Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Die Gruft lag tief unter der Erde!
    Jahrhundertealte Mauern schützten sie vor den Einflüssen der Zeit. Sie hielten aber auch das Grauen und die Ströme des Bösen gefangen, die sich dahinter ausgebreitet hatten.
    In der Gruft stand ein viereckiger steinerner Sarkophag. Spinnweben bedeckten wie feingliedrige Netze das Gestein, schienen den tonnenschweren Deckel für alle Ewigkeiten festhalten zu wollen.
    Unheimlich und still war es in der einsamen Gruft. Hatte die Zeit dieses Gewölbe vergessen?
    Nein!
    Irgendwann änderte sich alles, liefen die Ströme des Bösen zusammen, verdichteten sich und wurden zu Gedanken, die eine bestimmte Form annahmen.
    ›Sie wollen Deine Ruhe stören. Du mußt eingreifen. Laß es nicht soweit kommen. Zeig ihnen, daß Du der Herr bist.‹ Die Gedanken drangen in das Innere des Sarkophags. Für sie gab es keine Mauern und auch keine Zeit. Der Stein ließ sie passieren, als wäre er eine transparente Masse.
    Sie forderten, flehten und baten.
    Und hatten Erfolg!
    Sie fielen auf fruchtbaren Boden, erweckten den, der in einem jahrhundertelangen Schlaf gelegen hatte.
    Ein ächzendes, saugendes Geräusch drang aus dem Sarkophag. Die tonnenschwere Steinplatte rutschte Zoll für Zoll zur Seite und gab den Blick in den Sarkophag frei. Staub wallte auf, das Spinnwebennetz zerriß, winzige Steine fielen zu Boden. Das stöhnende Geräusch wurde lauter.
    Kein Lichtstrahl durchbrach die Finsternis, doch für den Erwachten stellte die Dunkelheit kein Hindernis dar. Im Gegenteil. Er war ein Geschöpf der Nacht. Langsam erhob er sich aus dem Sarkophag. Noch war er nicht zu sehen. Er verschmolz mit der Dunkelheit. Bald sollte man ihn fürchten lernen. Denn er war der rote Mönch!
    ***
    Die Discothek hieß Rock Palace und lag an einer belebten Straßenkreuzung. Rechts führte der Weg nach Ropley, links verschwand die Fahrbahn zwischen den bewaldeten Hügeln. In Ropley hatte Ned Parker, der Besitzer des Tanzschuppens, auf seinen ersten Antrag hin keine Konzession erhalten. Aber er hatte sich ein gutes Geschäft versprochen und so lange gebohrt, bis man ihm das Grundstück an der Straßenkreuzung für seine Nahkampfdiele überlassen hatte.
    Und die Leute strömten herbei.
    Aus dem zwei Meilen entfernt gelegenen Ropley ebenso wie aus Orten, die weiter weg lagen. Wer im Rock Palace verkehrte, war ›in‹.
    Hier wurde der härteste Punk Rock gespielt. Insider aus London hätten sicherlich große Augen bekommen, aber wer kannte schon ein verlassenes Nest wie Ropley? Am Wochenende war die Discothek gerammelt voll, die Kasse klingelte. Wenn Umsatz und Gewinn in die Höhe schnellten, rieb sich Ned Parker die Hände.
    Gegen achtzehn Uhr lief der Betrieb an. So war es auch an diesem Freitagabend.
    Auf dem kleinen Parkplatz vor der Discothek standen Dutzende Motorräder. Die Fans erschienen früh, um die besten Plätze zu ergattern. Kaum hatte Ned Parker das schwere Scherengitter und die Tür geöffnet, stürmten die jugendlichen Gäste herein. Jeder wollte der erste sein, denn für den, der als erster seinen Fuß über die Schwelle setzte, gab es an diesem Abend alle Getränke umsonst.
    Diesmal war es Peter Tough. Der hochgewachsene neunzehnjährige junge Mann nahm die Ellenbogen zu Hilfe und taumelte über die Schwelle, da er einen Stoß in den Rücken erhielt. Auf der Tanzfläche blieb er stehen und riß beide Arme hoch. Sofort schnappte sich der Discjockey sein Mikro und rief: »Sieger des heutigen Abends ist Peter Tough!«
    Ein Tusch folgte, und dann wurde Peter gefeiert.
    Seine Kumpane ließen ihn hochleben und trugen ihn auf den Schultern zum Ehrentisch.
    Ned Parker grinste herablassend, hatte aber sofort wieder sein freundliches Lächeln aufgesetzt, als er sich umwandte und eine Sektflasche entkorkte.
    Der Edeltrunk zischte aus der Öffnung.
    »Die erste Flasche für unseren Sieger!«
    Peter nahm sie ihm aus der Hand und trank direkt aus der Flasche. Sekt soll man langsam trinken, daran erinnerte sich Peter, als ihm das Zeug bereits aus der Nase herausfloß.
    Unter dem Gelächter der anderen stellte er die Flasche zur Seite.
    Ned Parker hatte sich hinter die Bar zurückgezogen. Er war ein hagerer Typ, hatte die Vierzig schon überschritten und trug einen Bürstenschnitt. Dafür reichten die breiten Koteletten fast bis zu den Mundwinkeln. Niemand hatte Parker je ohne seine karierten Hosen gesehen. Er zog sie mit einer wahren Leidenschaft an, ebenso die taillierten Hemden und die breiten Texasgürtel.
    Parker
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher