Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
schwierigere, gefährlichere Aufgabe zugefallen, er hatte den Wagen gestoppt und ihn lange genug aufgehalten, um Justus den Austausch zu ermöglichen.
    »Alles klar?« fragte er seinen Freund, als auch Bob den Hügel herunterkam und zu ihnen trat. »Das hast du phantastisch gemacht, Peter. Alles klar bei dir?«
    Peter drehte langsam den Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Mann, das war ein Ding«, sagte er leise. »Als der plötzlich das Messer zog. Mein Nervenkostüm ist fürs Leben geschädigt.« Er sah zu Justus auf. »Wie bei diesem Poe in seinem Rabengedicht – nimmermehr. Nimmermehr!«

Spannung bis zum Ende
    Justus stand ganz niedergeschlagen am Straßenrand. Es tat ihm aufrichtig leid, daß er Peter diesen Nervenkitzel zugemutet hatte. Und Bob desgleichen. Aber ein kleines, erhebendes Gefühl des Triumphs gestattete der Erste Detektiv sich dann doch.
    »Immerhin hat es funktioniert«, äußerte er. »Kyoto ist zur Austernzucht losgefahren, und hinten im Transporter sitzt Cäsar.« »Na schön.« Peter seufzte. »Es hat funktioniert. Und was kommt jetzt?«
    Justus riß bereits das Klebeband ab und zog die Bespannung zurück. Der quadratische Käfig kam zum Vorschein.
    »Hilf mir mal, Bob, ja?«
    Zusammen öffneten sie die Klappe und hoben behutsam die Brieftaube heraus. Bob hielt sie in beiden Händen, während Justus einen breiten Streifen aluminiumbeschichtetes Klebeband und eine Karte der drei ??? aus seiner Tasche zog. Er faltete die Karte und knickte die Folie sorgfältig darüber. Dann befestigte er das Band um ein Bein der Taube.
    »Möchtest du sie auflassen, Peter?« fragte Justus. Er fand, Peter müsse nun etwas zu tun bekommen, damit er nicht vollends durchdrehte.
    Der Zweite Detektiv nickte, und Bob gab ihm die Taube. Peter stand auf, hielt den Vogel hoch und streichelte seine Federn sacht mit den Fingerspitzen. »So, Zeit zum Heimfliegen«, sagte er. Er sandte die Taube mit einem sanften Schwung in die Luft.
    Einige Sekunden lang flatterte und kreiste sie über ihren Köpfen. »Sie orientiert sich erst mal«, erklärte Peter. »Aber nun geht’s los. Da!«
    Er hatte recht. Die Taube schoß los wie eine Rakete, längs der Küste in die Richtung, aus der die drei ??? gekommen waren.
    Fast zwei Stunden später schoben die drei ??? ihre Fahrräder in den Schrottplatz. An der Tankstelle auf dem Weg hatten sie ihre Sachen abgeholt, allerdings konnten sie mit den unhandlichen zusammengerollten Schlafsäcken nur ganz langsam radeln.
    »Da seid ihr ja endlich«, wurden sie von Tante Mathilda begrüßt. »Ich dachte schon, ihr wolltet auch noch den Tag über am Strand bleiben. Onkel Titus hat gerade das Material hier angefahren . . .«
    Onkel Titus hatte eine Ladung alter Scharniere mitgebracht. All das Zeug mußte nun sortiert und gelagert werden.
    Justus stöhnte. Ganz ungelegen kam es ihm allerdings nicht, daß es nun etwas Handfestes zu tun gab. Es war noch nicht einmal zehn Uhr. Scharniere zu sortieren, würde den drei ??? die Zeit vertreiben und lieferte ihnen einen guten Grund, sich auf dem Schrottplatz aufzuhalten.
    In angespannter Ungeduld machten sich die Jungen ans Werk.
    Mit den Gedanken und manchmal auch mit den Blicken waren sie am Himmel oben. Gewissermaßen mit gespitzten Ohren lauerten sie auf das Flattern von Taubenflügeln.
    Um halb zwölf fuhr Onkel Titus Tante Mathilda zum Einkaufen in die Stadt. Justus wußte, daß sie nicht vor zwei Uhr zurückkommen würden. Bis dahin hatten also die drei Jungen das Gelände für sich allein.
    Allmählich nahmen sie es mit ihrer Aufgabe nicht mehr so genau. Die Arbeit ging ihnen immer langsamer von der Hand.
    Gegen Mittag gaben sie das Sortieren der Scharniere endgültig auf. Sie setzten sich in Justus’ Freiluft-Werkstatt auf den Boden, reckten die Hälse und beobachteten den Himmel. Sie warteten.
    Justus sah alle nasenlang auf die Uhr. Einmal sprang Peter auf, als oben eine Schwalbe vorbeiflitzte; ganz belämmert setzte er sich wieder.
    »Natürlich wissen wir nicht genau, wann Kyoto Cäsar auflassen wird.« Justus redete, um sich und auch die beiden anderen abzulenken. »Vielleicht ißt er vorher erst zu Mittag, oder . . .«
    Er brach ab. Peter war wieder auf den Beinen. Und dann sah ihn auch Justus – den schönen, schlanken, glänzenden Vogel, der hoch über ihnen einschwebte und nun Kreise zog.
    »Das ist Cäsar!« Peter winkte der Taube zu. »Cäsar«, rief er.
    »Cäsar! Cäsar!«
    Dicht über dem Boden kam der Vogel angesegelt, bremste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher