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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
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merkte, daß Peter Einwände erheben wollte. Der Zweite Detektiv verfügte nicht über Justus’
    ausgeprägte Vorliebe fürs Abenteuer. »Im übrigen«, fuhr Justus rasch fort, »ließ Blinky die Kiste ja auch nicht bei der Kellnerin, oder? Er ließ sie bei uns. Man könnte sogar sagen, er vertraute sie uns an.«
    »Man könnte auch sagen, er hatte es so eilig, daß er sie ganz vergaß«, warf Peter ein. Aber es war ihm bereits klar, daß man sich auf Justus’ Vorschlag einigen würde. Justus war nun einmal der Anführer der drei, eben der Erste Detektiv.
    Eine halbe Stunde später waren die Jungen wieder in ihrer Zentrale auf dem Schrottplatz des »Gebrauchtwarencenter T.
    Jonas«.
    Die Zentrale war ein zehn Meter langer Campinganhänger, den Justus’ Onkel, Titus Jonas, vor langer Zeit gekauft hatte und nicht wieder loswurde. Im Laufe der Zeit hatten die Jungen hohe Stapel von Gerümpel ringsum aufgeschichtet, bis der Wagen auf dem Schrottplatz überhaupt nicht mehr zu sehen war. Über private Geheimzugänge konnten ihn die Jungen betreten.
    Im Innern befand sich ein Büroraum mit einem Schreibtisch, einem alten Aktenschrank und einem Telefon. Die Gebühren bezahlten die drei von dem Geld, das sie bei der Aushilfe im Betrieb von Justus’ Onkel und Tante verdienten.
    Peter hatte die Kiste auf seinem Fahrrad befördert. Jetzt stellte er sie auf den Schreibtisch.
    »Na schön«, sagte er. »Eine geheimnisvolle Kiste, die uns nicht gehört. Was soll damit geschehen. Machen wir sie auf?«
    Justus setzte sich auf den Drehsessel hinter dem Schreibtisch.
    Voll Bedauern schüttelte er den Kopf. »Ich glaube nicht, daß wir dazu berechtigt sind«, meinte er. »Leider werden wir sie eben . . .«Er brach ab, beugte sich vor und legte das Ohr an das dünne Tuch, womit die Kiste bespannt war.
    Nun konnten sie es alle drei hören. Ein leises, flatterndes Geräusch. Unter dem Gewebe war etwas Lebendiges, das sich bewegte.
    »Na, jetzt bleibt uns wohl nichts anderes mehr übrig«, stellte Peter fest. »Wir müssen die Kiste aufmachen.«
    Schon immer hatte er ein Herz für Tiere gehabt. Bis seine Mutter endlich und endgültig einen Riegel vorgeschoben hatte, war er immer wieder mit herrenlosen Katzen und Hunden nach Hause gekommen, einmal sogar mit einem Pferd, dem er auf der Landstraße begegnet war. Die Vorstellung, daß man in dieser Kiste ein Tier eingesperrt hatte, war ihm unerträglich.
    Er trat vor und riß das Klebeband von den Oberkanten der Kiste ab. Dann nahm er das Tuch weg. Ein quadratischer Metallkäfig kam zum Vorschein, und in dem Käfig saß eine Taube.
    Es war ein sehr hübscher Vogel, schlank, mit glattem Gefieder und einem Schwanz wie ein großer Fächer. Die dunkelgrauen Federn glänzten so stark, daß sie bläulich wirkten.
    Justus fiel an dem Vogel noch etwas anderes auf. Eine Zehe fehlte. Am rechten Fuß hatte die Taube drei Zehen, am linken aber nur zwei.
    »In einem so engen Käfig können wir sie nicht sitzen lassen«, beschloß Peter. »Wenn wir sie behalten wollen, und es sieht vorerst ganz danach aus, dann müssen wir ihr eine größere, bequemere Bleibe besorgen.«
    Justus nickte. »Sechs breite Bretter«, zählte er auf, »ein paar Latten, eine Rolle Maschendraht, Hammer und Nägel.«
    In wenigen Minuten hatten sich die drei ??? auf dem Schrottplatz zusammengesucht, was sie brauchten. Justus, der viel handwerkliches Geschick besaß, machte sich in seiner Freiluft-Werkstatt an die Arbeit. Bald hatte er aus den Brettern ein kastenartiges Gestell gezimmert. Als Deckel nagelte er einen Lattenrahmen zusammen, bespannte ihn mit Maschendraht, und fertig war ein geräumiges Taubenhaus, das einen geschützten, behaglichen Aufenthalt bot.
    Während Peter den Vogel in der Zentrale holen ging, brachte Justus den Sack Maiskörner an, den sich Tante Mathilda zum Füttern der Enten im Stadtpark zugelegt hatte. Bob besorgte eine Schale mit frischem Wasser.
    »So, da hinein mit dir«, sagte Peter und entließ die Taube behutsam aus ihrem kleinen Käfig in ihr neues Heim.
    Dort schien sich der Vogel sichtlich wohl zu fühlen. Er pickte Körner, tauchte den Schnabel ins Wasser, und nach einigem Geflatter und Gehüpfe machte er es sich in einer Ecke bequem und steckte den Kopf unter einen Flügel. Es war, als wolle die Taube sagen, für heute sei es genug.
    Und das galt auch für die drei ???. Sie ließen die Taube in der Werkstatt, die abseits in einer Ecke des Lagerplatzes lag. Bob und Peter fuhren nach Hause, und
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