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Die englische Freundin

Die englische Freundin

Titel: Die englische Freundin
Autoren: Tracy Chevalier
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aufklärerischen Idealen des 18. Jahrhunderts als auch in der religiösen Überzeugung, dass Sklaverei nicht mit dem Bild des Menschen als Kind Gottes vereinbar sei, die sich zu dieser Zeit in vielen Glaubensrichtungen durchsetzte. Das britische Parlament beschloss 1833 die Abschaffung der Sklavenhaltung im britischen Kolonialreich. In den USA geschah dies 1865 durch Inkrafttreten des historischen »13th Amendment«, dem 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten.
    Fugitive Slave Law (auch: Fugitive Slave Act, 1850): Bereits 1793 trat ein Gesetz in Kraft, das es Sklavenhaltern erlaubte, ihren »Besitz« in den gesamten USA einzufordern. Die Verordnung von 1850 verschärfte dieses Gesetz jedoch wesentlich: So mussten nach Inkrafttreten auch freie Schwarze in den Nordstaaten befürchten, gefangengenommen zu werden – bereits der Verdacht, ein Schwarzer könne ein entlaufener Sklave sein, genügte. Das Recht auf eine Anhörung oder einen Gerichtsprozess hatten die Schwarzen nicht. Zudem wurden die Strafen für alle Bürger, die entlaufenen Sklaven halfen, drastisch erhöht: Sie mussten mit hohen Geldbußen oder sogar Gefängnisstrafen rechnen. Doch die größte Empörung löste eine Bestimmung des neuen Gesetzes aus, derzufolge Sklavenjäger jeden Bürger zur Mithilfe bei der Suche nach und Gefangennahme von Entlaufenen zwingen konnten. Eine Weigerung hatte ebenfalls empfindliche Strafen zur Folge.
    Quäker : Die Quäker sind eine christlich-protestantische Glau b ensgemeinschaft, die sich nach dem Ende des Englischen Bürgerkriegs 1649 aus verschiedenen religiösen Gruppier ungen herausbildete. Sie selbst bezeichnen sich auch als »Religiöse Gemeinschaft der Freunde«. »Quäker« (vom englischen »(to) quake«: zittern, beben) war ursprünglich als Spottname gedacht, da die Mitglieder der Gemeinschaft in ihren Andachten manchmal in eine Art Ekstase verfielen.
    Quäker glauben daran, dass in jedem Menschen ein Teil von Gott lebendig ist, ein »Inneres Licht«, das den Mensch in seinen Entscheidungen leitet. Sie haben ein grundsätzlich demokratisches Verständnis von Religion: Ihre Gemeinden haben keine kirchlichen Oberhäupter, und Entscheidungen werden durch Konsensbildung getroffen. Statt Gottesdiensten halten die Quäker »Stille Andachten« ab, in denen jeder Gläubige durch stumme Zwiesprache in Kontakt mit Gott zu treten versucht.
    Quilt/Quilten : Quilten ist eine alte Nähtechnik, deren Ursprünge bis weit in die Zeit vor Christi Geburt zurückgehen. Heute versteht man unter einem Quilt in der Regel eine kunstvoll gefertigte gesteppte Decke oder einen Wandteppich. In Amerika entwickelte sich das Quilten mit der Zeit zu einer handwerklichen Kunstform. Beliebt war das Nähen von Quilts vor allem auch bei Religionsgemeinschaften wie den Quäkern und den Amish.
    Ein Quilt besteht aus drei Lagen: Der oberen Schau- oder Schmuckseite, auch Top genannt, der wärmenden Füllung aus Baumwolle, Wolle oder Synthetik und der Unterseite, die meist eine durchgehende Stoffbahn ist. Wird die Schmuckseite aus verschiedenen einzelnen Stoffstückchen in Patchworktechnik zusammengesetzt, spricht man von einem Patchworkquilt. Bei einem Applikationsquilt werden Motive aus Stoff ausgeschnitten und auf einen Untergrund appliziert. Eine Schmuckseite aus einem einzigen Stück Stoff, bei der die Wirkung durch aufwändige Quiltmotive erzielt wird, nennt man Whole-Cloth-Quilt. Elemente aus diesen drei Grundtypen werden auch kombiniert, wobei auf eine Fülle überlieferter Muster zurückgegriffen werden kann.
    Die drei Lagen eines Quilts werden durch Quilten von Hand oder heute auch mit der Nähmaschine fest verbunden. Die Quiltstiche festigen die Schmuckseite aber nicht nur, sondern strukturieren sie auch, das Quilten ist also ein zusätzliches Gestaltungselement, bei dem ebenfalls auf viele traditionelle Muster und Motive zurückgegriffen wird.
    Underground Railroad (deutsch: »Untergrundbahn«): Der Begriff bezeichnet ein lose zusammenhängendes Netzwerk zur Unterstützung entflohener Sklaven, das sich im 18. Jahrhundert in den USA herausbildete. Besonders aktiv waren darin Menschen aus den nördlichen Staaten, die an Gebiete, in denen Sklavenhaltung legal war, angrenzten, etwa aus Ohio und Pennsylvania. Um den Begriff herum entstand eine eigene Terminologie: Diejenigen, die den Sklaven
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