Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Titel: Die drei ??? und die bedrohte Ranch
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
nicht ausziehen, Leutnant?« fragte Justus.
    Ferrante hielt inne. Forschend und berechnend schaute er Justus ins Gesicht.

    Nun weiß jeder, daß der andere weiß . . . Nur muß es noch ausgesprochen werden. Mir ist die Sache nun endgültig klar. Euch auch? Dieser  »Ferrante« hatte vieles zu verbergen., vor allem jedoch ein kleines, aber unübersehbares Detail.

    »Sie haben eine phantastische Vorstellung gegeben«, sagte Justus. »Nun waren Sie ein Mann, der angesichts der seltsamen Ereignisse fast den Verstand verliert. Sie spielten den Stotterer, total eingeschüchtert von Charles Barron, aber tapfer entschlossen, die erhaltenen Befehle auszuführen und keinen Menschen aus der Ranch auf die Straße zu lassen. Und zog Mr. Barron etwa nicht prächtig mit? Er stellte an seinem Zaun Wachen auf. Er verbot seinen Angestellten, die Ranch zu verlassen. Er trug sein Teil dazu bei, eine Atmosphäre der Angst zu schaffen. Dann standen plötzlich die Felsen in Flammen, und das Raumschiff hob von der Wiese ab, und Simon de Luca, der Schafhirte, wurde bewußtlos mit versengtem Haar aufgefunden. Das Raumschiff muß mit großer Sorgfalt entworfen und gebaut worden sein. Ich tippe auf einen heliumgefüllten Ballon, der über ein Gestell gespannt wurde.
    Mit de Lucas Auftauchen auf der Wiese hatten Ihre Leute nicht gerechnet, aber sie beschlossen, es zu ihrem Vorteil umzumünzen. Sie schlugen de Luca nieder, versengten ihm das Haar mit einer Zigarette oder einem Streichholz und ließen ihn so liegen, damit er als Unfallopfer gefunden würde, allem Anschein nach durch den Feuerstoß eines Triebwerks verletzt.
    Das Erscheinen eines Wesens im Raumanzug auf der Wiese sollte die Illusion komplett machen – es war derselbe Mann, der mich und meine Freunde heute früh am Weggehen hinderte. Sie hofften, Mr. Barron werde sich überzeugen lassen, daß sich Retter aufgemacht hatten, um ihn mitzunehmen, und schließlich glaubte er daran. Sie hofften, er werde sein Gold mitnehmen – und das tat er eben nicht. Welche Enttäuschung für Sie!«
    Der Leutnant stand aufrecht und starr, kalt wie eine Statue aus Eis. Seine Lippen bildeten eine schmale Linie, und seine Augen waren hart. »Gold?« fragte er. »Was weißt denn du von Gold?«
    »Etwa so viel wie Sie«, antwortete Justus. »Barron hat kein Vertrauen zu Banken und zur Regierung, also setzt er sein Vertrauen auf Gold, und dieses Gold muß er hier auf der Ranch verwahren. Dies ist seine Festung. So viel kann sich jeder mühelos ausrechnen. Um aber alles andere über die Barrons wissen zu können – all das, was sich für Sie bei der Vorbereitung Ihres Theaters als so nützlich erwiesen hatte –, dazu brauchten Sie einen Spion. Es mußte jemand aus der unmittelbaren Umgebung der Barrons sein, der die beiden im Auge behalten und Sie laufend darüber informieren konnte, was hier vorging. Es war jemand, der Ihnen sehr nahesteht, nicht wahr, Leutnant? Es war jemand, der die gleiche originelle Redewendung benutzt wie Sie – eine Klapperschlange bei Gewitter. Jemand, dessen Hand ein wenig verwachsen ist, ganz ähnlich, wie das bei Ihrer Hand der Fall ist – nur daß Sie das unter einem Handschuh verbergen. Es war Ihre Schwester Elsie.«
    Die Stille in der Küche erzeugte eine geradezu elektrische Spannung. Elsie Spratt beugte sich vor und starrte Justus haßerfüllt an. »Ich werde dich verklagen!« schrie sie.
    »0 nein, das werden Sie nicht tun«, entgegnete Justus. »Sie werden niemanden vor Gericht bringen. Sie werden nämlich alles daransetzen müssen, um sich dort selbst zu verteidigen.
    Natürlich werden Sie dabei nicht allein sein. Der Leutnant ist deshalb so gut unterrichtet, weil es hier auf der Ranch ein Feldtelefon gibt. Könnte es im Stall des Hengstes sein, der so gefährlich ist, daß sich nur Mary Sedlack in seine Nähe wagt?«
    Justus lächelte Mary an. »Zu gegebener Zeit werden wir wohl ermitteln, daß Sie Barron weismachten, das Radio müsse abgehört werden«, sagte er, »und daß nicht Barron Sie dazu anhielt. Es war doch Ihr Radio, nicht wahr? Und darin versteckte sich ein Bandgerät. Die Botschaft aus dem Raumschiff war auf Band aufgezeichnet, genau wie die Ansprache des Präsidenten.«
    Bei Mary war keine Spur ihrer früheren Selbstsicherheit mehr zu bemerken. Sie schien den Tränen nahe. »Davon ist mir nichts bekannt«, behauptete sie.
    »Aber sicher, Mary«, erwiderte Justus. »Sie und der Leutnant sind doch befreundet – sehr gut sogar. Elsie hat ein Bild in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher