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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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Mannes annimmst. Ich war so wütend, daß ich nicht mehr wußte, wie mir geschieht.«
    »Du warst eifersüchtig?« fragte sie fröhlich, und sie fuhr mit einem Finger über seine Wange.
    »Eifersüchtig! Ich war noch nie eifersüchtig!« Er ließ sie stehen und verriegelte ihre Schlafzimmertür. Dann zog er sie grob an sich. »Wenn ich dich jemals bei einem Seitenblick auf einen anderen Mann ertappe, schlage ich dich grün und blau!«
    »Tust du das wirklich?« Sie sah ihn überrascht an.
    »Nein«, murmelte er. In seinen Augen tanzten tückische Funken, als er den schwarzen Kaftan von ihren Schultern gleiten ließ. »Du wirst nicht lange genug aus dem Bett herauskommen, um mir Grund zur Eifersucht zu geben.«

36

    Sie waren seit sechs Monaten verheiratet, seit sechs glücklichen Monaten. Christina fiel es immer noch schwer, zu glauben, daß Philip jetzt ihr gehörte. Sie wollte jede Minute an seiner Seite verbringen, ihn berühren, seine sü-
    ßen Worte hören, seine Liebeserklärungen, die ihr Herz beglückten.
    »Hast du die Wette vergessen, die ich dir gestern nacht vorgeschlagen habe?« fragte Philip, als sie mit einem Frühstückstablett ins Schlafzimmer kam. »Ich glaube, der Einsatz war ein Vormittag, den wir in aller Ruhe im Bett verbringen, und ich habe gewonnen.«
    »Ich habe es nicht vergessen, mein Liebling, aber du hast noch geschlafen, als ich aufwachte. Ich dachte, du würdest vielleicht etwas mögen, was dich zum Mittagessen hinüberrettet.«
    »Ich glaube eher, daß du dich bis zum Mittagessen hinüberretten willst. So, wie du in letzter Zeit beim Essen zugreifst, fange ich schon an zu glauben, daß du dir mehr aus dem Essen machst als aus mir«, neckte er sie. Er nahm ihr das Tablett aus der Hand und stellte es auf den schwarzen Marmortisch vor dem Sofa.
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du selbst«, sagte Christina, und sie tat so, als würde sie schmollen.
    »Du hättest das Tablett jedenfalls nicht selbst nach oben tragen sollen. Die Dienstboten sollen sich ihren Lohn in Zukunft verdienen.«
    »Du weißt sehr wohl, mein Herr, daß es den Dienstboten nicht gestattet ist, sich deinem Schlafzimmer zu nähern, wenn die Tür geschlossen ist. Du hast diese Anweisung selbst erteilt, am zweiten Tag unserer Flitterwochen. Ein Dienstmädchen ist hereingekommen, um das Bett frisch zu beziehen, und wir haben immer noch im Bett gelegen. Mit deinem Zorn hast du das arme Mädchen zu Tode erschreckt.«
    »Und das mit gutem Grund!« sagte Philip lachend. »Aber was hat dich so lange aufgehalten? Ich bin seit fast einer Stunde auf und wollte dich gerade suchen. Wenn ich eine Wette gewinne, erwarte ich, daß mir der gesamte Einsatz zusteht, nicht nur die Hälfte.«
    »Jedesmal, wenn wir in den letzten Monaten Poker ge-
    spielt haben, habe ich verloren. Anfangs dachte ich, du hättest mich absichtlich gewinnen lassen, als du mir in Ägypten das Spiel beigebracht hast.«
    »Damals wolltest du nicht mit mir wetten, wenn du dich bitte erinnern würdest. Aber jetzt, da der Einsatz es wert ist zu gewinnen, ziehe ich es vor zu gewinnen. Aber vielleicht verlierst du auch gern.«
    »Das würdest du wohl gern glauben – stimmt's?« neckte sie ihn, und sie lehnte sich auf dem samtbezogenen Sofa zurück.
    »Stimmt es etwa nicht?« fragte er, während er sich neben sie setzte.
    »Mein Liebling, du brauchst kein Kartenspiel und kein Glücksspiel, um mich dazu zu bewegen, daß ich den Vormittag mit dir im Bett verbringe – oder meinetwegen auch den ganzen Tag. Das solltest du inzwischen wissen.«
    »Ich habe so viele Monate lang geglaubt, daß du mich haßt, Tina, und jetzt fällt es mir schwer zu glauben, daß unser Glück wahr ist«, sagte Philip.
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und sah sie mit strahlender Wärme in den Augen an. »Kein Mann hat das Recht, so glücklich zu sein, wie du mich damit gemacht hast, mir deine Liebe zu schenken. Ich kann einfach nicht glauben, daß du wirklich mir gehörst.«
    Christina kam in Philips Arme und schmiegte sich an ihn.
    »Wir müssen die elf Monate vergessen, in denen wir voneinander getrennt waren«, flüsterte sie, »die Zweifel vergessen, die uns beide geplagt haben. Wir waren beide so dumm, damals nicht gleich von unserer Liebe zu sprechen. Aber jetzt, da ich weiß, daß du mich so sehr liebst, wie ich dich liebe, werde ich dich nie mehr verlassen.«
    Sie lehnte sich zurück und sah ihn an, und plötzlich sprangen Funken in ihre Augen. »Und sollte jemals eine
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