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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08
Autoren: Alan Burt Akers
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Erscheinungen verhinderten meinen weiteren Flug. Die Herren der Sterne hatten nichts dagegen, daß ich nach Erfüllung ihrer Wünsche zu Delia zurückkehrte – kurze Zeit nachdem ich inmitten des Sturms aus dem Voller gefallen war. Vielleicht betrachteten mich die Herren der Sterne nun endlich als Mensch, der auch seine Bedürfnisse und Rechte hat, und nicht nur als Marionette, die ihrem Willen jederzeit zu gehorchen hatte. Aber das wußte ich nicht. Jedenfalls flog ich in meinem kleinen Voller über dem Nebelmeer dahin und sah zu, wie in der Ferne über dem Wasser das Unwetter tobte – und das Gefühl, das mich bei diesem Anblick durchströmte, war angsteinflößend und erhebend zugleich.
    Gewiß begriffen die Herren der Sterne, daß sie sich auf mich verlassen konnten, daß ich mich nicht aus Stolz oder Neugier dazu verleiten ließ, den Sturm zu erkunden, um einmal festzustellen, ob ich nicht mich – oder soll ich ihn meinen Doppelgänger nennen? – zu Gesicht bekäme. Ich hätte mich selbst gesehen, der ich in weit zurückliegender Zeit von einer zerbrechenden Strebe in die Tiefe gerissen wurde.
    Mit sicherem seemännischem Instinkt, der durch meine Wanderjahre auf den Großen Ebenen von Segesthes noch gestärkt worden war, fand ich die Insel Shanpo im Kleinen Sharangil-Archipel – schwarze, formlose Flecke vor dem rosa Schimmer des Wassers. Schließlich setzte ich zur Landung an. Unter mir gingen die Kataki ihrem üblen Gewerbe nach, Aragorn, die sich in ihrem bösen Tun sicher wähnten. Nun, auch ihre Tage waren gezählt.
    Mit der Morgendämmerung steuerte ich das Rennboot zur gegenüberliegenden Seite der Insel. Ich wußte genau, was in dem kleinen Fischerdorf dort unten an der Küste vorging – in dieser Stunde, in dieser Minute ...
    Die Sklaven rieben sich die Augen. Ich befand mich unter ihnen und verwünschte das schlechte Essen und die Gemeinheit der Aufseher. In diesem Augenblick lief wahrscheinlich schreiend ein Aragorn auf den Dorfplatz, woraufhin die Katakis ihre Opfer in Deckung trieben. Man gab sich größte Mühe, das Dorf in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, ehe das Flugboot mit meiner Flagge in Sicht kam.
    All dies geschah jetzt hinter den Hügeln, während ich meine Zeit abwartete ... Ich spürte, wie ich schneller atmete, ungeheuer erregt war, und begann zu fluchen und zornig vor mich hin zu sprechen.
    »Bei den stinkenden Eingeweiden Makki-Grodnos, du verdammter Onker! Beruhige dich!« redete ich mir zu.
    Ein unbeschreibliches Hochgefühl erfüllte mich, als ich schließlich den kleinen Rennvoller in die Morgenluft steigen ließ und ihn an den Bäumen entlangsteuerte, und dann – o ja! Ja!
    Das riesige Flugboot kam in Sicht, über den Baumwipfeln, schneller werdend. Das Gebilde war im Begriff, die Suche nach dem Manne der Prinzessin Majestrix von Vallia fortzusetzen. Die rotgelben Flaggen wehten stolz an den Masten.
    Ich starrte zu dem Voller hinüber und mußte schlucken.
    »Bei Zim-Zair!« sagte ich.
    Ich trieb mein Rennboot zu höchster Geschwindigkeit an, stellte die Hebel ganz nach vorn, bis ich geradezu durch die Luft stürmte. Ich flog dicht an den großen Voller heran und umkreiste ihn. Ich tauchte unter dem breiten Kiel hindurch, stieg auf der entgegengesetzten Seite wieder hoch, beschrieb eine Wende, einen perfekten Looping, und raste schließlich im Tiefflug über die Decks. Alle kamen ins Freie gestürmt.
    Ein Meer von Gesichtern starrte zu mir empor. Arme wurden geschwenkt, Tücher flatterten im Wind. Ich blickte über die Bordwand.
    Ja! Dort – dort stand Delia, eine Hand an die Stirn gehoben, um das Licht von Zim und Genodras abzuschirmen. Und dann – ja, dann erkannte sie mich! Sie winkte, sie winkte freudig, überschwenglich!
    Ich steuerte mein kleines Flugboot auf das große Deck zu, auf dem es genügend Platz hatte, und landete vorsichtig. Mit einer heftigen Umarmung, die meinen Rippen wehtat, drückte mich Delia an sich, und ich umarmte sie, und so standen wir lange Zeit, ohne uns zu rühren.
    »Dray! Dray!« sagte sie schließlich und trat einen Schritt zurück. »Wir haben überall nach dir gesucht! Wir waren schon ganz verzweifelt. Und woher hast du den kleinen Voller? Und deine Kleidung? Und ...«
    Sie waren alle da, umdrängten uns, brüllten und lachten und hießen mich willkommen. Seg Segutorio, Inch, Turko der Schildträger, Korf Aighos, Tom ti Vulheim, Naghan die Mücke, Balass der Falke und Tilly und Oby – sie alle hüpften auf der
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