Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Titel: Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
toilteannach agus buail le híobáirt an teannta ifrinn.
    Iad ag leanúint le bealach glór an Bhanríon.
    »Do kuir siad na Rosini Baan«, las er langsam vor. »Meinst du, es ist eine Chiffre oder vielleicht ein Code?«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »Ja«, sagte Hal zerstreut. Er hielt das Blatt ans Fenster, wohl, um zu sehen, ob etwas hindurchleuchtete, dann bückte er sich und hielt es über das Feuer.
    Grey machte unwillkürlich eine Bewegung, um das Blatt an sich zu reißen, hielt aber inne; es gab die unterschiedlichsten Geheimtinten, und die meisten wurden bei Hitze sichtbar. Warum man allerdings einen ohnehin mysteriösen Code auf ein Blatt mit Geheimschrift setzen und damit die Aufmerksamkeit darauf lenken sollte …
    Das Blatt wurde allmählich schwarz an den Rändern und rollte sich ein, doch es war nichts weiter darauf zu sehen als die ursprünglichen Worte, kryptisch wie eh und je. Hal zog es zurück und ließ es qualmend auf den Schreibtisch fallen, während er seine Finger schüttelte.
    »Sei’s drum«, sagte Grey und hob das heiße Blatt Papier vorsichtig auf. »Mir ist nicht klar, warum Carruthers sich die Mühe machen sollte, ausgerechnet dieses Dokument zu verschlüsseln. Ich meine, wenn man den Rest des Päckchens bedenkt.«
    Hal presste die Lippen aufeinander, nickte aber. Der »Rest des Päckchens« umfasste detaillierte Beschuldigungen gegenüber einer Reihe von – zum Teil sehr einflussreichen – Männern, die in Siverlys Betrügereien verwickelt gewesen waren. Wenn Carruthers doch glaubte, dass Grey mit diesem explosiven Material umgehen konnte, wovor sollte er noch zurückgeschreckt sein?
    »Außerdem wusste Charlie doch, dass er im Sterben lag«, sagte Grey, ruhiger jetzt. Er legte das Blatt Papier oben auf den Rest und begann erneut, den Stapel zu ordnen. »Er hat dieses Paket an mich adressiert zurückgelassen. Er ist davon ausgegangen, dass ich es benutze. Warum sollte er versucht haben, einen Teil der Informationen vor mir zu verbergen?«
    Hal zuckte mit den Achseln und pflichtete ihm bei.
    »Warum ist es dann hier? Hat er es irrtümlich mit eingepackt?« Noch während er das sagte, schüttelte er den Kopf. Das ganze Paket war mit äußerster Sorgfalt zusammengetragen worden, die Dokumente chronologisch sortiert. Einige der Papiere beinhalteten Carruthers’ eigene Aussage, andere waren Aussagen, die die Unterschrift anderer Zeugen trugen; einige waren Armeedokumente, entweder im Original oder von einem Sekretär kopiert. Es war unmöglich zu sagen, es sei denn, das Original hatte einen Stempel getragen. Das ganze Bündel zeugte von Sorgfalt, Präzision – und der Leidenschaft, die Carruthers über seine körperlichen Grenzen hinweg getrieben hatte, Siverlys Vernichtung zu bewerkstelligen.
    »Ist es Carruthers’ Handschrift?« Hal, der kein Rätsel ungelöst belassen konnte, streckte die Hand aus und nahm das Blatt mit dem Kauderwelsch von dem Stapel.
    »Ja«, sagte Grey, obwohl zumindest das offensichtlich war. Carruthers hatte eine deutliche, schräge Handschrift gehabt, und seine Buchstaben liefen in merkwürdigen Kringeln aus. John stellte sich hinter Hal und blickte ihm über die Schulter, um zu sehen, ob das Blatt vielleicht doch einen Hinweis enthielt, den sie übersehen hatten.
    »Es ist in Versform angelegt«, merkte er an, und im selben Moment regte sich ein banges Gefühl in seinem Hinterkopf. Er versuchte, es genauer zu betrachten, doch der Gedanke huschte davon wie eine Spinne unter einen Stein.
    »Ja.« Hal fuhr langsam mit dem Finger über die Seite. »Aber sieh nur, wie sich diese Worte wiederholen. Ich glaube, es ist doch eine Chiffre – wenn das so wäre, würde man vielleicht aus jeder Zeile eine andere Gruppe von Buchstaben auswählen, auch wenn sich die Zeilen selbst recht ähnlich sehen.« Er richtete sich auf und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es könnte eine Chiffre sein, auf die Carruthers in Siverlys Papieren gestoßen ist, zu der er aber keinen Schlüssel hatte – so dass er sie nur kopiert und weitergereicht hat, in der Hoffnung, dass du womöglich selbst auf den Schlüssel stößt.«
    »Das klingt nicht unvernünftig.« John ließ sich wieder zurücksinken und sah seinen Bruder scharf an. »Wie kommt es denn, dass du so viel über Chiffren und geheime Dokumente weißt?«
    Hal zögerte, doch dann lächelte er. Hal lächelte nur selten, doch wenn er es tat, war sein Gesicht wie verwandelt.
    »Minnie«, sagte er.
    »Was?«, sagte Grey
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher