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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08
Autoren: Alan Burt Akers
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gehorchst.«
    »Du hast recht, dies alles ist in meinen Augen tatsächlich gar nichts«, sagte ich und trank einen Schluck Wein. »Und dein Wein ist mies.« Ich leerte das Glas auf einen der unechten Teppiche.
    »Du!« Sie schien ihren Augen nicht zu trauen.
    »Wenn du den Schlüssel zu den Ketten der Mädchen hast, gib ihn mir, damit ich sie davon befreien kann. Du bist ein widerlicher kleinkarierter Cramph, der nicht mal den Geschmack hat, einen Puff einzurichten.«
    Mit aufgerissenem Mund starrte sie mich an.
    Merle und das Fristlemädchen sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Ich muß zugeben, daß mich manchmal der Teufel reitet – aber so bin ich nun mal. Ich überlegte, was ich mit den drei Sklavinnen machen sollte, sobald ich ihnen das beschämende Nohnam abgenommen hatte.
    Das farbige Mädchen hob die Hände, soweit das die Ketten zuließen, und sagte: »Du bist ein mutiger Mann, Dom – doch ich fürchte, bei Xurrhuk mit dem Gekrümmten Schwert, daß du bald ein toter Mann bist.«
    Ich stand auf. »Gib mir den Schlüssel, Esme!«
    Sie war eine Kovneva. »Bagor!« rief sie. »Komm her! Töte diesen Burschen auf der Stelle!«
    Hinter mir öffnete sich mit einem Ruck eine Schiebetür. Der Wächter erschien, ein ziemlich stämmiger Bursche, der sich sichtlich freute, seine Arbeit verrichten zu können. Bei seinem Anblick begannen die drei Sklavinnen zu schreien und wichen entsetzt zurück.
    Ich schloß daraus, daß Bagor sie schon öfters ziemlich mißhandelt haben mußte.
    »Bring den Rast um, Bagor!« kreischte Esme.
    »Du!« sagte Bagor und ließ seine Muskeln spielen. »Raus mit dir! Die Kovneva liebt es nicht, wenn Blut auf ihre Teppiche kommt!«
    Wieder schrillten die Stimmen der Mädchen.
    Ich schwinge ungern große Reden, wenn es ums Handeln geht, doch ich wollte den Sklavinnen Mut machen. »Mir ist es aber gleichgültig, ob ich anderer Leute schäbige Teppiche mit dem Blut eines Cramph besudele, Bagor!«
    Und ich sprang auf den armen Onker los, nahm ihm den Thraxter fort und hieb ihm damit beide Beine unter dem Leib weg. Blutüberströmt sank er auf die bunten Teppiche. Ich schlug ihn mit dem Schwertgriff auf den Kopf und schickte ihn schlafen.
    Kovneva Esme brachte kein Wort heraus. Sie saß mit angezogenen Beinen auf der Couch. Ihr Gewand war blutbespritzt. Sie sah mich entsetzt an und versuchte etwas zu sagen, doch zugleich gruben sich ihre Finger wie Klauen in ihren Hals, so daß sie kein Wort zu äußern vermochte.
    Ich ging zu ihr und zupfte an ihrer Kleidung herum, bis ich den Schlüssel fand. Dann öffnete ich die Fesseln der Mädchen und nahm ihnen die Ketten ab. Ich bin kein rachedurstiger Mann – doch in diesem Augenblick tat ich etwas, das ich vielleicht nicht hätte tun sollen.
    Als ich fertig war, lag Esme, Kovneva von Apulad, im Schmuck eines Nohnam auf dem Sofa, in ihrem eigenen Salon zur Sklavin gemacht, die sich wehrlos jedem darbot, der sich bedienen wollte.

18
     
     
    Das Geschrei, das es bei meinem Angriff gegeben hatte, ließ sicher bald andere Wächter auftauchen, die sich wahrscheinlich nicht so leicht täuschen ließen wie Bagor.
    Ich griff nach dem gekrümmten Dolch des Ohnmächtigen und nahm ihn in die linke Hand. Den Thraxter hielt ich in der Rechten, und nachdem ich mir noch die lange Hose am Knie abgeschnitten hatte, war ich den Umständen entsprechend gerüstet. Allerdings hatte Bagor keinen Schild bei sich gehabt, den er bei der Einschüchterung von Sklavinnen wohl auch kaum gebraucht hatte. Was war hier nur aus den hamalischen Gesetzen geworden?
    Während ich mich bewaffnete, griff Merle nach einer dünnen Tuffarute und begann ihre Herrin auf den nackten Hintern zu schlagen. Sie hieb mit voller Kraft zu. Xasha, das farbige Mädchen, lachte. Ich hielt Merle zurück.
    »Möchtest du hierbleiben, Merle?« fragte ich.
    Sie sah mich entsetzt an, atmete tief ein und warf die Rute fort.
    »Ich kann nicht hierbleiben, Jikai! Ich wäre des Todes!«
    »Das ist wahr«, sagte Xasha. »Und wenn wir nicht sofort verschwinden, fangen uns die Wächter. Nach der Auspeitschung landen wir alle im Jikhorkdun!«
    Ich trat zur Tür. Hinter mir ertönte ein leises Klicken. Ich drehte mich um und erblickte das Fristlemädchen, das sich Floy nannte. Sie nahm einen langen schmalen Dolch von einem kleinen Brett an der Seite des Sofas und hob die Waffe, deren Scheide im Licht der Samphronöllampen blitzte. Mit einem Triumphschrei stieß Floy den Dolch in Esmes Hals. Esme
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