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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne
Autoren: Robert Arthur
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ihn zurückschwingen, und so erzielten sie dröhnende Schläge in viel rascherer Folge, als wenn die Glocke auf die übliche Weise geläutet worden wäre. Nach einer Minute machten sie Pause, und dann erdröhnte wieder die große Glocke – so laut, dass sie über ganz Magnusstad zu hören sein musste. Allein schon die unregelmäßigen Schläge kündigten: Alarm! Alarm!
    Die Jungen konnten die Wachmänner unten nicht mehr hören. Ihre Ohren waren trotz der Stoffpfropfen vom Glockenschlag betäubt. Da kroch Bob an eine der Öffnungen im Glockenstuhl und schaute in die Tiefe hinunter.
    Auf den Straßen liefen die Leute zusammen. Von Minute zu Minute kamen mehr Menschen hinzu und schauten zum Turm hoch, wo die große Glocke ihren feierlichen Mahnruf über die Stadt läutete. Würden sie begreifen, dass es um Lars ging – dass er gefährdet war und Hilfe brauchte?
    Justus kauerte sich neben Bob hin. Er zeigte hinunter. In der Menge gab es Aufruhr. Mehrere Männer schienen laut zu rufen und zeigten auf den Palast in der Ferne. Die Menschenmasse geriet in Bewegung. Wie ein Strom begann sie zum Palast hin zu fließen.
    Palastwachen, die in ihrer leuchtend blauen Uniform gut zu erkennen waren, versuchten in die Menge vorzustoßen, aber die Leute drängten sie ab. Die Menge schwoll immer mehr an, und immer mehr Leute liefen auf den Palast zu.
    Es sah wirklich so aus, als finde der Hilferuf Gehör!
    Plötzlich hörte die Glocke auf zu läuten. Peter und Bengt waren dazugetreten, um auch hinunterzusehen. Bengt hatte sein Transistorradio in der Hand. Es war eingeschaltet, aber sie konnten nichts hören. Dann erst fiel es den Jungen ein, die Stöpsel aus den Ohren zu nehmen.
    Eine schrille Stimme brüllte etwas ins Mikrofon. Bengt sagte: »Das ist Staffan Forsberg. Er spricht Schwedisch, wie immer bei wichtigen Anlässen, die nur die Mitarbeiter der Magnus-Werke angehen.« Dann übersetzte er: »Forsberg sagt, ein gravierender Fall von Werkspionage sei aufgedeckt worden. Die Betriebsfeier und die Übernahme der Magnus-Werke durch Lars Holmqvist werden auf unbestimmte Zeit vertagt. Forsberg bleibt zunächst Geschäftsführer und wird die Schuldigen – damit seid ihr gemeint – vor Gericht bringen. Auch gegen Lars Holmqvist wird ermittelt. Forsberg ruft alle Mitarbeiter auf, gemeinsam mit ihm die Zukunft der Magnus-Werke zu sichern.«
    »Mann, das hört sich schlimm an!«, sagte Peter. »Irgendwie einleuchtend, und dabei ist alles erlogen!«
    »Aber es hört ja kein Mensch zu!«, rief Bengt triumphierend. »Alle Leute in der Stadt haben die Glocke gehört und sind auf die Straße gegangen, um zu erfahren, was das bedeutet. Seht euch nur diese Menschenmenge an. Und viele von ihnen gehen zum Palast. Ich wüsste zu gern, was jetzt dort vor sich geht.«
    »Da, seht!«, rief Justus. »Die Wachmänner haben die Tore geknackt. Sie kommen zu uns herauf!«
    Sie schauten alle zur Treppe hinüber. Tatsächlich – blau uniformierte Werkschutzleute hasteten die Stufen herauf. Nun hatten sie das letzte Tor am Eingang zum Glockenstuhl erreicht und rüttelten drohend daran.
    »Aufmachen, Anweisung von Direktor Forsberg!«, brüllte ein Wachmann. »Ihr kommt alle mit zur Polizei nach Houston!«
    »Dann holen Sie uns doch!«, rief Bengt trotzig. »Los, Peter, wir läuten noch einmal, bis sie durch sind.«
    Er und Peter packten wieder den Strick und setzten den schweren Klöppel in Bewegung. Wieder hallte der aufrüttelnde Glockenton über die Stadt hin, und offenbar fühlte sich jedermann in Magnusstad aufgerufen. Nur noch ein paar Schritte von den Jungen entfernt, machten sich die Wachen mit Schmiedehämmern und Brechstangen am Tor zu schaffen.
    Noch volle fünf Minuten lang läuteten die Jungen Sturm mit der Magnus-Glocke – ein letzter Aufruf an die Einwohner von Magnusstad. Dann stürzte das Tor mit dumpfem Klirren zu Boden, und die Wachmänner stürmten herein und überwältigten die Jungen.
    »So!«, brüllte der erboste Anführer sie an, »jetzt werdet ihr euren Lohn bekommen!«

Der Spinne auf der Spur
    Die Jungen leisteten keinen Widerstand, während sie energisch die steile Treppe hinunterbefördert wurden. Unten fanden sie sich von Bewachern umringt und zum Seiteneingang der Kirche hinausgedrängt. Auf der Straße waren noch immer Leute, aber nicht mehr so viele. Sie starrten neugierig her und machten erst Platz, als die Wachmänner sie anbrüllten.
    Die Männer dirigierten die Jungen ein paar Straßen weiter und in ein großes
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