Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde
Autoren: Rose Estes
Vom Netzwerk:
Aufregung versetzt. Der Häuptling – Martins Großvater – fühlt sich von Martin, Marie und mir hintergangen. Einer Erklärung ist er nicht zugänglich. Folglich steht zu befürchten, daß wir alle künftig hier unten in enger Wohngemeinschaft leben müssen – gewissermaßen ebenfalls als Zwangsgäste.« »Bloß das nicht! Mr. Brewster, wir müssen schnellstens hier heraus!« warf Bob entsetzt ein. »Justus meint, es wird bald ein Erdbeben geben!«
    Marie stieß einen erstickten Schrei aus und klammerte sich an Martin. Behutsam und mit beruhigendem Zuspruch nahm der junge Indianer seine Verlobte in die Arme.
    »Wie kommst du zu dieser Vermutung?« wandte sich Martin an Justus.
    Der Erste Detektiv erläuterte mit knappen, sachlichen Worten die Lage.
    Martin blieb einen Augenblick still, dann sagte er: »Wirklich, die Erdgötter sind allem Anschein nach unruhiger als sonst.«
    Ehrfürchtig drückte er es auf seine Weise aus.
    Die Gefangenen blieben über Nacht in der Zelle im Fels eingesperrt. Die Furcht verscheuchte den Schlaf. Sie spürten, daß in unregelmäßigen Abständen die Erde bebte.
    Am Morgen betrat Pamir die Felsenkammer und verkündete: »Die Erdgötter sind erzürnt. Sie erwachten aus ihrer Ruhe und fragen, wer den Wächter geraubt hat.«
    »Ich sagte Euch bereits, daß ich es zum Wohl des Stammes getan hatte«, meldete sich Martin zu Wort. »Aber inzwischen ist der Wächter hierher zurückgekehrt.«
    »Durch den Raub des Tanzenden Dinosauriers von seinem angestammten Platz in unserem Heiligtum hast du das Vertrauen der Stammesältesten in schändlicher Weise mißbraucht, Idriss.«
    »Ihr mißversteht mich, Großvater«, erwiderte Martin. »Ich mußte erkunden, ob das glänzende Metall wertvoll ist. Ich wollte es von Sachkundigen schätzen lassen. Diese Gesteinsart ist ja auf unserem Siedlungsgebiet nicht allzu häufig.«
    »Ist uns der Wächter nicht auch so wertvoll genug?« hielt der Greis dagegen.
    »O ja«, bestätigte Martin. »Aber wenn gerade dieses Erz, das sich hin und wieder hier findet, vom weißen Mann als Kostbarkeit begehrt wird, könnten wir mit diesem Mittel das Land für uns kaufen. Dann könnten wir ohne Furcht auf unserem eigenen Grund und Boden wohnen. Wir könnten wie andere Erdenbewohner unter freiem Himmel leben. Seit Jahren erwirbt unser Freund Arnold Brewster in dieser Gegend Grundeigentum, das er uns zugedacht hat. Doch gerade dieses Vorgehen – er mußte ja gleichzeitig unser Geheimnis wahren – hat ihn nun in Gefahr gebracht.«
    »Er war dein Helfershelfer beim Diebstahl des Wächters, und er hat Fremde auf unsere Spur geführt«, widersprach Pamir. »Er ist nicht unser Freund.«
    »Glaubt mir, Pamir, Euer Feind bin ich nicht!« rief Arnold Brewster. »Ich wünsche mir nur das eine: daß Ihr mit Eurem Volk in Freiheit, Frieden und Wohlstand hier leben könnt.«
    »Freiheit, Frieden und Wohlstand wird es für niemanden mehr hier geben, wenn wir uns nicht schnellstens alle in Sicherheit bringen!« warf Justus beschwörend ein. »Ein Erdbeben ist im Anzug!«
    »Die Götter sind erzürnt«, bestätigte Pamir mit einem gelassenen Blick in die Runde.
    »Warum sind wir dann alle noch hier unten? Wir müssen raus hier!« brüllte Shady.
    »Unser Los liegt in den Händen der Götter«, sprach Pamir mit ruhiger Würde.
    »Der Alte spinnt ja«, flüsterte Shady Justus zu. »Ich werd’ ihn mir schnappen. Ist der Anführer in meiner Gewalt, dann müssen sie uns ziehen lassen.«
    Shady stand auf und ging auf den alten Mann zu. »Ich verstehe und billige Ihre Worte«, sagte er im Herankommen. »Die Jugend von heute hat leider andere Wertbegriffe als wir. Ich aber . . .«
    Und dann sprang er jählings vor, packte den Greis mit beiden Armen, riß ihn vor den eigenen Körper und schleppte ihn rückwärts zur Tür hin.
    »Kommt mir nicht zu nah!« fauchte er, als Martin und Mr. Brewster sich auf ihn stürzen wollten. »Ich hab’ keine Lust, hier unten elendiglich zu krepieren. Ich will rauf ins Freie. Soll das Erdbeben nur zuschlagen und mit euch allen Schluß machen! Und später komme ich wieder her und übernehme das alles hier und werde reich. Erdgötter – daß ich nicht lache! Na, ich kann ja nichts dafür, daß ihr alle so vernagelt seid. Los, Alter, sag’ deinen Wachen Bescheid, daß sie uns schleunigst hier rauslassen – sonst brech’ ich dir das Genick!«
    »Schweig still«, erwiderte Pamir. »Ich fürchte dich nicht. Die Erdgötter werden mich beschützen. Und sie werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher