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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne
Autoren: Robert Arthur
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bei ganz besonderen Anlässen geläutet.«
    »Ja«, sagte Justus rasch. »Lars hat uns die Szene aus dem Buch seines Vaters geschildert, worin Graf Magnus nach seinem Sieg über die Aufständischen seine Getreuen wissen ließ, dass er noch am Leben war – indem er die Glocke läutete!«
    Alle sahen den Ersten Detektiv an. Olov rieb sich das Kinn.
    »Ja«, sagte er. »Jedes Kind in Magnusstad kennt die schöne Legende aus dem Buch von Erik Holmqvist. Fast könnte man meinen, es sei eine wahre Begebenheit. Aber was hast du im Sinn?«
    »Er meint, wenn wir jetzt die Magnus-Glocke läuten, dann werden die Leute vielleicht hellhörig und kritisch und kümmern sich um das, was zwischen Lars und Staffan Forsberg vorgeht!«, rief Bengt. »Daran hätte ich nicht gedacht – an diese alte Geschichte aus einem Buch. Heute denkt man immer nur an Zeitung, Radio und Fernsehen. Aber stellt euch doch mal vor, wenn jetzt plötzlich –«
    »– die Glocke läutet!«, fiel Britta ein, ungeheuer aufgeregt. »Und das nach all diesen Rundfunkansagen zu einer bevorstehenden wichtigen Sondermeldung. Bei den meisten Leuten hier ist Lars sehr beliebt. Wenn sie die Geschichte vom Grafen Magnus und der Glocke mit ihm in Verbindung bringen und sich vorstellen, dass er in einer Notlage ist und sie braucht, dann kommen sie ihm scharenweise zu Hilfe.«
    »Aber wenn –«, fing Olov an.
    »Für Wenn und Aber ist jetzt keine Zeit!«, rief Bengt. »Hört doch, wie sie an die Tür hämmern. Es geht um Sekunden.«
    »Na gut.« Olov entschloss sich zum Handeln. Mittlerweile liefen die Wachmänner wahrscheinlich schon um das Gebäude zum Haupteingang. »Bengt, du zeigst ihnen den Weg. Britta und ich gehen zur Krypta hinunter. Sie sollen uns folgen, dadurch gewinnt ihr Zeit. Britta, wir müssen ihnen etwas hinterlassen. Gib mir einen von deinen Schuhen.«
    Britta bückte sich, zog mit Mühe einen ihrer nassen Schuhe aus und gab ihn Olov.
    »Den lasse ich zurück wie Aschenputtel«, sagte sie und brachte sogar ein Lächeln zuwege. »Los, Bengt, beeilt euch!«
    »Da hinüber«, sagte Bengt zu den Jungen. »Kommt mit!«
    Er lief quer durch den Kirchenraum zum Glockenturm auf der anderen Seite. Bob, Peter und Justus kamen hintendrein. Britta und Olov liefen zu einer Tür an der Rückwand des Gebäudes, die vermutlich zur Krypta führte.
    Bob stellte fest, dass er hinter den anderen zurückblieb. Er hinkte merklich. Sein Bein, an dem er vor Jahren nach einem schlimmen Knochenbruch lange Zeit eine Schiene getragen hatte, schmerzte wieder einmal nach der übermäßigen Anstrengung.
    Vor sich sah er die anderen stehen bleiben. Obgleich er mit jedem Schritt das Bein stärker nachzog, holte er rasch auf. Sie waren nun in einem anderen Raum, ähnlich dem, den sie zuerst betreten hatten. Wiederum sah man keine Decke. Ein einzelnes starkes Seil hing von oben herab und war an der Wand festgemacht. Treppenstufen mit schmiedeeisernem Geländer führten auch hier nach oben.
    Bengt machte rasch das Glockenseil los, sodass es frei herunterhing. Dann lief er zur Treppe.
    »Kommt!«, rief er. »Ganz hinauf! Schnell!«
    Peter gab Bob mit einem kräftigen Griff um den Arm Hilfestellung, und sie liefen in wilder Hast die steinernen Stufen hinauf.

Die Magnus-Glocke
    Die Steintreppe war steil. Für Bob war jede einzelne Stufe eine Mühsal. Bengt merkte, dass er Schwierigkeiten hatte, und blieb stehen. Er reichte Bob ein Ende des Stricks, den er noch immer um den Leib geschlungen hatte.
    »Halt dich daran fest!«, rief er. »Ich helfe dir hinauf.«
    Bob packte an, und Bengt zog, und nun ging es leichter. Sie stiegen eine Treppe hinauf und noch eine. Bisher hatten die Verfolger noch keine Spur von ihnen entdeckt. Oben am dritten Absatz kamen sie an ein massives Tor, das den Abschluss der Treppe bildete. Auf kräftigen Ruck öffnete es sich mit ächzendem Widerstreben. Als sie alle durch waren, schob Bengt einen mächtigen eisernen Riegel vor.
    »Damit halten wir uns die Verfolger vom Leib«, sagte er. »In den echten alten Kirchen konnten sich die Priester in Kriegszeiten bei feindlichen Überfällen auf die Glockentürme zurückziehen und das Tor hinter sich zusperren. Es gibt noch zwei weitere Tore.«
    Gerade hatten sie das zweite Tor verriegelt, als die Männer unten in den Glockenturm eindrangen. Sie blickten auf, sahen die Flüchtenden und kamen die Stufen heraufgeeilt. Doch schon wurden sie von dem ersten versperrten Tor aufgehalten. Vergeblich rüttelten sie daran, und dann
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