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Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Titel: Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)
Autoren: Christoph Hardebusch
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davongelaufen. Und jetzt? Jetzt werdet ihr abgeschlachtet, wie es sich für feiges Pack gehört!«
    Karn brüllte auf, schleuderte die Fackel in das Gesicht des nächsten Jägers und sprang Israk an. Der wich zurück, aber seine Trolle griffen an. Karn schlug nach ihnen, wollte nur zu Israk, wollte ihm die Finger um den Hals legen und einfach zudrücken, aber er wurde gepackt, zurückgezogen.
    Hinter sich hörte er Zega wütend brüllen, gefolgt von einem Schmerzensschrei. Ein anderer Troll fluchte.
    »Nun packt sie schon«, befahl Israk lässig.
    Karn war im Griff zweier Trolle gefangen. Er stemmte sich gegen sie, doch sie waren zu stark.
    »Erinnerst du dich?«, fragte Israk und beugte sich zu ihm herab. Karn fletschte die Zähne, knurrte. Zega schrie auf, dann war es still hinter ihm.
    Nein! Nein!
    »Ich war zu nachsichtig mit dir. Ich hätte sichergehen sollen, dass du tot warst. Dass ausgerechnet du alles verdirbst! Was hätten wir gemeinsam erreichen können! Aber nein, du zerstörst das alles. Wegen einer Elfe!«
    »Nein, wegen der Zwerge«, entfuhr es Karn. »Weil du ihnen die Stiefel leckst!«
    Doch diese Kränkung ließ Israk kalt. Der Troll wies hinter sich. »Da treten die Stiefel der Zwerge deine ach so geliebten Stämme in den Fels, bis von ihnen nichts übrig bleibt. Schon immer kämpfen die Zwerge hier unten, sie kennen die Höhlen, kennen jede Nische, jeden Trick. Und weißt du, wieso?«
    Israk packte Karn am Kinn, zwang ihn, ihm in die Augen zu starren.
    »Weil sie glauben, dass ihr sie angreifen wollt! Ich habe ihnen das eingeredet, du dämlicher Bastard! Wer ist jetzt der Dummkopf, hm?«
    Er ließ Karns Kopf los und trat zurück. Der Triumph in seinen Zügen wich purem Hass.
    »Und dann werden meine Trolle euch den Rest geben. Wenn alles vorbei ist, wird von eurem Zug nicht ein Troll in dieses Land der Wunder gelangen!«
    Karns Zorn verrauchte. Sein Kopf sank herab. Es war seine Schuld. Er hatte geglaubt, den richtigen Weg gefunden zu haben. Stattdessen hatte er sie alle in den Untergang geführt.

59
    D ie Angriffe der Zwerge kamen in Wellen, so viel hatte Ruk verstanden, auch wenn ihm kaum genug Zeit blieb, um nachzudenken. Immer enger mussten die Trolle zusammenrücken. Ihre Gefallenen lagen auf dem kalten Felsboden. Blut sickerte aus ihren Wunden, rann über den gefühllosen Stein. Auch Zwerge lagen dort, die Schilde zerschmettert, die Helme zertrümmert, die Rüstungen zerrissen. Zu wenige, viel zu wenige!
    Immerhin hatten einige der Anführer es geschafft, mehr Ordnung in den Haufen zu bringen. Sie bellten Befehle, trieben ihre Jäger an, brachten alle anderen hinter ihnen in Sicherheit.
    Wieder tauchten Zwerge aus dem Dunkel auf. Ruks Wunden schmerzten, Blut troff von seinen Klauen, floss über seine Haut. Er raffte sich auf, beugte sich vor, fixierte die Feinde mit kaltem Blick.
    »Haltet sie zurück!«, donnerte er. »Lasst sie nicht durch!«
    Dann kam der Zusammenprall. Die Krieger des Kleinen Volkes waren ohne Furcht. Sie verließen sich auf ihre dicken Rüstungen, auf die Schilde. Doch gegen die Stärke eines Trolls boten sie nur wenig Schutz. Ruk schlug einen mit geballter Faust zu Boden, erwischte einen zweiten mit der anderen Pranke, zerfetzte seinen Schild mit einem einzigen Hieb und ließ den Zwerg zurücktaumeln.
    Ein dritter war zu schnell, verpasste Ruk einen klaffenden Schnitt mit der Axt. Eine weitere Wunde, tief und grausam, ein neuer Schmerz, brennend heiß. Er entzündete Ruks Zorn, ließ Ruk brüllen, um sich schlagen. Ein Zwerg fiel unter seinem urgewaltigen Angriff, ein zweiter sprang zurück, aber Ruk ließ ihn nicht entkommen, packte ihn mit der einen Pranke an der Schulter, der anderen am Hals. Er riss mit beiden, bis es unter seinen Fingern befriedigend laut knackte und krachte, bis das Zappeln erstarb und der Feind erschlaffte. Verächtlich ließ er ihn fallen.
    »Ist das alles?«, brüllte er in die Finsternis der Höhle. »Ist das wirklich alles?«
    Als hätten sie seinen Schrei vernommen, zogen sich die Zwergenkrieger zurück. Die Linie der Trolle hatte gewankt, doch diesmal waren ihre Feinde nirgends durchgebrochen. Ruk hob die Faust, stieß ein triumphierendes Heulen aus, in das die anderen einstimmten.
    Plötzlich tauchten weitere Gestalten aus der Dunkelheit auf. Große, massige, vertraute Gestalten.
    »Trolle«, rief jemand voller Freude.
    Eine Jägerin schrie: »Verstärkung!«
    Verwirrt blickte Ruk die rennenden Trolle an. Sie stürmten auf sie zu, als
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