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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende
Autoren: Lawrence Sanders
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die größte Mühe geben werde, dich glücklich zu machen.«
    »Ich habe dir nichts zu bieten«, sagte sie schwach. »Weniger als nichts.«
    »Sag das nicht«, rief er.
    Er setzte sich wieder, stellte das Glas auf den Cocktail-Tisch und packte sie bei den knochigen Schultern.
    »Sag doch so was nicht«, flüsterte er zärtlich. »Du hast alles, was ich mir wünsche. Du bist alles, was ich mir wünsche. Ich will einfach nicht leben ohne dich. Sag ja!«
    Sie blickte ihn an, und hinter seinem klaren, hoffnungsvollen Gesicht sah sie wieder jene versengte, verdammte Landschaft, überwölkt von grauem Rauch.
    »Gut«, sagte sie. »Ja.«
    »Oh, Zoe!« rief er aus, riß sie an sich, küßte ihre geschlossenen Augen, ihre trockenen Lippen. Sanft legte sie die Arme um ihn, fühlte seine Wärme, seine Lebendigkeit.
    Er löste sich von ihr.
    »Wann?« fragte er. »Wann?«
    Sie lächelte. »Wann immer du willst, Liebling.«
    »Sobald wie möglich. Je eher, desto besser. Ich habe schon darüber nachgedacht und Pläne gemacht, und ich sage dir, was ich für das Beste halte. Wenn es dir nicht paßt, mußt du es sagen — einverstanden? Ich meine, es ist nur eine Vorstellung und vielleicht hast du eine völlig andere Vorstellung, und wenn das so ist, möchte ich, daß du es mir sagst, Zoe. In Ordnung?«
    »Natürlich, Ernie.«
    »Nun, ich hatte an eine bescheidene, ruhige Hochzeit gedacht. Nur mit den engsten Freunden. Es sei denn, du möchtest deine Eltern dabeihaben?«
    »Oh, nein.«
    »Ich möchte meine Familie auch nicht dabeihaben. In erster Linie, weil sie sich die Reise hierher nicht leisten können. Oder möchtest du in Minnesota heiraten?«
    »Nein, laß es uns hier machen. Nur mit ein paar guten Freunden.«
    »Richtig«, sagte er enthusiastisch. »Und das Geld, das wir dadurch sparen, können wir für die Hochzeitsreise verwenden. Nur eine kleine Feier. Wenn du willst, können wir danach in meiner Wohnung oder hier bei dir einen Empfang geben. Oder wir könnten einen Raum in einem Hotel oder Restaurant mieten. Was meinst du?«
    »Laß es uns ganz bescheiden und ruhig halten«, sagte sie. »Wir brauchen keinen großen Aufwand zu treiben. Wir laden einfach ein paar Leute zu mir ein.«
    »Vielleicht beauftragen wir einen Party-Service«, sagte er strahlend. »Das kostet nicht allzuviel. Weißt du, nur ein kleines Büffet, vielleicht ein paar Sandwiches und Champagner. So was in der Art.«
    »Ich glaube, das wäre mehr als genug«, sagte sie fest. »Es sollte kurz und schlicht sein.«
    »Genau«, sagte er und lachte fröhlich. »Kurz und schlicht. Siehst du? Wir sind schon einer Meinung! Oh, Zoe, wir werden so glücklich sein.«
    Er umarmte sie erneut. Sacht befreite sie sich, um ihre Glaser nachzufüllen. Sie stießen feierlich Toast an.
    »Wir müssen noch soviel tun«, sagte er nervös. »Wir müssen uns zusammensetzen und Listen anfertigen. Du weißt schon, Termine, und wen wir einladen wollen, und welche Kirche wir nehmen und all das. Außerdem, wann wir…«
    »Ernie«, sagte sie und berührte seine erhitzte Wange mit dem Handteller, »liebst du mich wirklich?«
    »Und wie!« stöhnte er und drehte den Kopf, um ihre Hand zu küssen. »Mehr als alles andere in meinem Leben.«
    »Und ich liebe dich«, sagte Zoe Kohler. »Du bist der netteste Mann, dem ich je begegnet bin. Der liebste und netteste. Ich möchte immer bei dir sein.«
    »Immer«, schwor er. »Zusammen für immer.«
    Sie zog sein Gesicht zu sich heran, blickte ihm tief in die Augen.
    »Darling«, sagte sie sanft, »erinnerst du dich noch daran, wie wir darüber gesprochen haben — du weißt schon — miteinander ins Bett zu gehen? Über Sex?«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Wir waren uns einig, daß Liebe und Zärtlichkeit und Verständnis dazugehörten.«
    »Oh, ja.«
    »Sonst wäre es nichts. Tierisch. Das haben wir doch gesagt — erinnerst du dich, Ernie?«
    »Natürlich. Genauso empfinde ich es.«
    »Ich weiß, daß du das tust, Liebling. Und mir geht es genauso. Nun, wenn wir uns lieben und bald heiraten werden, könnten wir dann nicht…?«
    »Oh, Zoe«, sagte er. »Du meinst, jetzt? Heute nacht?«
    »Warum nicht?« fragte sie. »Könnten wir das nicht? Das ist doch in Ordnung, oder?«
    »Natürlich ist es in Ordnung. Es ist wunderbar, einfach großartig. Weil wir uns lieben und den Rest unseres Lebens miteinander verbringen werden.«
    »Bist du sicher?« fragte sie. »Es stört dich nicht?«
    »Wie kannst du das nur denken? Es wird schön werden, so
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