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Die Friesenrose

Die Friesenrose

Titel: Die Friesenrose
Autoren: Jutta Oltmanns
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Vertreter der Siegermächte, dass die Provinz Ostfriesland nunmehr dem Königreich Hannover zufallen solle. Die Ostfriesen baten darum, auch weiterhin preußische Untertanen bleiben zu dürfen, doch die Wünsche und Forderungen der Bürger blieben unbeachtet.
    – Die ostfriesische Rose
    Wenn Ostfriesen Tee trinken, dann häufig aus den hauchdünnen Tassen mit der berühmten ostfriesischen Rose oder dem Strohblumenmuster in blau. Händler aus Thüringen zogen mit dem „Dresmer Teegood“ über Land. Die kleinen, fast halbkugeligen Koppkes waren zunächst henkellos. Sie standen auf tiefen Untertassen. Sitte war es, den heißen Tee in die Untertasse zu gießen und ihn dann genussvoll daraus zu schlürfen.
    Das Motiv der Pfingstrose auf dem traditionellen Ostfriesengeschirr brachte um 1820 die Familie Graef aus Thüringen mit. Die „Ostfriesische Rose“ hat ihr Vorbild wiederum in China.
    – Historische Persönlichkeiten des Romans
    Zunächst einmal möchte ich hier Johann Bünting nennen, dessen Schicksal mich zu diesem Roman inspiriert hat.
    Der Firmengründer des gleichnamigen Teehandelshauses stammte aus dem Ammerland. Seine Familie war adlig, aber verarmt. Als Zweitgeborener stand ihm zudem kein Erbe zu. So beschloss er, in Ostfriesland sein Glück zu versuchen. Für ihn galt: „Wagen und gewinnen.“ Es verschlug den jungen Mann nach Leer, damals eine aufstrebende Handelsstadt. Die neue Karriere begann zunächst wenig aufregend. Als Handlungsgehilfe arbeitete Johann Bünting bei einer Weinhandlung. Dort lernte er das Kaufmännische von der Pike auf. 1806 nahm er seine Ersparnisse und pachtete einen Kolonialwarenladen in der Brunnenstraße. Die Zeiten waren hart. Die Reglementierungen des als Besatzungsmacht fungierenden Königreichs Holland erschwerten den Handel.
    Doch Johann Bünting biss sich durch. Nach fünf Jahren harter Arbeit besaß er genug Geld, um den Laden in der Brunnenstraße zu kaufen. Gemäß seinem Motto: „Etwas Neues anzufangen kann mir niemand verwehren“, weitete er langsam seine Geschäfte aus. Bünting beteiligte sich an Handelsschiffen, stieg ins Versicherungsgeschäft ein und kaufte Aktien der Heringsfischerei. Eine gewisse Schlitzohrigkeit dürfte ihm dabei zu eigen gewesen sein, denn die alten Dokumente im Firmenarchiv legen den Schluss nahe, dass Bünting eine diskrete Beteiligung an der ostfriesischen „SchmuggelBranche“ hielt. Dadurch konnte er die Kontinentalsperre umgehen, mit der Großbritannien ausgetrocknet werden sollte.
    Dieses illegale Vorgehen brachte ihm allerdings 1813 eine Verurteilung durch den französischen Gerichtshof in Valenciennes wegen angeblicher Zollvergehen ein: „Zwangsarbeitin Ketten“. Mit dem Ende der französischen Herrschaft wurde Johann Bünting begnadigt und kehrte nach Leer zurück.
    Etliches in meinem Roman ist dem Leben des Johann Bünting nachempfunden. So die Verschleppung des Hinderk Inkens nach Frankreich. Viele Ideen des wagemutigen Kaufmanns habe ich aufgegriffen und den verschiedenen Figuren an die Hand gegeben.
    – Jean Françis Michel heißt der Flame, der im Jahre 1752 als Assistent Kaufmann mit der Burg von Emden die lange Reise nach China antrat. Seine persönlichen Erfahrungen an Bord hielt er in einem Tagebuch fest. Mittels dieses Berichtes und anderer Abhandlungen über Fahrten und Schiffe der preußischen Handelskompanien habe ich versucht, mir die Reise von Emden nach China vorzustellen und zu beschreiben.
    Da ich besonders erfreut war über die erfrischenden Schilderungen Jean Françis Michels, wuchs in mir der Wunsch, ihm eine kleine Rolle in meinem Roman zukommen zu lassen. Meiner Vorstellung nach hat er ein lebhaftes Naturell besessen – und so habe ich ihn auch dargestellt
    Michel fuhr 1752 als Kaufmann mit nach China. Im Roman habe ich die Reise in ein anderes Jahrhundert verschoben und mir die künstlerische Freiheit genommen, den Flamen auf fiktives Personal stoßen zu lassen. So kommt es zu Szenen, die in Wahrheit natürlich niemals so stattgefunden haben.
    Dies gilt für alle historischen Persönlichkeiten, die in meiner Geschichte mitspielen, und ihre Begegnung. Auch die „Gemeinsame Oostindische Kompanie“, die das Frachtschiff „Maisje“ auf den Weg nach Kanton bringt, ist meiner Fantasie entsprungen.
    – Thomas Backer Devon war es, unter dessen Leitung drei Kutterbriggs von England aufbrachen, um die ostfriesische Landwehr im Kampf gegen die in der Festung Delfzijl verschanzten Franzosen zu
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