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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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worden waren. Die Männer hatten gründlich mit der Waffe trainiert, unter der Leitung des meisterlichen Bogenschützen Seg Segutorio, des Kov von Falinur.
    Mein Sohn Drak, der Hyr-Jiktar dieser Soldaten, sollte die Ehrenzeichen übergeben.
    »Komm runter, Drak!« brüllte ich. »Du darfst deine Soldaten nicht warten lassen!«
    »Ich komme, Vater!«
    Und er kam – allerdings nicht so, wie er es erwartet hatte.
    Delia stieß einen leisen Schrei aus. Lela stimmte ein tiefes, lautes Lachen an, das gar nicht zu ihrem kleinen Körper paßte: Drak war kopfüber aus dem hohen Baum gestürzt, ein flatterndes, brüllendes Bündel, das aufklatschend im Wasser verschwand.
    Wir standen am Ufer des Teiches. Er schwamm herüber und stieg unbekümmert an Land.
    »Drak!« sagte seine Mutter.
    Lela kicherte nur.
    Drak versuchte seine Schwester ins Wasser zu stoßen, doch ich nahm ihn in die Arme und schleppte ihn, so naß er war, ins Haus, wo er so schnell abgetrocknet und umgezogen wurde, wie er es noch nie erlebt hatte.
    Der seltsame Zwang, der mich erfüllte, betraf nicht nur die Ehrenfeier für das neue Regiment. Die ganze Lage bedrückte mich. In Smerdislad hatte ich ein Gespräch belauscht, das mich verwirrte; ich dachte an die Flugboote, die Vallia brauchte, um für den bevorstehenden Kampf mit dem übermächtigen Hamal gerüstet zu sein.
    Hamal, die stärkste Macht auf dem Kontinent Havilfar {*} , welcher im Süden jenseits des Äquators liegt, versuchte seine Einflußsphäre mit kriegerischen Mitteln zu erweitern; man hatte es aufgegeben, an drei Fronten gleichzeitig zu kämpfen, und konzentrierte sich im Augenblick auf den Vorstoß nach Norden gegen Pandahem, das südlich von Vallia liegt. Vallia und Pandahem waren seit langer Zeit verfeindet. Wenn alle Länder Pandahems besiegt wurden, war damit zu rechnen, daß sich Hamal auch gegen Vallia wandte. Dabei verfügte Hamal über hervorragende Flugschiffe, Voller, die in jenem Land hergestellt wurden und deren Geheimnis ich erst zum Teil entschlüsselt hatte. Sobald ich alles wußte, wollte ich in meiner kregischen Heimat ein eigenes Vollerbauprogramm einleiten. Der Herrscher von Vallia, Delias Vater, hatte mir eine schnelle Entscheidung versprochen. Die bevorstehende Parade gab mir Gelegenheit, ihn zur Zustimmung zu zwingen, wollte er doch nach Valka kommen, um seine Tochter und seinen Schwiegersohn zu besuchen. Dabei interessierte ihn sicher auch, was ich in Havilfar getrieben hatte.
    »Was waren das für Männer, Vater?«
    »Dummköpfe, Drak, die uns einen Besuch abstatten wollten, ohne angemeldet zu sein.«
    »Aber du hast sie hart empfangen.«
    Beim wimmelnden schuppigen Haar Makki-Grodnos! Wie sagt man einem kleinen Jungen, daß die Männer gekommen waren, um seinen Vater zu töten, und daß der Vater sie statt dessen umgebracht hatte? In nüchternen Worten? Drak hatte alles gesehen. Vielleicht hielt er es für ein Spiel, bei dem man einem Spielkameraden einen Schlag auf den Kopf gab und sich fallen ließ und dann brüllte, man sei tot, während man gleich darauf doch wieder mitmachte, bereit zu neuen Streichen.
    »Manchmal muß man so handeln«, sagte ich. »Du wirst noch herausfinden, wann der richtige Zeitpunkt dafür da ist, und wann man sich lieber zurückhalten sollte. Ich verspreche dir, Drak, du wirst es eines Tages wissen. Aber zunächst mußt du tun, was deine Mutter dir sagt ...«
    Kurz darauf wurde der junge Drak aus der Feste geleitet, um seine Rolle bei der Präsentation der Standarten an das Erste Regiment Valkanischer Langbogenschützen zu spielen.
    Auf dem schmalen Weg, der sich in die Stadt wand, kam uns Seg Segutorio im Galopp entgegen. Die Feste ragte auf einer Felsformation über unseren Köpfen empor; sie stand über Valkanium mit seinen geraden Straßen, sauberen Häusern, mit den Parks, Boulevards und Läden und den Hafenanlagen, die sich in der Ferne ausbreiteten. Die Industrie der Stadt war auf der anderen Seite angesiedelt. Seg zügelte seine Zorca dermaßen heftig, daß unter den schmalen Hufen des zierlichen Reittiers Funken aufsprühten. Er wirkte erregt.
    »Dray! Delia! Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom! Ich habe gehört – ich dachte ...«
    »Wir wissen noch nicht, wer dahintersteckt. Aber einer der Burschen lebt noch.«
    »Mein Dank an Erthyr den Bogen, daß du unverletzt bist!«
    Gemeinsam ritten wir in die Stadt hinab. Die Straßen waren bevölkert von Koters und Koteras, die ihren Strom mit Zurufen begrüßten. Ich winkte;
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