Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
Irgendwie wusste sie, dass er darauf gewartet hatte, sie aufzuschlagen, dass er darauf gewartet hatte, ihr Gesicht zu sehen. Sie kämpfte gegen die Tränen an und siegte, weil sie sich sagte, dass er es nicht ertragen würde, sie weinen zu sehen.
    »Wie geht es dir?«
    Mark schluckte, dann flüsterte er: »Hab schon bessere Zeiten gesehen.«
    »Das glaube ich dir gern.«
    »Gut, dass ich Rechtshänder bin, was?« Er warf einen Blick auf seine bandagierte linke Hand.
    Ronnie täuschte gute Laune vor. »Ach, die Hand benutzt du ja doch nur, wenn du jemandem den Stinkefinger zeigen willst.«
    Ein heiseres Lachen drang aus seiner Kehle. »Du siehst beschissen aus«, sagte er.
    »Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem Freund von dir.«
    Er legte die Stirn in Falten, konzentrierte sich sichtlich. »Mist, ich kann mich nicht erinnern, ist alles so verschwommen … «
    »Keine Sorge, wir haben Zeit genug.«
    Am schnelleren Piepen des Monitors hörte sie, dass Marks Herzschlag sich beschleunigte. Besorgt schaute sie zu, wie er versuchte, sich im Bett aufzusetzen. »Mit Wilders? Wilders war es, stimmt’s?«
    »Bleib liegen, sonst reißen deine Nähte wieder auf.«
    »Jetzt erinnere ich mich – Wilders war es, der mich umbringen wollte. Mein Gott, Ron, hast du … «
    »Ich hab ihn erwischt«, antwortete sie, was ihn sichtlich beruhigte. »Jack Wilders ist tot. Das Arschloch sind wir ein für allemal los.«
    Mark ließ sich zurück in die Kissen sinken. »Gott sei Dank. Wie ist es passiert?«
    Ronnie berichtete ihm in groben Zügen, was seit dem Moment, als sie auf den Fotos von Marks Chip den Schlüssel entdeckt hatte, geschehen war. Ein paar Einzelheiten beschönigte sie – darunter auch die brutalen Schläge, die Wilders ihr verpasst hatte. Aber sie sorgte dafür, dass Mark das Wichtigste verstand: Jack Wilders war tot und würde nie wieder jemandem wehtun.
    »Ich bin total froh und alles, aber irgendwie ist es eine komische Vorstellung, dass du in meinen Kopf reingeguckt hast, Ron. Du hast doch nicht etwa heimlich in dem ganzen Schrott rumgestöbert, oder?« Sein unbekümmertes Lachen sagte ihr, dass er tatsächlich auf dem Wege der Besserung war.
    »Ha. Das hättest du wohl gern gehabt!«
    Langsam wurde er wieder ernst. »Wie geht’s denn Sykes?«
    »Gut.« Ronnie wurde nervös. »Er wartet draußen im Flur. Möchte sich bei dir bedanken.«
    Mark zuckte die Achseln. »Na klar. Hol ihn doch rein.«
    Unwillkürlich fragte Ronnie sich, ob die Schmerzmittel ihren Partner vielleicht etwas high gemacht hatten, denn er klang vollkommen ernst. Sie wartete einen Moment, ob er es sich vielleicht noch anders überlegen würde, aber er kuschelte sich nur behaglicher in seine Decken.
    Also nahm sie ihn beim Wort, trat auf den Gang hinaus und bedeutete Jeremy mit einem Kopfnicken, zu ihnen in die Kabine zu kommen. Dort bedankte er sich bei Mark. Er betonte, er wisse nicht, wie lange Wilders noch Unheil angerichtet hätte, wenn Mark den Schlüssel nicht gefunden hätte.
    »Ach, kein Problem. Bin bloß froh, dass Sie Ron unterstützt haben. Allerdings hört es sich eher so an, als hätte sie Ihnen den Arsch gerettet.«
    »Das ist wahr«, sagte Jeremy. »Und Zeiler auch.«
    »Braves Mädel.«
    Das Lob war Ronnie unangenehm, und sie fragte: »Und wann bist du darauf gekommen, dass es Wilders war? Auf deinen Downloads konnte ich nichts entdecken, was ihn verraten hätte. Hat er irgendwas gesagt?«
    Mark konnte nicht gleich antworten, er musste erst darüber nachdenken. Ronnie wurde bewusst, dass seine Erinnerungen immer noch sehr verschwommen waren. Fast bereute sie ihre Frage schon, und sie hoffte, dass er sich an manches von dem, was er durchgemacht hatte, niemals erinnern würde.
    »Ja, ich glaube … ich bin ziemlich sicher, dass ich seine Stimme erkannt habe, bevor er auf mich geschossen hat.« Wieder dieses schmerzhaft klingende, eingerostete Lachen. »Meine Nachricht habt ihr wohl gekriegt, oder?«
    Ronnie und Jeremy wechselten einen verständnislosen Blick.
    »Nachricht?«, fragte Ronnie.
    »Spinne ich jetzt? Irgendwie ist mir, als hätte ich versucht, seinen Namen zu buchstabieren.«
    Sie überlegte fieberhaft, ihre Gedanken kreisten um das, was sie auf der Projektionsmatte gesehen hatte. Marks Hand und seine Finger hatten gezuckt, aber auf jeden Fall hatte sie ein I, ein L und ein D erkannt …
    »Wilders! Du hast versucht, Wilders zu buchstabieren.«
    »Ja, ist doch klar«, sagte Mark.
    Erleichterung stieg in Ronnie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher