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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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Augen stand Zorn.
    »Ich glaube, daß er dich umbringen will! Geht das denn nicht in deinen Dickschädel, verdammt noch mal?«
    »Ganz richtig, Christina, genau das habe ich vor«, sagte Tommy.
    Christina fühlte sich plötzlich ganz elend, und sie spürte, wie sich die Muskeln in Philips Arm anspannten. Langsam drehte sie sich zu Tommy um, der in der offenen Tür stand. Er hatte zwei Pistolen auf Philip gerichtet.
    »Wußte ich doch, daß ich euch beide zusammen vorfinde. Deine Warnung ist zu spät gekommen, Christina. Jetzt kann nichts mehr deinen Liebhaber retten.« Er lachte bitter.
    Christina hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden, aber sie zwang sich, dennoch zu sprechen. »Tommy, das kannst du nicht tun! Das ist – das ist Mord! Du wirfst dein eigenes Leben weg!«
    »Glaubst du, daß mich mein eigenes Leben noch einen Pfifferling interessiert? Mir ist ganz gleich, was aus mir wird, solange er stirbt, Christina – und zwar vor deinen Augen. Glaubst du etwa, ich wüßte nicht, daß du während der ganzen Zeit, in der wir verlobt waren, mit ihm geschlafen hast? Hältst du mich für einen solchen Trottel?«
    »Das ist nicht wahr, Tommy!« schrie Christina. Sie stellte sich vor Philip, doch er stieß sie von sich, und sie fiel auf das Bett zurück.
    »Aus dem Weg mit dir, Christina. Das geht nur Huntington und mich etwas an!« sagte Philip barsch.
    »Wie ergreifend!« sagte Tommy lachend. »Aber ich habe nicht vor, Christina zu erschießen.«
    »Tommy, hör mir zu!« flehte Christina. Sie mußte ihn davon abhalten! Sie zog sich vom Bett hoch und stellte sich mit wogendem Busen vor Tommy hin. »Ich werde mit dir von hier fortgehen, Tommy. Ich heirate dich heute noch. Leg nur bitte, bitte, diese Pistolen fort!«
    »Du lügst! Du hast mich immer nur belogen!«
    »Ich lüge nicht, Tommy. Das ist einfach Wahnsinn! Du hast keinen Grund, auf Philip eifersüchtig zu sein. Ich liebe ihn nicht, Tommy. Er will mich nicht, und ich will ihn nicht. Wie könnte ich ihn wollen – nach allem, was er mir angetan hat? Bitte – du mußt auf die Vernunft hören! Ich reise heute noch mit dir ab, und wir werden nie mehr ein Wort über diesen Vorfall verlieren. Tommy, bitte!«
    »Es reicht, Christina! Du willst mich schon wieder zum Narren halten, aber diesmal spiele ich nicht mit. Du wolltest immer nur diesen Mann, also versuch jetzt nicht, mir das Gegenteil zu erzählen!« schrie Tommy, und die Muskeln in seinem Gesicht zuckten. »Während unserer gesamten Verlobungszeit wolltest du dich von mir nicht anrühren lassen, aber ihm hast du erlaubt, dich anzufassen, oder etwa nicht? Damit ist jetzt Schluß! Du wirst ihn nicht bekommen, Christina – und seinen Sohn auch nicht.« Tommy lachte wieder, als er hörte, wie sie nach Luft schnappte, doch er behielt den regungslosen Philip im Auge. »Hast du etwa geglaubt, ich würde dieses Balg am Leben lassen, damit es dich an ihn erinnert? Nein, Christina – beide werden sterben. Ich habe zwei Kugeln, für jeden eine.«
    »Du wirst beide Kugeln für mich brauchen, Huntington. Und selbst dann werde ich dich noch in Stücke reißen.« Philips Stimme war ruhig, aber von tödlicher Gefährlichkeit.
    »Das bezweifle ich, Caxton – ich bin ein ausgezeichneter Schütze. Meine erste Kugel wird in Ihrem Herzen stecken-
    bleiben, und somit bleibt mir noch eine Kugel, um dieses Balg zu töten, Ihren Sohn. Nichts wird ihr von Ihnen bleiben.« Er unterbrach sich und starrte mit leerem Blick auf den Fußboden. »Du warst alles, was ich je wollte, Crissy, aber diese beiden haben mir dich weggenommen.« Er blickte zu Philip auf, und der Wahnsinn trat wieder in seine Augen.
    Tommy hob eine der Pistolen und richtete sie direkt auf Philips Herz. Christina entfuhr ein Schrei, bei dem einem das Blut gerinnen konnte, und sie stürzte in dem Moment nach vorn, in dem Tommy die Kugel abfeuerte. Philip war zur Seite getreten, um der Kugel auszuweichen, doch er mußte Christina in seinen Armen auffangen, als sie zusammenbrach und Blut aus einer Kopfverletzung strömte.
    Christina hatte das Gefühl zu fallen, in Zeitlupe zu fallen, und alles drehte sich. Die Welt blitzte rot vor ihren Augen auf – und dann umfing sie Schwärze.
    »O mein Gott, was habe ich getan? Ich habe sie umgebracht!« schrie Tommy. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, und mit einem grauenerregenden Schrei drehte er sich um und stürzte die Treppe hinunter. Doch ehe er die Haustür erreicht hatte, stürzte John aus dem
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