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Die Friesenrose

Die Friesenrose

Titel: Die Friesenrose
Autoren: Jutta Oltmanns
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unterstützen. Der Seekapitän Thomas Backer Devon, ein junger, kräftiger Mann, der für seine Umsicht und Kühnheit bekannt war, hatte durch den Gouverneur Hamilton den Auftrag erhalten, die Ostfriesen zu unterstützen.
    Ich habe in meinem Roman Thomas Devon einen Charakter verliehen, der sicherlich nicht seinem tatsächlichen entsprochen hat. Seine Neigung zum Glücksspiel ist allein meiner Fantasie entsprungen. Ebenso wie ich ihm seine Großeltern und den Landsitz in England angedichtet habe. Ob er eine Schwester besaß und Verbindung zu Ostfriesland hatte, ist mir nicht bekannt.
    – Hugues Humbert, der französische Zöllner, hat wirklich gelebt. Ob ich ihm und seinem Wesen nahe gekommen bin, vermag ich nicht zu sagen. Aus meinen Recherchen zu seiner Person geht allerdings hervor, dass er ein ganz besonderer Mensch gewesen sein muss. Er traf seine Entscheidungen nicht nach dem Gesetz, sondern nach dem, was ihm sein Herz diktierte. Dies brachte ihm die Sympathien der Ostfriesen ein.
    Als einem in Ditzum eingesetzten Zollbeamten kam Hugues Humbert 1812 und 1813 eine Schlüsselposition bei der systematischen Durchbrechung der verhängten Kontinentalsperre zu. Den Franzosen blieb verborgen, dass Humbert im großen Stil Kolonialwaren aus England, insbesondere Zucker einführte. Mit Schiffen, die er zu kontrollieren hatte, lieferte er im Austausch dafür Getreide.
    Als er sich in die Bauerntochter Trientje Homfeld verliebte und diese schwanger wurde, entschloss sich Humbert, zudesertieren. Die französischen Beamten flohen aus Ostfriesland, Humbert aber tauchte auf einem einsam gelegenen Hof unter. Nach etwa einem Jahr kehrte wieder Normalität ein, und Humbert konnte seine Trientje endlich heiraten.
    Im Verlaufe von 25 Jahren bekam das Ehepaar zwölf Kinder, von denen acht überlebten. Sie wuchsen in dem 1817 gebauten Ditzumer Anwesen de Borg auf und trugen wechselweise ostfriesische und französische Namen.
    Wie groß Hugues Liebe zu Trientje gewesen sein muss, geht auch aus einem Gedicht von Molière hervor, das von ihm übersetzt und in einem Heft der damaligen Zeit abgedruckt wurde. Darin wendet sich der Sprecher des Gedichtes, Alceste, an Henri IV., der seinen protestantischen Glauben ablegte, um die Krone Frankreichs erlangen zu können.
    Henri gab seinen Glauben für die Krone auf. Humbert aber gab alles auf für seine Liebe zu Trientje. Doch was ist schon eine Krone gegen die Liebe!
    La Chanson d’Alceste:
    Hätte König Heinrich mir ganz Paris gegeben ,
    und ich sollt’ entsagen dir, mein Herzlieb, mein Leben ,
    „Danke“, sagt ich, König Heinz!
    Dir Paris! Mein Lieb bleibt mein’s!
    Hab meinen Schatz juchhe! Tausend Male lieber!“
    (gedruckt in: Molière und seine Bühne; Molière-Museum,
    VI. Heft, Wiesbaden 1884, S. 106)
    Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch die Teemuseen in Leer und Norden.
    Und für Leser, die sich mit dem Thema Tee oder der Zeit Napoleons näher beschäftigen wollen, sei hier noch aufverschiedene Quellen hingewiesen, die mir bei meinen Recherchen hilfreich waren:
    Adrian, Hans G., Temming, Rolf L., Vollers, Arend, Das Teebuch , erschienen im: VMA-Verlag, Wiesbaden
    Arian, Hans G., im Auftrag der Firma Paul Schrader und Co, Lieben Sie Tee? , erschienen im: Verlag Wigand in Leipzig, 9. Auflage, 1982
    Adrian, Hans G., im Auftrag der Firma Paul Schrader und Co, Tee über den Ozean , erschienen im: Georg Westermann Verlag, Braunschweig,1978
    Das alte China , Herausgeber: arsEdition, München
    Behre, Karl-Ernst und van Lengen, Hajo, Ostfriesland, Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft , Herausgeber: Ostfriesische Landschaft Aurich
    Bosch-Abele, Susanne, Eeten un Drinken; Aspekte des Essens und Trinkens in Nordwestdeutschland zwischen 1650 und 1850 , erschienen im: Isensee Verlag Oldenburg 1998, Herausgeber: MUSEALOG
    Bruhns, Reinhard, Emdens Seefahrt , Herausgeber: Stadtsparkasse Emden
    Bünting, J. und Co, Vom Teestrauch zum Bünting-Tee , Druck: G. Stallin AG Oldenburg, 2. Auflage von 1959
    Dunkmann, Adolf, Ostfriesland in der Zeit der Befreiungskriege 1813 bis 1815 , ein Gedenkbuch zur Jahrhundertfeier, erschienen im: Verlag A. H. F. Dunkmann, 1913
    Garrelts, G. A. von, Die Ostfriesen im deutschen Befreiungskriege , Leer 1856
    Geo Epoche Nr. 8, Das alte China , Verlag: Gruner und Jahr, Hamburg
    Haddinga, Johann, Das Buch vom ostfriesischen Tee , erschienen im: Verlag Schuster, Leer
    Heinze, Till, Heimatforscher und Geologe aus dem Overledingerland (im
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