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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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kaputtgingen, Voller, die wir dringend brauchten, um gegen Hamal eine Chance zu haben.
    In aller Ruhe und mit einer gewissen Boshaftigkeit wurde diese Chance nun zurückgewiesen. Die Männer saßen voller Stolz und Arroganz auf ihren Posten und behaupteten, ich hätte Zeit und Mühe vergeudet, diese Sache ginge mich nichts an – denn sie lenkten das Land und nicht ich.
    Nun, das stimmte, weiß Zair.
    Das Problem war im Grunde viel wichtiger als die Tatsache, daß vier dumme Stikitche mich hatten ermorden wollen.
    Ich zog die Zügel meiner Zorca an, hielt mich aber trotz meines Zorns zurück und rammte dem Tier meine Stiefel nicht in die Flanken. Die Zorca hieß Schneeweiß, ein wertvolles Tier, mit dem ich mich gut verstand. Ich kehrte Lykon Crimahan den Rücken zu und ritt zu Seg hinüber.
    Ich senkte meine Stimme nicht, damit viele Männer mich hörten; die Nachricht sollte sich schnell verbreiten.
    »Der Herrscher kommt später, Kov«, sagte ich. »Bei Vox! Die Jungs sollen nicht warten müssen! Sie haben das Recht, den Herrscher bei ihrer Parade dabei zu haben. Gib dem Jiktar Anweisung, die Männer fortzuschicken. Sie sollen heute abend eine doppelte Portion Wein erhalten.«
    Seg wußte sofort, was ich bezweckte und reagierte sehr umsichtig.
    »Jawohl, mein Prinz!« rief er, wandte sich ab und gab den Befehl an den Jiktar, den Kommandanten des Regiments, weiter.
    Es folgten einige unangenehme Murs mit dem jungen Drak, der sich darüber aufregte, daß er nun ganz umsonst herausgeputzt worden war.
    »Wenn dein Großvater eintrifft, Drak, wirst du den Männern die Standarten übergeben. Das ist wichtig für das Regiment. Und jetzt zurück in die Feste. Ich freue mich auf ein paar gute Tassen kregischen Tee!«
    Wenn Sie, die Sie diese Tonbänder abhören, sich Gedanken darüber machen, daß ich mich sehr von jenem Dray Prescot unterschied, der in früherer Zeit auf Kregen gewirkt hatte – so haben Sie damit völlig recht. Der jüngere Dray Prescot hätte augenblicklich dafür gesorgt, daß Kov Lykon mit eingeschlagenen Zähnen am Boden gelegen hätte.
    Vier Bewaffnete hatten mich töten wollen. Nun, das war nichts Neues. Ich nahm nicht an, daß Kov Lykon sie geschickt hatte. Möglich war es natürlich. Doch wenn ich mich nach dem Vorbild jenes alten, heißblütig-törichten Dray Prescot verhalten hätte, wären bestimmt mehr als vier Stikitches geschickt worden, um mich zu den Eisgletschern Sicces zu befördern.
    Das war eine Möglichkeit, mit der ich eines Tages rechnen mußte. Aber ich hatte nicht die Absicht, meine Delia und meine Kinder unnötigen Gefahren auszusetzen.
    Erfüllt von einer gewissen Selbstzufriedenheit, betrat ich schließlich den Großen Saal von Esser Rarioch mit all den Schnitzereien und Bannern und Waffen an den Wänden – wenig ahnend, wie tief ich noch fallen sollte, welche schlimmen Sorgen mich erwarteten. Verzweifelte Aktionen lagen vor mir – doch noch saß ich entspannt bei meinen Freunden und trank ahnungslos kregischen Tee.
    Naghan die Mücke, der geschickte Waffenschmied, ein hagerer, drahtiger, humorvoller Mann, leerte seine Teeschale und sagte: »Ich habe ihn so fest angekettet, daß er den Kuß des Eisens gar nicht mehr spüren wird, mein Prinz!«
    Mein guter Naghan war eine unbezähmbare Natur. Wir hatten in der Arena von Hyrklana so manchen Augenblick des Kampfes geteilt. Mit seiner wertvollen Hilfe schmiedeten wir nun Waffen für die Valkanier, damit sie gerüstet waren für den bevorstehenden Kampf gegen Hamal.
    Balass der Falke, ein wilder, raubvogelhafter Mann, lachte laut. »Bei Kaidun, mein Prinz! Er wird singen, daß sich alle Shishis von Xanachang nach ihm und seinem Lied sehnen werden!«
    »Du bist ein blutrünstiger Teufel, Balass«, sagte ich.
    Balass war ein schwarzhaariger Mann aus Xuntal, eine Kämpfernatur, ein Kaidur, den ich ebenfalls aus meiner Arenazeit kannte. Die Freundschaft, die sich im Jikhorkdun nicht hatte entfalten können, war seit unserer Flucht gewachsen. Balass trainierte heute die Rekruten für unsere Armee. O ja, ich war dabei, eine Armee aufzustellen. Zu gegebener Zeit werde ich noch davon berichten.
    Seg verfolgte schweigend das Gespräch um unseren Gefangenen. Er kannte mich besser als die anderen. Selbst die Älteren von Valka, die die Geschicke der Insel während meiner Abwesenheit lenkten, kannten nur die Fassade, die ich errichtet hatte. Seg aber vermochte tiefer zu blicken.
    Encar von den Feldern schüttelte den Kopf und sagte: »Was
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