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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Viel zu schnell kehrte Seg zurück. Neben ihm stapfte Jiktar Exand. Er war blutrot im Gesicht, außer sich vor Zorn. Er brachte im ersten Augenblick kein zusammenhängendes Wort heraus.
    »Strom!« brach es schließlich aus ihm heraus. »Der elende Cramph von Stikitche ist tot! Ermordet, während er noch in seinen Ketten hing! Strom, ich allein habe die Schuld!«
    Und damit war unsere akademische Diskussion endgültig entschieden.

3
     
     
    Der Voller, ein schnelles, bunt angemaltes Modell, wirbelte im Fluge empor. Offensichtlich wollte der Pilot auf einer Plattform drei Stockwerke unter unserer Terrasse landen.
    Tom ti Vulheim meldete sich zu Wort. »Das ist kein Stikitche, Strom!« rief er. »Ich erkenne Lish! Der fliegt immer, als sei der Teufel hinter ihm her!«
    »Ich allein trage die Schuld, Strom!« wiederholte Jiktar Exand und schlug sich mit der rechten Hand vor den Brustpanzer. »Die Wache hatte gerade Ablösung, als zwei Männer niedergestreckt wurden; zwei andere hatten Glück, mit dem Leben davonzukommen. Sie sind verwundet. Der Gefangene wurde in Stücke gehauen.«
    »Hm«, sagte ich. »Mach dir keine Sorgen, Exand. Der Fehler liegt in Wirklichkeit bei mir. Wir haben nicht erkannt, daß wir es hier mit überaus professionellen Stikitches zu tun haben. Gewöhnliche Swods aus der Wache begreifen natürlich nicht, mit welcher Raffinesse diese Mörder vorgehen können.«
    »Der Strom nimmt die Fehler seiner Untergebenen auf sich!« rief Exand. Daß die mutigen Krieger immer brüllen mußten, als wären sie auf dem Schlachtfeld! »Ich wußte aber von der Gefahr – und habe versagt!«
    Jiktar Exand – schwer gebaut mit breiten Schultern und ausgeprägten Muskeln – gehörte zu jenem Typ Mann, wie man ihn in den Armeen aller Länder auf zwei Welten findet. Sein Gesicht wirkte eckig unter dem Helm. An seinen Ärmeln schimmerte das Rot. Er trug Rapier und Main-Gauche, und seine Stiefel glänzten frischgeputzt; er schien eine gute Ordonnanz zu haben.
    Ich seufzte. Ich konnte ihm zwar verzeihen, er selbst aber konnte sich den Fehler nicht nachsehen.
    Ich wollte mich schon auf eine Diskussion mit ihm einlassen, als mich plötzlich ein Entsetzensschrei der Menschen neben mir herumfahren ließ.
    Das Flugboot stürzte ab. Es wirbelte wie ein Holzstück durch den Himmel. Die Männer und Frauen auf der Terrasse sahen entsetzt, wie der Voller auf ein Kuppeldach prallte, zur Seite geschleudert wurde, gegen eine Turmspitze stieß und in zahlreiche Stücke zerschellte, die zwischen den Gebäuden in der Tiefe verschwanden.
    Wir alle hatten den winzigen Piloten gesehen, der mit ausgestreckten Armen in die Luft geschleudert wurde und ebenfalls in die Tiefe stürzte – ein Flug, den er nicht überleben konnte.
    »Lish!« sagte Tom und rang die Hände.
    Lish Sjame hatte bei der Säuberung Valkas von den Sklavenhändlern und Aragorn zu uns gehört. Der lachende Mann mit dem hageren Gesicht und der wachen Intelligenz, die jedes Problem sofort klar umriß, dieser Mann, der so manches schöne Lied mit uns gesungen hatte, war tot.
    »Wenn wir jemals das Geheimnis der Voller dringend gebraucht haben, dann in diesem Augenblick«, sagte Seg. »Der Beweis steht vor aller Augen!«
    »Aye!« sagte ich und vergaß meine gemäßigte Rolle. »Verflixt!« brüllte ich. »Ich greife mir das verdammte Presidio – einen hohen Herren nach dem anderen – und schüttele sie tüchtig durch. Vallia braucht eigene Voller!«
    Wir stiegen die endlosen Steintreppen hinab, bis wir die Verliese erreichten. O ja! Wenn Sie sich angesichts meiner humanistischen Bestrebungen wundern, daß es solche Räume gab, möchte ich darauf aufmerksam machen, daß die Hohe Feste von Esser Rarioch vor langer Zeit errichtet wurde, da solche Verliese für Stroms und Kovs und hohe Edelleute unerläßlich waren. Vielleicht erhalten Sie einen deutlicheren Eindruck von Valka, wenn ich bemerke, daß der einzige Insasse der Höhlen jener Stikitche war, der nun tot in seinen Ketten hing. Er war buchstäblich in Stücke gehauen worden.
    Die beiden toten Wächter hatte man fortgeschafft. Die Verwundeten waren in ärztlicher Behandlung. In saubere Verbände gehüllt gespickt mit Akupunkturnadeln, die ihre Schmerzen linderten, erwarteten sie das Urteil des Stroms über ihre Verfehlung. Sie hatten sich in der Tat eines Verbrechens schuldig gemacht; die Nachlässigkeit im Dienst mochte ihnen noch große Probleme bescheren.
    Die beiden Swods sahen meinem Besuch mit fiebernder
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