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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
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Justus und Bob ankamen.
    Justus war nach der langen Fahrt erhitzt und außer Atem. Aber Limonade oder Cola wollte er nicht. »Zuviele Kalorien«, fand er. Er erfrischte sich lieber am Trinkwasserhahn. Dann nahm Peter die Freunde beiseite und berichtete ihnen alles, was sich abgespielt hatte und was er seit seinem Start am frühen Morgen beobachtet hatte.
    »Eine Austernzucht«, wiederholte Justus nachdenklich, als Peter geendet hatte. »Wachmänner. Parker Frisbee. Ein großes, quadratisches, graues Paket. Gut gemacht, Peter.«
    »Na ja, aber was hat das alles zu bedeuten, Justus?« fragte Peter. Der Erste Detektiv antwortete nicht. »Wir wollen uns ein gutes Versteck suchen, damit wir beobachten können, was sich noch alles tut«, schlug er statt dessen vor.
    Die drei ??? radelten hintereinander zu der Abzweigung. Dort zogen sie ihre Fahrräder ein gutes Stück von der Fahrbahn weg ins wuchernde Gebüsch und legten sich so hin, daß sie die schmale Seitenstraße und das Tor an ihrem Ende im Blick hatten.
    Justus hatte ein Fernglas dabei. Er richtete es auf die japanischen Arbeiter, die über ihren Drahtkäfigen kauerten.
    »Das sind wirklich Austern in diesen Käfigen«, stellte er fest.
    »Durch den Zaun kann ich nicht genau sehen, was sie damit machen, aber es sieht so aus, als machten sie manche Austern auf.«

    Austern werden zwar frisch und roh verzehrt, doch ich nehme nicht an, daß die japanischen Arbeiter ihr Mittagessen auf solche Weise bereichern. Aber vielleicht fällt euch zum Stichwort »Auster« eine passende Ergänzung ein?

    Die Sonne stand nun hoch am Himmel, und es war irrsinnig heiß. Peter ärgerte sich. Warum hatte er nicht noch eine zweite Cola von der Tankstelle mitgenommen? Er setzte die Sonnenbrille auf, drehte sich auf den Rücken und schloß die Augen.
    Um zwölf Uhr gab einer der Wachmänner ein Signal auf seiner Trillerpfeife. Die japanischen Arbeiter hatten nun Mittagspause.
    Sie blieben aber, wo sie waren, saßen auf den Laufplanken in der Sonne und verspeisten ihr mitgebrachtes Essen aus den Blechbehältern.
    Möwen und Tauben kamen in Scharen angeflogen und gierten nach Bröckchen, aber die Japaner scheuchten sie unentwegt fort. Die Vögel wurden es schließlich müde, sie stiegen wieder in die Luft auf und flogen davon.
    Justus setzte das Fernglas ab. Während er den Japanern beim Essen zuschaute, hatte sich bei ihm der Hunger gemeldet. Er versuchte, sich vom Gedanken an Essen abzulenken und sich auf ungelöste Rätsel – die Taube mit der fehlenden Zehe, die Vogelmorde – zu konzentrieren. Unbewußt begann er seine Unterlippe zu bearbeiten.
    Das graue Paket, das Parker Frisbee laut Peters Bericht in den Laderaum des grünen Transporters gestellt hatte . . . Was war darin? Peter hatte beobachtet, daß Kyoto es im Wagen gelassen hatte und lediglich mit der Essensbox durch das Tor gegangen war.
    Justus rüttelte Peter wach.
    »Hat Kyoto die Hecktür an seinem Transporter abgeschlossen?« fragte er, als Peter sich träge regte und den Kopf hob. Wegen der dunklen Gläser konnte Justus nicht sehen, ob Peter die Augen offen hatte oder nicht, aber er wirkte einigermaßen ansprechbar.
    »Nein«, gab Peter schläfrig zurück. »Nein, ganz bestimmt nicht, das weiß ich.« Er ließ den Kopf wieder sinken und döste weiter.
    Justus erwog die Möglichkeiten. Könnte er sich wohl zum Heck des grünen Transporters anschleichen, hineinsteigen und das graue Paket öffnen? Nein, das war völlig ausgeschlossen. Die bewaffneten Wachen machten nämlich keine Mittagspause. Sie waren ständig auf Kontrollgang am Zaun entlang.
    Einige Minuten später ertönte wieder die Trillerpfeife. Die Japaner schlössen ihre Essensboxen und machten sich von neuem an ihre Arbeit: Austern in Drahtkäfigen sortieren.
    Justus bemühte sich angestrengt, die Augen offenzuhalten. Aber es gab nichts mehr zu sehen, auch nicht durchs Fernglas.
    Jedenfalls nichts Neues. Die Hitze und die Stille und der Heißhunger setzten ihm mächtig zu. Er spürte, wie ihm die Lider schwer wurden. Der Kopf sank ihm auf die Arme.
    Er träumte, er habe eine Nußtorte vor sich. Bergeweise Schlagsahne obendrauf. Gerade tauchte er genüßlich die Gabel in die süße weiche Masse . . .
    Der schrille Pfiff riß ihn aus dem Schlummer. Es war drei Uhr, wie er feststellte. Die Japaner ließen ihre Drahtkäfige wieder ins Wasser hinab. Sie standen auf und gingen hintereinander auf das Tor zu.
    Nach seinem Nickerchen konnte Justus plötzlich wieder ganz
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