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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08
Autoren: Alan Burt Akers
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vernünftig.
    Die Soldaten wichen zurück, und ich sah Männer mit Armbrüsten näher kommen. Die Zeit hatte hoffentlich ausgereicht, um den Mädchen genügend Vorsprung zu verschaffen.
    Die Schatten auf der anderen Seite des Stallgebäudes kamen mir sehr einladend vor. Ich wartete nicht länger, sondern eilte darauf zu. Als ich in der Dunkelheit zwischen den Bäumen untertauchte, zischten mir die ersten Pfeile um die Hacken. Das Fliehen schien langsam zur Gewohnheit zu werden – doch ich hatte einen Plan ...
    Wenn sich überhaupt einer der dickschädeligen Wächter fragte, warum ich nicht zusammen mit den Mädchen geflohen war, nahm er vielleicht an, daß ich mit einem Sattelvogel nicht umzugehen verstand. Die meisten Havilfarer besitzen diese Fertigkeit, doch oft werden Wächter und Sklaven aus Ländern eingesetzt, in denen der Flug auf dem Rücken von Vögeln unüblich oder aus Glaubensgründen verboten ist.
    Ich hastete durch die Nacht. Sicher fielen den Wächtern mehrere Orte ein, die ich mir zum Ziel nehmen konnte. Allerdings glaubte ich nicht, daß sie auf den Ausstattungsschuppen kommen würden. Auf jeden Fall wußten sie von Hikdar Covell, daß hier Gul Chaadur gejagt wurde, der die Kovneva ermordet hatte und sich jetzt den Gesetzen Hamals entziehen wollte.
    Die Parkflächen der Flugboote, die Vorräte und Baumaterial brachten, mußte ich in großem Bogen umgehen. Der größte Teil der Nahrungsmittel und des Holzes wurden mit Quoffawagen angeliefert, während Voller die technischen Anlagen transportierten.
    Es wäre kindisch gewesen anzunehmen, daß die wartenden Voller nicht bewacht würden.
    Und tatsächlich – vor den Reihen der Flugboote schritten Wächter auf und ab. Ihre Waffen schimmerten im Mondlicht.
    Im nächsten Augenblick vernahm ich das erste wilde Heulen.
    Werstings!
    Sie würden an den Ställen meine Spur aufnehmen, daran führte kein Weg vorbei. Die schwarzweißgestreiften Teufelshunde würden mit hängenden Zungen durch das Mondlicht traben, begierig, mich mit ihren langen Reißzähnen zu töten. Einen Freund behandelten sie recht freundlich, doch einem Gehetzten brachten sie den sicheren Tod.
    Nun, ich war den Menschenjägern Faols entkommen – und die waren wirklich kein leichtzunehmender Gegner gewesen. Ich hastete weiter durch die Schatten, umging die geparkten Flugboote und Frachtwagen.
    Endlich erhob sich vor mir der Ausstattungsschuppen. Auf dem Dach des Gebäudes zeigte sich ein rosafarbener Schimmer. Die Zwillinge stiegen langsam immer höher. Bald würde ihr Licht alles erhellen. Und die Schatten der Nacht waren meine besten Freunde ...
    Der Wächter vor dem Schuppen war alarmiert. Er sah sich nervös um, und ich machte das Blitzen seiner Augen aus. Den Thraxter hatte er noch nicht gezogen, und der Schild ruhte über seiner linken Schulter. Er umfaßte den Stux, als sei er bereit, die gespenstischen Helfer Hanitcha des Sorgenbringers jederzeit anzufallen.
    Nun, hier hatte er es nicht mit eingebildeten Teufeln zu tun, sondern mit mir. Er stand einem Krozair von Zy gegenüber, wenn er das auch nicht mitbekam.
    Ich behandelte ihn gnädig. Ein leises Geräusch zur Täuschung, ein lautloser Sprung, und schon sank er bewußtlos zu Boden. Ich zerrte ihn durch die Doppeltür in den Schuppen und schloß sie so leise es ging. Die vergitterten Dachluken ließen einen schwachen rosafarbenen Schimmer herein. Das Licht wies mir einen Weg zwischen den dunklen Umrissen der wartenden Flugboote. Ich nahm die gespenstische Atmosphäre dieses Ortes wahr. Sobald die Morgensonnen aufgingen, würden die Arbeiter erscheinen und ihr Tagewerk beginnen; doch im Augenblick lag die Riesenhalle verlassen da, eine seltsame tote Welt.
    Im schwarzen Raum fand ich Werkbänke mit Lötlampen, deren Feuer vor sich hin glimmten. Dahinter lagen stapelweise Blechkästen mit ihren Deckeln und Haufen von Sand und Kies. Ich ließ die Masse durch die Finger gleiten. Dieses Zeug wurde in die Kästen gepackt, auf die man dann die Deckel lötete. Welches Element des Erdreichs brachte dem Voller die magische Hebekraft?
    Sie, die Sie jetzt meinen Bändern lauschen, Sie haben die Wahrheit sicher schon erraten. Und auch ich, das muß ich zugeben, konnte mich einer gewissen Vorahnung, eines gewissen Begreifens nicht erwehren – zugleich aber wies ich den Gedanken weit von mir.
    Wie sollte so etwas möglich sein?
    In regelmäßigen Abständen trafen Flugboote des Frachttyps ein, die einen besonders großen Laderaum haben. Die
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