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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08
Autoren: Alan Burt Akers
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Deldars dort festgebunden worden waren. Der Kov wollte sich persönlich mit mir befassen. Die Werstings hatten ganze Arbeit geleistet. Die Aufgabe, mich fertigzumachen, gedachte der Kov selbst zu übernehmen.
    Ich zerrte glühende Brocken aus dem Feuer eines Lötapparats. Vorsichtig blies ich hinein und versorgte die Glut mit Holzspänen. Schließlich loderte eine kleine Flamme empor, die ich geduldig weiter entfachte, bis ich ein kleines Feuer erzeugt hatte. Das Geschrei im Freien, das dumpfe Dröhnen an der Tür – dies alles gab der Stille und Ordnung im Schuppen eine makabre Note.
    Ich nahm das Feuer und verteilte es auf die Unterteile der zerschmetterten Amphoren, die ich wie Schalen aufstellte. Als meine Vorbereitungen abgeschlossen waren, sah ich mich in der rosaschimmernden Dämmerung um. Neben jedem Flugboot wartete eine der Feuerschalen.
    Wo mochte die Lösung auf die Fragen zu finden sein, die mich quälten?
    Hier war jedenfalls nichts mehr zu gewinnen. Mit dieser Erkenntnis mußte ich fertigwerden. Die Tür begann zu knirschen, und der Riegelbalken stöhnte in seinen Halterungen. Noch wenige Murs, dann brachen die Verfolger durch. Die Türen würden aufschwingen, und die Horde des Kov würde mich bestürmen.
    Ein kleiner Kampf mochte etwas Abwechslung bringen. Doch ich hatte wichtigere Dinge im Sinn. Ich wußte von meinem privaten Kalender, daß ich noch einige Tage Zeit hatte bis zum Augenblick meines Sturzes aus dem Voller über dem Nebelmeer.
    Das Flugboot, das ich mir ausgesucht hatte, ein schneller Zweisitzer mit den tiefgezogenen Umrissen eines Rennboots, war auf Bestellung eines berühmten Voller-Rennfahrers aus Ruathytu angefertigt worden. Mühelos hob mich das Gebilde zum Dach empor. Ich schob den Riegel des herabgeneigten Oberlichts zur Seite, dessen Sturmholzrahmen nach innen klappte und einen Streifen rosa Mondlicht in das Innere des Schuppens fallen ließ. Dann landete ich noch einmal auf dem Boden, sprang aus dem Flugboot, trabte durch den Schuppen und kippte dabei die mit Feuer gefüllten Amphorenscherben um. Einige Brände glimmten nur; an ein paar Stellen aber fraß sich die Glut in die Bespannung der Voller und flammte sofort hoch auf. Ich sprang wieder in mein kleines Flugboot und stieg in dem Augenblick auf, da die große Tür endlich krachend nachgab und die Soldaten in den Schuppen stürmten.
    Sie sahen mich nicht sofort. Ihr Blick fiel zuerst auf die Flammen.
    »Feuer! Feuer!«
    Auf diese Weise waren sie zunächst beschäftigt. Ich schoß durch das offene Oberlicht, stellte die Kontrollen auf Steigflug und raste durch die Nacht davon.
    Die Flucht war ein Kinderspiel gewesen. Wenn ich Bedauern verspürte, so war diese Empfindung so natürlich wie der Kummer über mein Versagen. Dabei sollte ich Ornol ham Feoste, den Kov von Apulad, eines Tages wiedersehen, wie ich Ihnen berichten werde ...
    Die Herren der Sterne hatten mich zu einem weiteren Jahr unter ihrem Einfluß verurteilt. Diese Zeit hatte ich abgedient – elf Jahre, die ich in einer Art Zeitschleife verbracht habe. Jetzt war ich wieder frei. Ich raste durch den rosahellen Nachthimmel Kregens auf das Nebelmeer zu, wo das Flugboot mit meinen Freunden – und Delia – wartete!
    Wenn man mich verfolgte, merkte ich nichts davon. Das Flugboot war von vorzüglicher Qualität; ich war überzeugt, daß der Abnehmer damit bei den Rennen von Ruathytu viele Trophäen gewonnen hätte. Das Schiff trug mich in schnellem Fluge nach Südwesten, über den Os-Fluß, der sich breit und windungsreich unter mir erstreckte, über dichtbesiedelte Landstriche tief unten, über Gebiete, in denen die hamalischen Legionen den Einflußbereich ihres Herrschers zu vergrößern suchten. Immer weiter flog ich – hinein ins Tageslicht. Schließlich legte ich eine Rast ein, um mir in einem der Wildgebiete, die sich selbst in besiedelten Gegenden Kregens finden, etwas Nahrung zu jagen. Schließlich raste ich über Methydria dahin und erreichte schließlich die Küsten des Nebelmeers.
    All mein Kummer lag hinter mir. Zu den Eisgletschern Sicces mit meinen sorgenvollen Gedanken über die Voller! Vor mir, nur noch einen Tag entfernt, lag all das, was ich mir auf Kregen ersehnte. Ich blickte auf den Stapel Silberkästen, die ich mitgenommen hatte – Kästen aus dem roten und aus dem schwarzen Raum. Zu gegebener Zeit wollte ich mich gründlich mit diesen Beutestücken befassen.
    Keine Sturmwolken, keine Blitzschläge, keine sonstigen übernatürlichen
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