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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut
Autoren: Johanna Lindsey
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konnte nur noch daran denken, daß er einmal dein Liebhaber war.«
    »Tommy.«
    »Aber jetzt wird alles gut. Sag mal, hat John ihn in der Nacht noch rausgeworfen, oder ist er heute morgen abgereist?«
    Christina seufzte. »Philip reist nicht ab, Tommy.«
    Er sah sie an, als sei er völlig unerwartet geohrfeigt worden, doch sie sprach schnell weiter.
    »John hat mir geglaubt, als ich ihm gesagt habe, daß gestern abend nichts vorgefallen ist. Es war alles vollkommen unschuldig, Tommy – nichts ist geschehen. Philip Caxton will mich nicht mehr – du hast doch selbst gesehen, wie er mit Estelle umgegangen ist. Du hast wirklich keinen Grund, dich aufzuregen.«
    »Keinen Grund!« schrie Tommy aufbrausend. »Ich mache das nicht mehr mit, Christina, keinen Tag länger!«
    »Tommy! Philip hat ein Recht darauf, hier zu sein. Sein Sohn ist hier.«
    »Darüber werde ich mit John reden! Dieser Mann wird nicht in einem Haus mit dir bleiben!«
    »Dieses Haus ist ebenso sehr mein Haus wie Johns Haus!« schrie Christina. »Und Philip bleibt hier!«
    »Verdammt noch mal!« Tommy schlug mit seiner Reitpeitsche auf den Tisch.
    »Tommy«, sagte Christina, »Philip ist nur wegen seines Sohnes hier, nicht meinetwegen. Kannst du das denn nicht verstehen?«
    »Warum in Gottes Namen gibst du ihm seinen Sohn dann nicht?«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, sagte Christina lachend.
    »Wenn Caxton nichts anderes als seinen Sohn will, dann gib diesem Mann seinen Sohn. Mir war dieses Balg ohnehin immer im Weg«, sagte Tommy bitter. »Wir werden unsere eigenen Söhne haben, Christina, und zwar sobald wir verheiratet sind. Meine Söhne!«
    Langsam und bedächtig sagte Christina: »Ich bin dir wirklich dankbar dafür, daß du mir gesagt hast, wie du zu Philip junior stehst, bevor wir geheiratet haben. Jetzt wird es zu keiner Heirat kommen. Wenn du meinen Sohn nicht haben willst, kann ich dich unmöglich heiraten, Tommy.«
    »Christina!«
    »Du verstehst anscheinend nicht, was ich für mein Kind empfinde. Es ist mein Baby, Tommy, und ich liebe es von ganzem Herzen. Nichts auf Erden könnte mich dazu bringen, mich von diesem Kind zu trennen.«
    »Du hast nie vorgehabt, mich zu heiraten, stimmt's?« schrie Tommy mit verzerrtem Gesicht. Ein kalter Schauer lief über Christinas Rücken. »Du hast während all der Zeit immer nur diesen Mann geliebt! Aber du wirst ihn nicht bekommen, Christina. Merk dir gut, was ich dir sage! Philip Caxton wird den Tag, an dem er dieses Haus betreten hat, noch bereuen. Und auch du wirst diesen Tag verfluchen!«
    »Tommy!« schrie sie auf. Doch er stürzte aus dem Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Christina fing an, unkontrolliert zu zittern. Was sollte sie bloß tun? Was würde Tommy unternehmen? Sie mußte Philip finden und ihn warnen, aber sie hatte keine Ahnung, wo er steckte.
    Christina nahm zwei Treppenstufen gleichzeitig. Sie begab sich direkt in Philips Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Sie würde hier auf ihn warten. O Philip – bitte, eil dich! Tommy war rasend wie ein Irrer.
    Zwanzig Minuten vergingen. Christina erschienen sie wie Stunden. Immer wieder ließ sie sich Tommys Worte durch den Kopf gehen und fragte sich, was er damit hatte sagen wollen. Als sie Schritte im Flur hörte, hielt sie den Atem an und betete, es möge Philip sein. Als die Tür aufging, wurde sie vor Erleichterung fast ohnmächtig.
    »Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Versuchst du, mir den gestrigen Abend zurückzuzahlen?« fragte Philip.
    Seine Grobheit verletzte Christina, aber darüber vergaß sie nicht den Grund ihres Kommens.
    »Philip, ich bin gekommen, um dich zu warnen. Tommy hat Drohungen gegen dich ausgestoßen, und er hat sich so merkwürdig benommen, daß ich … «
    »Sei nicht albern, Christina!« schnitt ihr Philip das Wort ab. »Du hast mich gestern abend aufgefordert, dein Zimmer zu verlassen, und jetzt fordere ich dich auf, mein Zimmer zu verlassen. Dein Bruder hat deutlich klargestellt, daß er nicht wünscht, daß wir beide miteinander allein sind.«
    »Hat er das gesagt?«
    »Nicht wörtlich, aber es ist auf dasselbe hinausgelaufen.«
    »Aber, Philip, Tommy hat gesagt, er brächte dich dazu, daß du bereust, jemals hierhergekommen zu sein. Er … «
    »Glaubst du wirklich, daß ich auch nur einen Pfifferling darauf gebe, was Huntington sagt? Ich kann auf mich selbst aufpassen. Und jetzt sei so freundlich, mein Zimmer zu verlassen.«
    Christina griff nach Philips Arm. In ihrem sturmblauen
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