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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08
Autoren: Alan Burt Akers
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schriller Laut, der sofort die Wächter alarmieren würde. Ich hieb mit dem Thraxter zu, doch er wich der Spitze geschickt aus und sprang. Es gelang mir eben noch, mich zu Boden zu werfen und ihm einen erbarmungslosen Tritt in den Leib zu versetzen, als er an mir vorbeiflog. Beide sprangen wir auf, um den Angriff zu erneuern, doch ich war um einen Sekundenbruchteil schneller und bohrte ihm den Thraxter in die muskulöse Brust. Ich mußte kräftig zustechen, um die Knorpel unter dem Fell zu überwinden, doch dann sank das Geschöpf zuckend zu Boden und verendete.
    Ich zerrte die Waffe aus der Wunde, indem ich einen Fuß gegen den schwarzweißgestreiften Körper stemmte. Dann hastete ich auf die Doppeltür zu, schloß sie und warf einen dicken Lenkholzbalken in die Haken. Sollten die Werstings ruhig versuchen, dieses Hindernis zu überwinden!
    Draußen wurde Geschrei laut. Der Lärm verstummte, und ich vernahm eine Stimme, eine barsche, befehlsgewohnte Stimme, die Stimme Ornol ham Feostes, des Kov von Apulad.
    »Chaadur! Wir wissen, daß du dort drin bist! Komm heraus, du Kleesh, und stell dich dem Gesetz! Sonst dringen wir gewaltsam in das Gebäude ein, fetzen dir bei lebendigem Leibe das Herz aus dem Leib und verfüttern es an die Werstings!«

19
     
     
    Ich, Dray Prescot, hatte versagt – und zwar völlig.
    Die Wächter und Soldaten Kov Ornols umstellten den Schuppen. Das wütende Schnauben und Heulen der Werstings hallte unheimlich durch das mondhelle Gebäude, und ich hörte ihr Kratzen an den Türen. Der Kov und seine Männer waren überzeugt, daß ich in der Falle saß, und nahmen sich wahrscheinlich vor, die Werstings von mir fernzuhalten, damit die berühmten Gesetze Hamals in aller Schärfe auf mich angewendet werden konnten. Welche Strafen sahen die Paragraphen für den Mord an einer Kovneva vor? Nicht auszudenken! Sicher reichte das Jikhorkdun in diesem Falle nicht aus. Man würde mich grausam foltern und verstümmeln.
    Ich zweifelte nicht daran, daß Kov Ornol das Gesetz voll ausschöpfen würde und mich bis zum Äußersten bestrafen würde, ehe ich, beziehungsweise das, was von mir übrig war, aufgehängt wurde.
    Aber das alles schreckte mich in dem Augenblick nicht.
    Ich vermochte nur daran zu denken, daß ich mein Ziel nicht erreicht hatte. Ich wußte nicht mehr über das Geheimnis der Voller als vor Beginn des ganzen Abenteuers.
    Es mußte eine Antwort geben, irgendwo ...
    Wie ein Verrückter begann ich Amphoren umzuwerfen und auf die Silberkästen einzuschlagen. Ich lief durch den Schuppen und hieb sinnlos mit dem Thraxter um mich, ich stampfte auf den Sandbergen herum, grub das Erdreich um wie damals am Hang des tobenden Muruaa. Doch nichts gab mir einen Fingerzeig.
    Wie sehr war ich überzeugt gewesen, das Geheimnis endlich ergründen zu können! Deldar Naghan das Dreieck hatte mir gesagt, daß in Sumbakir nur kleine Voller gebaut wurden, Zwei- und Viersitzer, manchmal eine Sonderanfertigung mit sechs Sitzen. Drüben in Conelawlad wurden die größeren Fluggebilde hergestellt, während der Luftdienst seine Schiffe in mehreren Werften bauen ließ – einige in der Nähe der Hauptstadt Ruathytu, andere bei Hollalalad und in Malathytu. Vielleicht war dort die Antwort auf meine Fragen zu finden ...
    »Komm raus, du Mörder einer Kovneva! Komm raus, damit ich dir mit eigenen Händen die Eingeweide herausreißen kann!«
    Ich antwortete nicht.
    Wenn ich nicht weiterkam, hatte ich hier nichts mehr verloren.
    Ich dachte an Avec Brand den Niltch und an Ilter Monicep und wußte, daß mir die beiden fehlen würden. Sie waren feine Burschen, obwohl sie sich Hamaler nannten, auf Havil den Grünen schworen und Opaz für eine böse Macht hielten. Sie waren gute Freunde. Jetzt war es Zeit, ihnen ein Lebewohl zuzurufen, das sie niemals hören würden ...
    Die Doppeltür erbebte. Offenbar lief man mit einer Ramme dagegen an. Doch ich machte mir keine Sorgen; die kräftigen Türflügel konnten einiges aushalten. Ich hatte also genügend Zeit.
    »Bei Hanitcha dem Sorgenbringer! Du Yetch, Chaadur, du Yetch! Malahak sei mein Zeuge, ich werde dich an den Haken über einem glimmenden Feuer aufhängen und zusehen, wie dir die Augäpfel einschrumpfen! Du Nulsh! Ich schneide dich lebendig für meine Werstings in Stücke!«
    Noch immer antwortete ich nicht. Eines der Türpaneele brach.
    Das Jaulen und Knurren der Werstings konzentrierte sich jetzt auf ein Gebiet seitlich der Tür. Ich vermutete, daß die Tiere von den
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