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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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zusammen an der Nordfront, Lady, als ich Lord Brockers Assistentin war. Und ich habe ihn ziemlich oft besucht, als er sich von seiner Verletzung erholte und ich mich selbst auf die Entbindung vorbereitete. Und nachdem Liv geboren war, hat er mich ebenso regelmäßig besucht, trotz all seiner Pflichten. Er hat mir geholfen, einen Namen für sie auszusuchen.«
    Â»Und hat er etwas zu dir gesagt?«
    Mila musterte die Kante der Decke auf ihrem Arm, unter der sich plötzlich ein dicker kleiner Fuß hervorreckte. »Er hat gesagt, dass er mehr Zeit in meiner Gesellschaft verbringen möchte, Lady. So viel Zeit, wie ich ihm erlaube.«
    Fire hielt ihr Lächeln weiter zurück und sagte sanft: »Ich glaube, dass das eine sehr große Frage ist, Mila, und eine, für deren Antwort du dir Zeit nehmen kannst. Du könntest tun, worum er dich bittet, einfach mehr Zeit mit ihm verbringen und ausprobieren, wie sich das anfühlt. Stell ihm eine Million Fragen, wenn du welche hast. Aber nein, ich glaube nicht, dass es verrückt ist. Die Königsfamilie ist … sehr unkonventionell.«
    Mila nickte, das Gesicht nachdenklich verzogen, und schien Fires Worte ernsthaft zu überdenken. Nach einer Weile legte sie Liv in Fires Arme. »Wollen Sie sich ein bisschen mit ihr unterhalten, Lady?«
    Auf den Kissen ihres alten Bettes zusammengesunken, Archers seufzendes und gähnendes Baby an sich gedrückt, war Fire für eine kurze Zeitspanne unglaublich glücklich.
    Die Landschaft hinter Archers ehemaligem Haus war eine endlose Weite aus grauem Fels. Sie warteten, bis der Sonnenuntergang den Himmel rot färbte.
    Es gab keine Leiche, die sie verbrennen konnten. Aber Archer hatte Langbogen gehabt, die so groß waren wie er selbst, und Armbrüste, Kurzbogen, Bogen aus seiner Kindheit, aus denen er herausgewachsen war, die er aber trotzdem behalten hatte. Brocker war weder verschwenderisch noch wollte er Archers Sachen alle vernichten. Aber er kam mit einem Bogen aus dem Haus, der zu Archers liebsten gehört hatte, und einem anderen, der ein Geschenk von Aliss in Archers Kindheit gewesen war, und bat Fire, sie auf die Späne zu legen.
    Fire tat, worum er sie gebeten hatte, und legte dann noch etwas eigenes neben die Bogen. Es war etwas, das sie seit gut einem Jahr unten in ihrer Tasche aufbewahrt hatte: der Steg ihrer kaputten Geige. Denn sie hatte schon einmal ein loderndes Feuer für Archer entzündet, aber noch nicht einmal eine Kerze für Cansrel.
    Sie verstand jetzt, dass es zwar falsch gewesen war, Cansrel zu töten, aber gleichzeitig auch richtig. Der Junge mit den seltsamen Augen hatte ihr geholfen, das Richtige daran zu erkennen. Der Junge, der Archer umgebracht hatte. Manche Menschen hatten zu viel Macht und waren zu grausam, um am Leben zu bleiben. Manche Menschen waren zu fürchterlich und es spielte keine Rolle, dass man sie liebte; es spielte keine Rolle, dass man selbst zu etwas Furchtbarem werden musste, um ihnen Einhalt zu gebieten. Manche Dinge mussten einfach getan werden.
    Ich vergebe mir, dachte Fire. Heute vergebe ich mir.
    Brigan und Roen zündeten den Scheiterhaufen an und alle stellten sich davor. Es gab in den Dells ein Lied, das gespielt wurde, um den Verlust eines Lebens zu betrauern. Fire nahm ihre Geige und den Bogen aus Musas wartenden Händen entgegen.
    Es war eine schwermütige Melodie, unversöhnlich, ein Schrei voller Trauer um alles in der Welt, was auseinanderbrach. Während die Asche schwarz vor dem leuchtenden Himmel aufstieg, beweinte Fires Geige die Toten und die Lebenden, die zurückblieben und Abschied nahmen.

 
    Danksagung
    So vielen Menschen bin ich zu Dank verpflichtet!
    Meine Schwester Catherine (unterstützt von den Jungs) war meine mutige erste Leserin. Später umfasste die Gruppe meiner furchtlosen Leser meine Schwester Dac, Deborah Kaplan, Rebecca Rabinowitz und Joan Leonard. Nichts ist so wertvoll wie ein Team aus intelligenten Lesern, die bereit sind, dir die grausame Wahrheit über dein Buch zu sagen. Ich drücke euch alle.
    Wenn die E-Mails, die ich bekomme, als Hinweis dienen können, ist die Umschlaggestalterin der amerikanischen Ausgabe Kelly Eismann verantwortlich dafür, viele meiner Leser angezogen zu haben! Meine Lektorin Lara Stelmaszyk ist die personifizierte Geduld. Lora Fountain verdient Dank dafür, europäische Häuser für meine Bücher gefunden zu haben. Gillian Redfearn
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