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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
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würde ein schneller Flieger etwa sechs Minuten braueben«, meinte Bob. »Frisbee braucht also nur über Mittag nach Hause zu gehen, und dann muß er nicht lange auf seine Taube und seine Perle warten.«
    »Aber wie wurde dann die Taube in Miss Melodys Wald getötet?« wandte Peter ein. »Maureen Melody wohnt im Osten der Stadt.« Er zeigte es den anderen auf der Karte. »Überhaupt nicht in der Nähe von Frisbees Haus. Was wollte denn diese Taube mit der fehlenden Zehe so weit ab vom Kurs?«
    »Weit ab vom Kurs wäre sie ja nur gewesen, wenn sie zu Frisbees Schlag wollte.« Justus verschob das Lineal, so daß es nun die Austernzucht und Miss Melodys Haus verband. »Aber nicht, wenn sie im Anflug hierher war.« Mit dem Finger zeigte er auf die Stadt, die einige Kilometer südlich von Rocky Beach lag. »Santa Monica«, stellte Bob fest.
    »Blinky?« Nun dämmerte es Peter.
    »Ja, richtig. Blinky wohnt in Santa Monica«, erinnerte sich auch Bob. »Das hat er doch im ›Seahorse‹ selbst . . .«
    »Wenn also die Taube mit der fehlenden Zehe Blinky gehörte«, fuhr Justus fort, »und auf dem Rückflug zu Blinkys Schlag in Santa Monica war, dann mußte sie über Maureen Melodys Wald fliegen. Und dort wurde sie von einem der Habichte erwischt.«
    Er schwieg wieder kurz und stupste den Rest des Brötchens nachdenklich mit dem Finger an.
    »Und offenbar war es nicht die erste von Blinkys Tauben, die auf diese Weise ums Leben kam«, folgerte er weiter. »Miss Melody sagte ja, Edgar Allan Poe habe ihr in diesem Monat schon drei Perlen gebracht. Ich vermute sehr stark, daß die Elster all diese Perlen an den Beinen toter Tauben in Miss Melodys Wald gefunden hat.«
    »Durchaus vorstellbar«, bestätigte Peter.
    Justus klappte mit gefurchter Stirn den Atlas zu. »Vorstellbar, ja . . .«sagte er, »sofern Frisbee und Blinky zusammenarbeiten.
    Das heißt, wenn sie abwechselnd eine von Blinkys Brieftauben und dann wieder eine von Frisbee verwenden. Nur dann ist Parker Frisbees Verhalten einigermaßen begreiflich. Er macht sich Sorgen, weil Blinkys Vögel getötet werden. Er streift bei Nacht durch Miss Melodys Wald. Er sieht mich dort und hält mich für den Mörder. Und da greift er mich mit einem Knüppel an.«
    Justus brach noch ein Stück von dem Brötchen ab.
    »Dann erfährt er von Maureen Melody, daß wir ihr zu helfen versuchen. Also beschließt er, sich entgegenkommend zu zeigen. Er bietet uns eine Belohnung an, damit wir herausfinden, was mit Blinkys Tauben geschieht.«
    Er schüttelte den Kopf und sah bekümmert auf den Rest Weißbrot und Käse herunter, den er in den Fingern hielt. Der Anblick lenkte ihn doch nur ab. Er führte den Bissen zum Mund.

    Justus kann es begreiflicherweise nicht verwinden, daß er in Miss Melodys Wald von jenem dunkel bebrillten Mann mit einem Knüppel angegriffen wurde . . . Nun fragen wir uns doch mal geradeheraus: War das Parker, oder wer war es sonst?

    »Geschäftspartner können sie aber nicht sein«, meinte er.
    »Wieso nicht?« fragte Bob. »Wie kommst du darauf?«
    Justus kaute und schluckte erst, ehe er antwortete. »Wenn sie Partner wären«, erörterte er, »dann wären Blinky und Kyoto ebenfalls Partner.« Justus hatte ein letztes Bröckchen übrigge-lassen und knetete daran herum. »Und dann würde Blinky wissen, wo Kyoto wohnt, und auch, wo er vor kurzem hingezogen ist. Er hätte nicht eigens im Restaurant zu warten brauchen, bis Kyotos grüner Transporter auf der Rückfahrt vom Arbeitsplatz vorüberkommt, um herauszufinden, wo er jetzt wohnt.«
    Justus stand auf und schob sich die letzten Krümel in den Mund, als wolle er sie sich aus den Augen schaffen. Er sah Bob und Peter an. »Ich bin dafür, daß wir uns bei unseren Leuten die Erlaubnis einholen, die Nacht auf Wills Beach zuzubringen«, sagte er.
    Er wußte, daß das nicht schwierig werden würde. Die drei ??? kampierten im Sommer oft im Freien. Sie vereinbarten, sich in zwei Stunden auf dem Schrottplatz zu treffen. Justus würde Patrick – einen der Lagerhelfer bei Onkel Titus – bitten, sie alle mit seinem Lastwagen samt Fahrrädern und Schlafsäcken zur Küste zu fahren.
    »Und morgen dann, in aller Frühe«, erklärte er, »wenn Kyoto ankommt und mit seinem Transporter zur Austernzucht fährt, dann sind wir zur Stelle.«
    »Was haben wir vor?« fragte Peter. »Ihm noch einmal folgen?«
    »Nein.« Justus schüttelte den Kopf. »Wir werden versuchen, diesen Fall zu lösen, ein für allemal, auf einfache und wirksame
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