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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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Brigan.«
    Â»Nash saß im Bett, als ich heute im Krankenzimmer war, um nach ihm zu sehen«, sagte Brigan, »und hat sich rasiert. Mila war auch da und hat über seine Fehler gelacht.«
    Fire streckte die Hand aus und strich über Brigans raues Kinn, denn er hatte sie an eine der Stellen erinnert, die sie am liebsten berührte. Dann umarmten sie sich und vergaßen das darniederliegende Königreich ein paar Minuten lang, während Fires Wache sich noch diskreter im Hintergrund zu halten versuchte.
    Â»Meine Wache ist noch so ein Thema, über das wir sprechen müssen«, murmelte Fire. »Ich muss allein sein können, Brigan, und zwar dann, wenn ich es möchte, und nicht, wenn du es beschließt.«
    Brigan, der noch abgelenkt war, brauchte einen Moment, um zu antworten. »Du hast deine Wache immer geduldig ertragen.«
    Â»Ja, und ich gebe zu, dass sie häufig nötig ist, vor allem, wo ich jetzt der Krone so nahestehe. Und ich habe Vertrauen zu ihnen, Brigan – ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass einige von ihnen meine Freunde sind. Aber …«
    Â»Du musst manchmal allein sein.«
    Â»Ja.«
    Â»Und ich habe dir auch versprochen, nicht allein unterwegs zu sein.«
    Â»Wir müssen uns gegenseitig versprechen«, sagte Fire, »dass wir in dieser Frage verantwortungsvoll handeln und sie von Fall zu Fall für uns entscheiden, aber dabei versuchen, keine unnötigen Risiken einzugehen.«
    Â»Ja, gut«, sagte Brigan. »Damit bin ich einverstanden.«
    Dies war ein Stück in dem Gewebe des fortgesetzten Gesprächs, das sie seit Kriegsende darüber führten, was es für sie bedeutete, zusammen zu sein.
    Â»Würde es das Königreich je verkraften, mich als Königin zu akzeptieren, Brigan?«
    Â»Liebes, ich bin nicht der König. Nash ist eindeutig außer Gefahr.«
    Â»Aber es könnte eines Tages passieren.«
    Er seufzte. »Ja. Nun denn. Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken.«
    Im Licht der Sterne konnte sie gerade so die Türme der Brücke erkennen, die über den Winged River gebaut wurde. Im Tageslicht schaute sie gelegentlich den Arbeitern zu, wie sie an ihren Seilen hingen und auf Gerüsten balancierten, die kaum stabil genug wirkten, um der Strömung standzuhalten. Jedes Mal, wenn einer von ihnen über dem Nichts schwebte, hielt sie den Atem an.
    Das Arrangement im grünen Haus war etwas seltsam geworden, weil Roen beschlossen hatte, Brigan das Haus wieder wegzunehmen und es Fire zu schenken.
    Â»Ich kann verstehen, dass du es Brigan wegnimmst, wenn du das willst«, sagte Fire, die in der kleinen grünen Küche stand und zum dritten oder vierten Mal diese Diskussion mit Roen führte. »Du bist die Königin und es ist das Haus der Königin, und was auch immer Brigan alles noch erreichen mag, es ist sehr unwahrscheinlich, dass er je Königin wird. Aber Nash wird eines Tages eine Königin haben, Roen, und das Haus sollte von Rechts wegen ihr gehören.«
    Â»Wir bauen etwas anderes für sie«, sagte Roen mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    Â»Das hier ist das Haus der Königin«, wiederholte Fire.
    Â»Es ist mein Haus«, sagte Roen. »Ich habe es gebaut und ich kann es schenken, wem immer ich will, und ich kenne niemanden, der einen friedlichen Rückzugsort vom Hof nötiger braucht als du, Fire …«
    Â»Ich habe einen Rückzugsort. Ich habe ein eigenes Haus im Norden.«
    Â»Eine dreiwöchige Reise entfernt«, schnaubte Roen, »und das halbe Jahr über grässlich. Fire. Wenn du am Hof bleibst, möchte ich, dass du dieses Haus bekommst, um dich täglich hierher zurückziehen zu können. Nimm Brigandell und Hannadell bei dir auf, wenn du magst, oder wirf sie raus.«
    Â»Egal, wen Nash einmal heiratet, seine Frau wird mich auch so schon genug verabscheuen …«
    Roen unterbrach sie. »Du bist königlich, Fire, ob du das so siehst oder nicht. Und du würdest sowieso einen Großteil deiner Zeit hier verbringen, auch wenn ich Brigan das Haus ließe; und jetzt haben wir genug diskutiert. Außerdem passt es zu deinen Augen.«
    Letzteres war dermaßen absurd, dass es Fire sprachlos machte, und es half auch nicht, dass Tess, die am Tisch Teig knetete, schnell mit dem Kopf nickte und hinzufügte: »Und die Blumen haben alle Rot- und Gold- und Rosatöne, meine Enkelin, falls dir das
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