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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
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Für seinen kleinen Wuchs hatte er überraschend große Füße. Aus der Brusttasche lugte ein Wettformular heraus; offenbar war er für Pferdewetten – vielleicht auch sonst fürs Glücksspiel – zu haben.
    Der Mann saß an der Theke vor einer Tasse Kaffee, und er drehte sich immer wieder mit seinem Hocker herum und spähte beunruhigt durchs Fenster auf die Straße hinaus. Und immer wenn er das tat, streckte er die Hand aus und legte sie wie verkrampft auf die große quadratische Kiste auf dem nächsten Hocker, als wolle er sich vergewissern, daß sie noch da war.
    Die Kiste war mit Mull bespannt, der an den Kanten säuberlich mittels Klebeband befestigt war.
    Justus drehte den Kopf ein wenig, so daß er den draußen vorüberfließenden Verkehr und gleichzeitig aus dem Augenwinkel den kleinen Mann im dunklen Anzug beobachten konnte. Mehrere Personenwagen fuhren fast geräuschlos vorbei.
    Sie schienen den Mann nicht zu interessieren. Dann hörte Justus Motorengeräusch, das sich lauter und dröhnender anhörte, näherkommen. Der kleine Mann sprang von seinem Hocker und stellte sich mit wachsamem, gespanntem Blick ans Fenster. Ein Wohnmobil kam in Sicht. Der Mann setzte sich wieder. Dieser Mann hielt also Ausschau nach einem schweren Fahrzeug, einem Transporter oder Lastwagen, folgerte Justus, jedoch nicht nach einem Wohnmobil.
    Die Kellnerin brachte ihnen die Hamburger. Justus nahm die obere Hälfte des Brötchens ab und legte sie zur Seite. So würde er die Zufuhr von Kohlehydraten reduzieren. Rasch sah er wieder zu dem Mann im dunklen Anzug hinüber. Eine Sekunde lang trafen sich ihre Blicke.
    Da geschah etwas Merkwürdiges. Der Mann zwinkerte ihm zu.
    Justus reagierte unwillkürlich mit einem Lächeln.
    Das schien der andere als Aufforderung zu betrachten. Seine quadratische Kiste im Arm, kam er auf den Tisch der drei ??? zu.
    »Na, wart ihr beim Schwimmen?« Es waren einfach einige freundliche Worte, aber die Art, wie der Mann fragte, schien ihnen eine besondere, vertrauliche Bedeutung zu verleihen.
    Kaum hatte er nämlich ausgesprochen, zwinkerte er schon wieder.
    »Ja«, gab Peter Auskunft und grinste unbekümmert, obwohl er den Mund voll Hamburger hatte. »Oben beim Wills Beach.«
    »Aha, oben beim Wills Beach«, echote der Mann. »Kein Wunder, daß ihr da hungrig seid.«
    Zwinkern.
    Es war gar keine besonders witzige Bemerkung gewesen. Aber die drei ??? mußten einfach lachen. Egal, was der Mann sagte, durch das Zwinkern hinterher wirkte es unweigerlich wie die Pointe eines Witzes.
    Der Mann erwiderte das Lächeln der Jungen. »Darf ich mich zu euch setzen?« fragte er.
    Zwinkern.
    Justus rutschte näher zum Fenster hin, und der Mann setzte sich neben ihn. Die bespannte Kiste stellte er neben sich auf den Fußboden.
    »Ich heiße Stan«, sagte er mit einem weiteren beschwörenden Zwinkern des rechten Auges. Die drei Jungen stellten sich ebenfalls vor: »Justus«, »Peter«, »Bob«.
    »Nett, euch kennenzulernen.« Justus bekam nicht mit, ob der Mann nach diesen Worten wieder zwinkerte. Stan war nämlich aufgesprungen und spähte angespannt auf die Straße hinaus, wo sich wieder ein schweres Fahrzeug näherte. Ein Öltankwagen war es diesmal. Stan setzte sich wieder hin.
    »Stan. Kurzform von Stanley«, fuhr er dann fort. »Aber alle nennen mich Blinky. Warum, ist ja wohl klar.«
    Obwohl er gleich danach wieder zwinkerte, mußten die Jungen diesmal nicht lachen. Sie hatten erkannt, daß das dauernde Zwinkern bei Stans rechtem Auge unwillkürlich vor sich ging.
    Er wollte damit gar nichts ausdrücken. Aber er konnte nichts dagegen tun. Es war ein nervenbedingter Tick.
    Bob spürte Mitgefühl und Sympathie. Und alle drei Jungen waren von Stan noch mehr angetan, als er die Kellnerin rief und ihr einen Zehndollarschein gab.
    »Meine Einladung«, sagte er.
    Zwinkern.
    »Ich bezahle alles zusammen, ja?«
    Zwinkern.
    Die Kellnerin stemmte die Hände in die Hüften und musterte ihn mit finsterem Blick. Vermutlich war sie es schon längst leid, daß Gäste sich Frechheiten herausnahmen. Dann nickte sie, nahm das Geld und ging zur Theke zurück.
    Die drei Jungen bedankten sich bei Blinky. Einige Minuten lang waren keine heranbrausenden Lastwagen zu hören, und sie saßen alle ganz entspannt da. Justus hatte seinen Hamburger aufgegessen und war stolz darauf, daß er auf die eine Brötchenhälfte verzichtet hatte. Das war doch eine Leistung!
    »Wohnen Sie gern in Santa Monica?« fragte er Blinky.
    Sofort richtete sich
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