Sie, Sutton zu finden?"
    „Natürlich. Mary und der Butler beteiligten sich an der Suche. Ich selbst gesellte mich erst nach dem Anruf zu den beiden. Wir konnten nichts entdecken. Ich fuhr dann mit dem Wagen nach hier."
    „Wie spät war es, als die Schüsse fielen?"
    „Zwanzig Minuten vor elf Uhr."
    „Es war bereits dunkel?"
    „Ja."
    „Es waren Pistolenschüsse?"
    „Ganz sicher."
    „Was hatte Mr. Sutton an, ich meine, womit war er bekleidet?" fragte Derek.
    „Er trug einen dunkelgrauen Anzug", erinnerte sich der Bezirksrichter.
    „Es ist am besten, wir fahren sofort hin und sehen uns nochmals genau bei ihm um", sagte Derek und stand auf.
    Herbwood seufzte. „An sich wollte ich das vermeiden. Es ist eine ziemlich schwierige Aufgabe, die völlig gebrochene Mary zu trösten. Natürlich glaubt sie, daß Bryan ermordet wurde."
    „Dieser Schlußfolgerung kann man sich leider nicht verschließen", seufzte der Sheriff.
     
    *
     
    Weder im Garten vor noch hinter dem Haus fanden sich irgendwelche verdächtigen Spuren. Bryan Sutton schien wie vom Erdboden verschluckt. Er war, aufgeschreckt von einem Geräusch, das nur er wahrgenommen hatte, über die Terrasse in den dunklen Park gegangen und nicht zurückgekehrt.
    Sein Wagen stand in der Garage.
    Er hatte, wie Mrs. Sutton versicherte, sicherlich nicht mehr als hundert Dollar in der Brieftasche. Gerade genug, um eventuelle Spielschulden bezahlen zu können.
    „Wo bewahrte Mr. Sutton seine Pistole auf?" fragte Derek den Butler.
    „Bedaure, Sir, das ist mir nicht bekannt."
    „Sie wußten aber, daß er eine Waffe besitzt?"
    „Ganz recht, Sir, ich habe ihm einige Male bei der Reinigung geholfen."
    „Wann war das zuletzt?"
    „Oh, das dürfte gut acht Wochen zurückliegen, Sir."
    Derek dachte plötzlich an Claire. Vielleicht war sie jetzt zu Hause und versuchte vergeblich, ihn im Office zu erreichen. „Ich darf doch mal Ihr Telefon benutzen?" fragte er.
    „Bitte sehr, Sir."
    „Wen wollen Sie anrufen?" fragte Sheriff Brick.
    Derek hielt schon den Hörer in der Hand. „Meine Frau", sagte er.
    „Um diese Zeit?"
    „Sie weiß nicht, wo ich bin." Er wählte die Nummer und wartete. Das monotone Tutzeichen ertönte. Claire meldete sich nicht. Nach zehn Sekunden legte er wieder auf.
    „Was ist los?" fragte Brick. „Ist sie nicht zu Hause?"
    Derek gab keine Antwort. Er wandte sich an den Butler. „Sehen wir uns Mr. Suttons Zimmer an", schlug er vor.
    Richter Herbwood hob seine buschigen Augenbrauen. „Ist das nicht pure Zeitverschwendung?" fragte er. „Wir wissen doch, daß er aus dem Salon über die Terrasse in den Garten gegangen ist."
    „Ich möchte trotzdem sein Zimmer sehen", sagte Derek.
    Er folgte dem Butler in die erste Etage. Brick und Herbwood blieben im Erdgeschoß. Mrs. Sutton lag mit einem leichten Nervenschock in ihrem Zimmer; das Mädchen war bei ihr.
    „Öffnen Sie den Kleiderschrank, bitte", sagte Derek. Der Butler gehorchte.
    „Fehlen irgendwelche Anzüge?" fragte Derek den Butler.
    „Nein, Sir, soweit ich sehen kann, sind sämtliche Kleidungsstücke vorhanden — ausgenommen der dunkelgraue, den Mr. Sutton heute Abend trug."
    Derek schaute sich im Zimmer um. Abgesehen von einem Oberhemd, das über einer Stuhllehne hing, herrschte peinliche Ordnung und Sauberkeit. Wiederum spürte Derek das unbestimmte Gefühl der Erleichterung, das er heute abend schon einmal empfunden hatte. Ihm wtar kurz der Verdacht gekommen, daß Sutton und Claire gemeinsam weggefahren sein könnten, und 'daß die beiden Schüsse lediglich dem Zweck gedient haben sollten, die Zurückbleibenden zu täuschen und ein Verbrechen vorzuspiegeln. Zusammen mit dem Butler ging er wieder nach unten. Richter Herbwood saß in der Halle und rauchte eine Zigarre. Sheriff Brick ging mit gesenktem Kopf und düsterem Gesichtsausdruck auf und ab. Als Derek die Treppe herab kam, blieb er stehen.
    „Na, haben Sie was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher