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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
Autoren: Olivia Gates
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Aliyah immer so großzügig mit Informationen über dich umgeht. Aber sie und ich, wir haben beide in den Vereinigten Staaten studiert. Außerdem haben wir beide amerikanische und arabische Vorfahren. Und stammen aus benachbarten Königshäusern. So etwas verbindet.“
    „Dein Land ist kein Königreich, sondern nur ein kleines Emirat mit Größenwahnsinn.“
    „Wenn mein Vater hören würde, wie du über sein geliebtes Ossaylan redest, würde ihn der Schlag treffen. Aber verglichen mit den anderen Königreichen rundherum stimmt es.“ Sie biss in eine Pflaume.
    Das Bild war so eindringlich, dass er unwillkürlich daran dachte, wie es wäre, ihre Bisse auf seinen Lippen zu spüren. Und umgekehrt.
    „Erfrischend“, sagte sie, „wie du unliebsame Wahrheiten auf den Punkt bringst. Manchmal kommt es mir vor, als würde mich das Protokoll ersticken.“
    „Freut mich, dass ich zu deinem Wohlbefinden beitrage. – Du nennst es nicht dein geliebtes Ossaylan?“
    „Als ein Mensch mit zwei nationalen Identitäten finde ich in beiden Staaten manches gut und manches schlecht. Außerdem – wie empfindet man für ein Land, in dem man die glücklichsten und die schlimmsten Momente erlebt hat?“
    „Und zum Schlimmsten gehören deine beiden Ehen, oder?“
    Er glaubte, in ihrem Lächeln einen Anflug von Traurigkeit zu sehen – obwohl er fast sicher war, dass es nicht sein konnte. „Wenn du versprichst, mir vorurteilsfrei und ohne Unterbrechungen zuzuhören, erzähle ich dir alles, vom Anfang bis zum Ende. Glaub mir, du hast keine Ahnung.“
    „Dir glauben? Oder vertrauen? Höchstens einen Steinwurf weit.“
    „Das ist weiter, als ich gehofft habe, denn bei deinen Muskeln …“ Mit ihren strahlenden Augen betrachtete sie seine Arme und die Brust, ließ den Blick etwas tiefer und wieder höher gleiten. „… kannst du bestimmt ziemlich weit werfen.“
    Er trank einen Schluck Kaffee. Und stellte fest, dass er genau so schmeckte, wie es sein sollte. Als hätte er ihn selbst gemacht.
    „Gut?“
    Täuschte er sich, oder hatte ihre Stimme erwartungsvoll geklungen? Seit er seine Naivität abgelegt hatte, hatte es niemand geschafft, ihm etwas vorzumachen. Aber obwohl er alles über Maram wusste und sie mit seiner berüchtigten Scharfsichtigkeit betrachtete, konnte er keine Falschheit an ihr entdecken. Wie machte sie das nur?
    Für seinen Plan spielte das allerdings keine Rolle.
    Sollte er an ihm festhalten? Ja, denn es ging nicht anders.
    Einen Augenblick lang hasste er diesen Plan.
    Er wies auf die Tasse in seiner Hand. „Jetzt sag nicht, Aliyah hat dir auch genauestens verraten, wie viel Kaffeepulver ich nehme.“
    Sie errötete leicht, vom Kinn bis zu ihren hohen Wangenknochen. Freute sie sich etwa, dass sie seinen Geschmack so gut getroffen hatte?
    Wohl kaum. Vermutlich konnte sie auf Kommando spontan rot werden.
    Obendrein klang ihre Stimme atemlos, als sie antwortete: „Ich habe ihn so gemacht, wie ich ihn mag, und gehofft, dass wir auch das gemeinsam haben.“
    Eine unglaubliche Frau. „Willst du damit sagen, dass wir schon vor der sensationellen Entdeckung, dass wir bei Kaffee denselben Geschmack haben, etwas gemeinsam hatten? Abgesehen davon, dass wir auf zwei Beinen gehen?“
    Sie lachte auf, verschluckte sich – und sah dabei unglaublich reizend aus. „Ich wusste es! Wenn man dich erst zum Reden kriegt, wird der Schlagabtausch mit dir unvergleichlich witzig. Jetzt haben wir uns richtig aufgewärmt.“
    „Wenn dir nach Wärme ist, geh doch einfach nach draußen.“
    „Hier drin mit dir ist es schöner. Was für eine unvergleichliche Mischung aus kühler Umgebung und heißem Disput.“
    „Schön, dass es dir gefallen hat. Das war es nämlich auch schon. Ich reite jetzt los und überwache den Aufbau der Zuschauer- und Bankettzelte.“
    Er wandte sich um und zählte im Stillen. Drei, zwei, eins …
    In diesem Moment griff sie nach seinem Arm. „Warte mal.“ In Windeseile öffnete sie ihre Tasche und holte Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor fünfzig heraus, die sie auf Gesicht, Hals und Hände auftrug.
    Dann lächelte sie triumphierend. „Jetzt kann ich trotz meiner hellen Haut mit dir mithalten, meine geschätzte Lichtundurchlässigkeit.“
    Er seufzte. „Unter einer Bedingung.“
    „Alles. Was immer du willst“, sagte sie ohne das geringste Zögern und sah ihn vertrauensvoll an.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Warum merkte man ihr nicht an, dass sie nur mitwollte, um weiter Einfluss auf ihn zu
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