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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
Autoren: Olivia Gates
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das seine Kindheit in der Wildnis verbracht hat. Und als ich in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt bin, habe ich monatelang aus dem Rucksack gelebt.“
    Wieder blickte er sie seltsam bekümmert an. Dann zuckte er die Schultern. „Jetzt sehen wir erst mal, wie du dich auf diesem kleinen Ausflug behauptest – bevor wir an größere Touren denken.“
    Vor Freude machte ihr Herz einen Hüpfer.
    Er hatte nicht rundheraus abgelehnt!
    Im nächsten Moment hörte, nein spürte sie etwas, was ihr vollkommen neu war. Es kam aus dem Nichts und drang in ihr Ohr und ging ihr durch Mark und Bein.
    Abrupt wandte sie sich um. Und erstarrte.
    Am Horizont kam mit enormer Geschwindigkeit etwas auf sie zu … ein Berg! Eine überdimensionale Flutwelle aus Staub.
    Ihnen blieben nur wenige Minuten.

3. KAPITEL
    „Ein Sandsturm!“
    Entsetzt wandte sich Maram zu Amjad um. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Er aber blickte gelassen in Richtung Horizont.
    Gelassen? Wohl kaum. Wahrscheinlich eher erstarrt.
    Sie packte ihn am Arm und zog ihn zum Pferd – wo er Tücher und Brillen aus den Satteltaschen herausnahm.
    „Was machst du da?“, rief sie. „Wir müssen zurück! Und zwar schnell!“
    Aber Amjad ließ sich nicht beirren. „Nein. Dazu ist es zu spät. Und die anderen warten sowieso nicht auf uns.“
    Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie in der Ferne die Pferde in ihre Anhänger verladen wurden. Die ersten Geländewagen fuhren schon ab.
    „Aber … das dürfen sie nicht!“
    „Das müssen sie sogar. Um ihr eigenes Leben zu retten.“ Er holte etwas aus den Satteltaschen, das wie ein Sack aussah, und zog es der nervösen Dahabeyah über das Maul, was sie seltsamerweise geschehen ließ. Eine Decke aus demselben Stoff legte er auf den Pferderücken. „Außerdem wissen meine Leute, dass ich allein klarkomme.“
    „Wie willst du denn …“ Sie breitete beide Arme in Richtung der riesigen Staubwolke aus. „… damit fertig werden?“
    „Ach … damit. “ Er gab ihr eine Schutzbrille. „Ich habe so etwas schon öfter erlebt. Auf diese Weise entgehen wir beide wenigstens mal unseren Verpflichtungen.“
    „Was? Wer hat jetzt hier einen Sonnenstich? Der Sandsturm wirkt alles andere als harmlos.“
    Amjad schwang sich auf Dahabeyahs Rücken und grinste. „Das stimmt.“
    „Amjad!“ Inzwischen hatte ihre Angst klar die Oberhand gewonnen.
    Geschickt wickelte er sich eine Stoffbahn um den Kopf, sodass nur die Augen frei blieben.
    Dann streckte er die Hand nach ihr aus – und trotz ihrer Panik zuckte sie zusammen.
    „Maram.“
    Noch nie hatte er sie beim Namen genannt. Und noch nie hatte seine Stimme so sanft geklungen.
    „Vertraust du mir?“, fragte er.
    Sie blickte zu ihm auf und sah ihn als das, was er war: ein Ritter der Wüste, stark und selbstbewusst, der sogar den Elementen widerstand.
    Allerdings … das Naturereignis, das auf sie zukam, konnte sie leicht beide das Leben kosten. Und doch: Wenn sie irgendjemandem ihr Leben anvertrauen würde, dann ihm. Schließlich war es nicht das erste Mal.
    „Natürlich.“
    „Dann glaub mir bitte: Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts passiert“, sagte er ernst.
    Sie nickte und ergriff seine Hand, die sich warm und fest anfühlte. In diesem Moment wurde ihr klar, dass ihr Schicksal besiegelt war.
    Nein, nicht erst jetzt, schon früher: als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Und während der schrecklichen Bombengeschichte.
    Sie würde ihm folgen, egal was geschah.
    Er zog sie zu sich hoch aufs Pferd, nahm ihr den Hut ab, wickelte um ihren Kopf ebenfalls eine Stoffbahn und setzte ihr eine Schutzbrille auf.
    „Ich wickle dich mit in meine abaya und halte dich fest. Du brauchst also keine Angst zu haben, dass du herunterfällst, wenn wir schnell reiten“, versicherte er. „Wir reiten die Düne hinunter, aber der haboob wird uns so oder so einholen. Bitte stell dich darauf ein, dass Wind und Sand uns mit gewaltiger Macht treffen werden. Aber du weißt ja: Hunde, die bellen, beißen nicht. Ich bin mir sicher, dass wir diesen Sturm überstehen können. Außerdem habe ich in der Nähe einen Unterschlupf. Dorthin reiten wir und warten dann ab.“
    Wieder nickte sie. Seine Uhr hatte GPS. Er sah darauf, bevor sie losritten.
    Der Weg führte steil nach unten, und Maram blieb bei jedem Schritt, den das Tier tat, fast das Herz stehen. Zum Glück hielt Amjad sie mit seinen starken Armen fest.
    Als sie endlich ebenes Gelände erreichten, ließ er Dahabeyahs Zügel schießen. Die Stute
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