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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme
Autoren: Arthur Ténor
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die sich darin verirrt haben, fehlt bis heute jede Spur.«
    »ERGONTHE!«
    Schließlich verbrachte ich in diesen Höllengängen eine Nacht, die ich so schnell nicht vergessen werde. Als ich am Morgen wie durch ein Wunder endlich die große Kathedralenhöhle wiederfand, faltete mein Fremdenführer gerade in aller Ruhe nach einem erholsamen Schlaf seine Decke zusammen. Erleichtert stürzte ich zu ihm und brach an seiner Schulter in Schluchzen aus.

ROUTINEPATROUILLE MIT DEN DRACHENREITERN
    A ls wir wieder im Sattel saßen, erklärte Ergonthe, dass wir schnell reiten mussten, um den Aufbruch der Drachenreiterpatrouillen nicht zu verpassen. Über diese einzigartigen Krieger brauchte ich ihm keine Fragen zu stellen, denn ich wusste noch genau, was über sie im Führer meines digitalen Reisebegleiters stand. Die Drachenreiter waren ursprünglich eine Söldnertruppe, die zu Equined kämpfte. In jüngerer Vergangenheit, also vor ein oder zwei Jahrhunderten, schlossen sie sich mit Uzlul zusammen, der auch »der liebenswürdige Zerteiler« genannt wurde und damals über die Schwarzen Welten herrschte. Dieser finstere Geselle war zugleich Herr der Drachen und verfügte daher über eine ganze Armee geflügelter Ungeheuer mit zerstörerischen Kräften: schwarze Drachen, die zwar kein Feuer spien, aber kaum zu bändigen waren. Aus unerklärlichen Gründen lehnten sich die Söldner dann gegen Uzlul auf. Sie ermordeten ihn und brachten ein paar seiner Kreaturen in den Süden. Hier zähmten sie die Ungeheuer und kreuzten sie mit anderen Raubtieren derselben Art, um sie fügsamer und weniger grausam zu machen. Seither waren die Drachenreiter dem Königreich der sieben Türme notgedrungen
treu und sorgten für die Überwachung der nördlichen Grenze.
    Mit einem ihrer fliegenden Spähtrupps waren wir verabredet.
    Ein riesiger Talkessel diente den Drachenreitern als Kaserne. Wie Höhlenbewohner lebten sie in schmucklosen künstlichen Grotten. Hier und dort waren große Steinhügel errichtet worden, deren Kuppen von den Drachen als Horste genutzt wurden. Die Fabeltiere wurden dressiert oder waren auf der Jagd, sodass der Himmel von ihren bedrohlichen Silhouetten übersät war, was die eindrucksvolle, Furcht einflößende Atmosphäre dieses Ortes noch verstärkte.
    Wir stiegen von unseren Equineds. Ergonthe ging zu einer Gruppe von Grenzposten mit Helmen und Harnischen aus schimmerndem Metall hinüber. Ich beobachtete derweil einen Mann, der dicke Lederschützer trug. Er dressierte einen sehr jungen Drachen, der wohl noch ganz am Anfang der Ausbildung stand. Schon jetzt hatte er eine Flügelspannweite von drei Metern. Wenn er ausgewachsen war, konnten es zwölf werden. Ich begriff schnell, worin der Sinn und Zweck ihres Tanzes bestand: Der Drache schielte mit gespreizten Flügeln nach einem roten Stück Fleisch, das sein Herrchen in der rechten Hand hielt. Wenn er versuchte, sich den Köder zu schnappen, bekam er einen Schlag mit einem Eisenstock auf das Maul. Wenn er knurrte, bekam er zwei. So lernte er, welchen Preis er für Ungehorsam zahlen musste.
    Plötzlich wehte mir ein unangenehmer Geruch in die Nase. Aas, dachte ich und rümpfte angeekelt die Nase. Kaum war ich zu dieser Erkenntnis gelangt, fuhr mich eine raue Stimme von hinten an: » Ozlot sharkod! «
    Zitternd vor Angst drehte ich mich um. Vor mir saß ein Grenzposten auf einem riesigen Drachen. Mit einer Handbewegung
gab er mir zu verstehen, dass ich Platz machen sollte. Schnell nahm ich unsere beiden Equineds bei den Zügeln und gehorchte. Zum Glück, denn der Drache schlug mit seinen großen Hautflügeln und schnappte nach einem der Hippogryphen, der ängstlich aufwieherte. Es klang wie das Kreischen einer Katze, der man auf den Schwanz getreten hatte. Der riesige Fleischfresser bekam zur Strafe einen Hieb mit einer dornenbesetzten Peitsche auf den Hals, worauf er sich knurrend in die Lüfte erhob. Sein stinkender Atem verschwand mit ihm.
    »Alles in Ordnung«, sagte plötzlich mein Fremdenführer, der gerade zurückkam. »Wir dürfen uns einer Patrouille anschließen, die in wenigen Minuten aufbricht.«
    »Perfekt!«
    »War gar nicht so einfach. Das Treiben der Orks entlang der Grenze hat die Ritter nervös und die Tiere aggressiv gemacht.«
    »Das hab ich schon gemerkt«, antwortete ich. »Aber ist es unter diesen Umständen nicht unvernünftig …« Ich verstummte, als mir klar wurde, dass ihn dieser Einwand vielleicht kränken würde, wo er sich doch so um meinen
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