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Die Einsaetze

Die Einsaetze

Titel: Die Einsaetze
Autoren: Markus Griesheim
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ja Bescheid, mal sehen, ob es sich einrichten lässt. Auf
Wiedersehen und alles Gute.“
    Heike Petzold nickt ihr mit einem kleinen Lächeln zu. Dann steigt Yvonne Hassinger in
ihren
Dienstgolf
Bankentürme.
Unterwegs
am
und
fährt
wieder.
Hinunter
zur
Hauptstraße.
Hinunter
ins
Tal
der
    Sandplackenparkplatz,
der
eine
der
wenigen
Möglichkeiten
ist,
um
im
Naturpark des Taunus hier in dieser Gegend sein Auto abzustellen, muss sie aber schon wieder
anhalten. Der Kaffee zeigt seine Wirkung. Sie läuft ein paar Meter in den Wald und schaut
sich nach Wanderern und Mountainbikern um. Die Luft ist rein. Hinter einem Baum geht sie
in die Hocke und verschafft sich Erleichterung.
Wie bescheuert! Wenn ich es einrichten kann, komme ich vorbei! Was soll das?!
Reiß dich zusammen, Mädel!
    Müde
trottet
Yvonne
Hassinger
den
Flur
zu
ihrem
Dienstzimmer
entlang.
Ihren
Einsatzrucksack schleift sie lustlos fast auf dem Boden hinter sich hier. Es ist so schnell heiß
geworden in Deutschland. Der Muff aus den Amtsstuben legt sich schwer auf ihre B ronchien.
Sie muss Husten. Oder ist es doch der Zigarettenkonsum?
    Sie hat die Akte noch nicht wieder angesprochen bei Henk van de Hoogten. Sie hat auch
keine
Beweise,
um
damit
zum
alten
Kanthausen
zu
gehen.
Sie
wird
ihrem
Einsatzgruppenleiter noch etwas Vorsprung lassen. Da muss noch mehr zusammen kommen,
wenn sie damit punkten will. Sie wird das Spiel erst einmal mitspielen und so tun, als sei
nichts gewesen. Als sei es ganz normal, nach Akten von alten Nestbeschmutzern zu fragen
und diesen dann Informationen zu einem aktuellen Fall zukommen zu lassen. Aber das weiß
sie ja nicht. Beziehungsweise van de Hoogten weiß nicht, dass sie es weiß. Mal sehen, worauf
der Dicke sich da eingelassen hat. Mal sehen, ob das nicht ihre Chance ist, doch noch einmal
auf die Überholspur ziehen zu können! Aber heute ist es zu warm dafür.
    Sie und van de Hoogten begrüßen sich nur mit einem knappen Hallo , als Yvonne Hassinger
das Büro betritt. Dann schleudert sie ihren Rucksack unter den Schreibtisch und lässt sich
stöhnend in den Bürostuhl fallen. Auf dem Tisch liegt ein brauner DIN-A-4-Umschlag, der
mit der Hauspost kam. Die Werkstattkollegen, die den Wagen von Christian Paulus komplett
zerlegt haben, haben ihn herüber geschickt.
    Nachdem sie den Umschlag eine Weile still und gedankenversunken angeschaut hat, widmet
Yvonne Hassinger sich dessen Inhalt. Sorgsam liest sie den Bericht und nimmt die wenigen
Gegenstände,
die
in
dem
Fahrzeug
bei
den
weiteren
Untersuchungen
des
Innenraumes
gefunden wurden, in Augenschein. Eine Sache ist interessant!
„5. Juni!“
    Yvonne Hassinger hält triumphierend einen weißen Tankbeleg, der in Folie eingeschweißt
ist, in die Höhe. Van de Hoogten versteht nicht gleich und zuckt von seinem Schreibtisch
herüber mit den Schultern.
„Die Tankquittung lag zwischen Mittelkonsole und Sitz. Der Fahrer starb in der
Nacht vom 3. auf den 4. Juni.“ Yvonne Hassinger zieht keck ihre Augenbrauen hoch.
     
„Dann...“
     
„Dann sind die Fingerabdrücke auf dem Tankzettel
wahrscheinlich die vom
Täter! Ich hab's begriffen!“, ergänzt van de Hoogten den Gedankengang seiner Kollegin fast
erfreut.
     
„Jag die mal sofort durch unsere Datenbank. Und durch die von Interpol“
     
„Da wär ich jetzt nicht drauf gekommen. Danke für den Tipp!“
     
Sich mit der eingeschweißten Tankquittung Wind zu fächelnd erhebt Yvonne Hassinger sich
wieder mit gespielter Schwerfälligkeit und geht Richtung Tür.
    „Sehr schön, sehr schön! So kommen wir weiter“, kommentiert van de Hoogten
ihr
Sich-in-Bewegung-Setzen.
Er kramt
in
seinem
Rollcontainer
unter
dem
Schreibtisch
herum und findet zwei Schokoriegel darin, wovon er Yvonne Hassinger einen als Belohnung
anbietet, doch sie lehnt dankend ab.
„Ich geh lieber auf dem Dach eine rauchen. Das ist gesünder.“
     
*
     
„Nein, heute bin ich spätestens um 20 Uhr zuhause. Ja, wir essen zusammen. Ich
hol mir auch vorher nichts. Versprochen! Ja. Viel Spaß bei deinem SpanischKurs.“
    Henk van de Hoogten freut sich auf seinen Feierabend. Mariella hat einen Sauerbraten
vorbereitet. Ihr Bruder, der in Düsseldorf arbeitet, hat bei seinem letzten Besuch einen Kasten
Altbier mitgebracht, von dem noch ein paar Flaschen übrig geblieben sind. Da hat er sich den
passenden Braten dazu gewünscht, den Mariella gestern schon eingelegt hat für diesen Abend.
Aber gerade, als van de Hoogten seinen PC herunter fährt, klingelt sein Handy
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