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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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einige kannte ich von Angesicht. Unwillkürlich dachte ich an die erregenden Zeiten, da wir gemeinsam gegen die Sklavenhändler und die Aragorn gekämpft und diese herrliche Insel, das Stromnat Valka, befreit hatten.
    Nach einiger Zeit ließen wir die neuen Mauern der Stadt hinter uns und ritten auf eine staubige Ebene hinaus, die Vorgars Drinnik genannt wurde. Auf diesem Paradeplatz hatte eine Formation von Bogenschützen Aufstellung genommen. An einem Ende wartete eine Gruppe Zorcareiter; dahinter standen Ordonnanzen bereit. Die noch verhüllten neuen Standarten warteten neben den aufgestapelten Trommeln. Es war ein farbenfrohes Schauspiel. Eine Fanfare ertönte, und Banner entfalteten sich an Stangen, die am Rand von Vorgars Drinnik in Reihen aufgestellt worden waren.
    In der kleinen Gruppe der Zorcareiter entdeckte ich Lykon Crimahan, der mich unter dem Rand seines Helmes hervor anstarrte. Sein Gesichtsausdruck behagte mir wenig. Crimahan war Kov von Forli – oft auch das Gesegnete Forli genannt – und hatte zu den Männern gehört, mit denen ich gespeist hatte, nachdem ich mich dem Herrscher von Vallia als Strom von Valka vorgestellt hatte. Während der großen Unruhen in Vallia war Lykon Crimahan zum Glück auf seinen Gütern in Forli beschäftigt gewesen, die im Ostteil des Landes lagen. Über seine politische Einstellung wußte ich wenig – er mochte sich den mächtigen Racters verschrieben haben, vielleicht aber auch den Panvals oder anderen kleineren politischen und völkischen Gruppen. Im Laufe der Jahre hatte er jedenfalls seine Besitztümer und seinen Kopf behalten können. Jetzt starrte er mich mit einem dermaßen haßerfüllten Blick an, daß ich mich unwillkürlich im Sattel aufrichtete.
    »Lahal, Prinz Majister.«
    »Lahal, Kov Lykon.«
    Die anderen aus der Gruppe begrüßten mich ebenfalls, während Lykon Crimahan seine Zorca näher heranführte. Die Zorca ist ein langbeiniges, elegantes und sehr schnelles Geschöpf, ein hervorragendes Reittier; mir gefiel nicht, wie eng Crimahan die Zügel seines Tieres hielt, das im übrigen mit einem schweren Geschirr belastet war.
    »Die Ankunft des Herrschers wird sich verzögern«, verkündete Lykon Crimahan. Sein Verhalten bewies, wie sehr er es genoß, mir diese Neuigkeit zu übermitteln, mir, Dray Prescot, dem barbarischen Klans-Emporkömmling, der es gewagt hatte, sich der Tochter des Herrschers zu nähern. Kov Lykon trug einen dünnen Bartkranz im Gesicht, und sein Mund klappte wie eine Falle zu, wenn er mit Sprechen fertig war. Er war hager, hatte vorstehende Wangenknochen und bösartige Augen. Er grub seiner Zorca die Hacken in die Flanken und riß an den Zügeln, um das nervöse Tier still zu halten.
    »Der Herrscher kommt später«, fuhr er fort. »Nach der Feier.«
    Ich wollte schon zu fluchen beginnen, als Kov Lykon weitersprach – in seiner Stimme schwang dieselbe Zufriedenheit, die er empfinden mochte, wenn er sein Rapier in den Leib eines Gegners stieß. »Im Presidio ist viel über deine Pläne einer großen Vollerflotte diskutiert worden. Deine Informationen aus Havilfar sind unseren klugen Männern vorgelegt worden. Sie bringen Zweifel zum Ausdruck ...«
    »Zweifel! Bei Vox! Jetzt ist nicht die Zeit für Zweifel!«
    »Wie dem auch sei, Prinz, der Herrscher ist jedenfalls nicht überzeugt. Es wird nicht dazu kommen, daß wir die Flugbootflotte bauen.«
    Ich mußte es dem Rast lassen – wahrscheinlich glaubte er allen Ernstes, daß sein Verhalten dem Lande nützte. Aber sein Land war inzwischen auch mein Land. Und ich wußte verdammt viel mehr als er – das konnte ich in aller Bescheidenheit behaupten.
    »Vallia braucht diese Luftflotte unbedingt!«
    »Du kannst schreien und toben, so lange du willst, Prinz – das nützt dir gar nichts. Die Entscheidung des Presidio ist gefallen. Du mußt dich daran halten.«
    Aber damit konnte er sich noch nicht zufriedengeben!
    »Immerhin ist ein Klansmann von den Segesthes-Ebenen nicht Politiker genug, um die großen grundsätzlichen Entscheidungen eines Reiches wie Vallia zu verstehen.«
    Ich verzichtete darauf, ihm in seine schiefe Fresse zu schlagen.

2
     
     
    Ich hatte mein Leben riskiert – was immer das wert sein mochte –, um Havilfar das Geheimnis der Flugboote zu entreißen und es nach Vallia zu schicken. Ich hatte fest damit gerechnet, daß der Herrscher und das Presidio, das ihn beaufsichtigte, die Gelegenheit ergreifen würden, um Voller zu bauen, die nicht bei der ersten Gelegenheit
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